Kreuzstein (Bad Ischl)
Kreuzstein | ||
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Gewässer | Traun | |
Geographische Lage | 47° 43′ 3,28″ N, 13° 37′ 51,09″ O | |
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Länge | 11 m | |
Breite | 6 m | |
Fläche | 0,005 ha | |
Höchste Erhebung | 4 m 464 m ü. A. |
Der Kreuzstein ist ein Felsen in der Traun bei Bad Ischl im oberösterreichischen Salzkammergut. Er trägt ein Kruzifix.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Felsblock befindet sich unweit flussabwarts der Stadt, zwischen Ischlerachen- und Rettenbach-Mündung am Fuß des Jainzenbergs. Er liegt zwischen den Stadtteilen Rettenbach und Roith (Katastralgemeinde Jainzen), im Bereich der Anschlussstelle Bad Ischl-Mitte/Ost der Wolfgangsee Straße (B158) an die Salzkammergutstraße (B145), unterhalb der B145-Traunbrücke mitten im hier etwa 30 m breiten Fluss.
Der Stein misst etwa 11 × 6 Meter und ragt um die 4 Meter über den Normalwasserstand.[1]
Geologie und Hydrographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Felsen ist kein alter Bergsturz vom Jainzenberg,[2] sondern – wie der Einsiedlerstein am Siriuskogel – ein erratischer (ortsfremder) Block, ein Findling des Traungletschers respektive ein in nacheiszeitlichen Extremhochwässern hierher verfrachteter Geschiebeblock aus dem Inneren Salzkammergut, der tiefgründiger im Flussbett liegt.[3][4]
Bei Starkhochwasser der Traun kann der Stein vollständig überspült werden, was beim Jahrhundertereignis 2013 fast geschah.[1][5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich hieß der Felsen Kohl[en]stein (der Kreuzstein befand sich flussabwärts bei Weißenbach),[2][6][7] sein jetziger Name bürgerte sich erst im späteren 19. Jahrhundert ein. Er bildete ein Hindernis in der Traun-Schifffahrt,[2] und auch eine Staubarriere für die Stadt: Eine alte Sage erzählt, der Teufel hätte den Stein in die Traun geworfen, um die Stadt unter Wasser zu setzen.[8][7]
Der Stein galt in der Zeit der Sommerfrische in der Kaiserstadt als reizvoller Anblick, der in vielen Darstellungen erhalten ist.[9][10][11] Durch den Neubau der Anschlussstelle B145/B158 in den 1970ern hat er heute eine recht unattraktive Lagesituation.
Die aus Zinn gefertigte Heilandsfigur des übermannshohen Kruzifixes war original im Inkarnat gefasst,[10] und ist erst seit dem späteren 19. Jahrhundert vergoldet. Das Kruzifix steht unter Denkmalschutz. 2007/2008 wurde das Kreuz mit Unterstützung durch den Ischler Heimatverein aufwändig restauriert.[12][13][14]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Neureiter: Der Kreuzstein – ein Wahrzeichen Ischls. In: Mitteilungen des Ischler Heimatvereines, Folge 27, Bad Ischl 2008, S. 44–46.
- Fr. Nöbauer: Bad Ischl in Sage und Legende. E. Mänhard's Nachfolger, Gmunden - Bad Ischl, S. 59 (landesbibliothek.at – Altes Foto (1934)).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b 100 jaehriges Hochwasser 2. Juni 2013. In: huberpower.com, abgerufen am 22. März 2017. (Abbildungen: Normal Wasserstand: Pegel 200 cm, Hochwasser 2. Juni 2013: Pegel 600 cm.)
- ↑ a b c Wie etwa nach Rudolph E. von Jenny: Handbuch für Reisende in dem österreichischen Kaiserstaate. Band 1, Verlag Reichard, 1834, Kapitel 34. Traunfahrt von Hallstatt bis Linz, S. 265 (ganzes Kapitel 263 ff; Digitalisat, Google, vollständige Ansicht).
- ↑ Geologische Karte der Republik Österreich. Erläuterungen zu Blatt 96 Bad Ischl, Geologische Bundesanstalt, Wien 2012, S. 95.
- ↑ Harald Lobitzer, Felix Schlagintweit: Die Ischler Kreuzsteinsage und die Geologie. In: Mitteilungen des Ischler Heimatvereins, Folge 27 (Bad Ischl, 2008), S. 47–50;
Harald Lobitzer, Felix Schlagintweit: Der Ischler Kreuzstein – Woher kam der Kreuzstein? In: Traunspiegel 14. Jg., Folge 150 / Mai 2009 (Lauffen/Bad Ischl), S. 20,22,23. - ↑ Kreuzstein im Hochwasser. Eintrag in unserestadt.at, 26. Juni 2009.
- ↑ Vergl. Der Kreuzstein in der Traun bei Weissenbach (2 St. vor Ischl). Friedrich Simony, Tuschskizze, Zeichenpapier, (o. D.), Nr. 92 der Sammlungen F. Simonys am Naturhistorischen Museum Wien; Angabe in Christa Riedl-Dorn: Die Sammlungen Friedrich Simonys am Naturhistorischen Museum/Wien. In: Stapfia 43 (= Kataloge des O. Ö. Landesmuseums N. F. 103), 1996, S. 207 (zobodat.at [PDF])
- ↑ a b Albert Depiny (Hrsg.): Oberösterreichisches Sagenbuch. Linz 1932, Kap. 13. Teufelssagen, Nr. 73, S. 236 (sagen.at).
- ↑ Albert Binna (Hrsg.): Bad Ischl – Vergangenheit und Gegenwart des uralten Salzmarktes und heutigen Weltkurortes Bad Ischl. Verlag E. Manhardt's Nachfolger Jos. Mader, Gmunden/Bad Ischl [1922], S. 63 (landesbibliothek.at).
- ↑ Der Kohlenstein bei Ischl und das Katergebirge, Friedrich Simony, Bleistiftskizze, Zeichenpapier auf grünem Karton, (o. D.), Nr. 117 der Sammlungen F. Simonys am Naturhistorischen Museum Wien; Angabe in Christa Riedl-Dorn, 1996, wie oben.
- ↑ a b Kreuzstein. J.M. Ramsauer, Gemälde, (o. D.); Angabe in Kreuzstein - Bild. Eintrag in unserestadt.at, 16. Mai 2009.
- ↑ Bad Ischl: Kreuzstein in der Traun. Ludwig Hardtmuth, Foto, um 1870, IMAGNO/Austrian Archives, Mediennummer 00628574 (Abb. in Austria-Forum: Historische Bilder IMAGNO).
- ↑ Demontage Kreuzstein. In: ff-badischl.at, Feuerwehr Bad Ischl, 2. Oktober 2007
- ↑ Kreuzstein, Nepomuk und Kreuzkapelle – Vortrag über die gelungenen Restaurierungen. In: unserestadt.at, 19. November 2009 (Abbildung während der Restaurierung)
- ↑ Kreuzstein Bad Ischl. In: ischler-heimatverein.at, Ischler Heimatverein, 23. Mai 2008 (nach der Wiederaufstellung).