Kriegerdenkmal (Bockenheim)
Das Kriegerdenkmal Bockenheim ist ein Ehrenmal (Kriegerdenkmal) in Frankfurt am Main. Es wurde im Jahr 1875 auf dem Alten Friedhof Bockenheim errichtet, damals Hauptbegräbnisstätte der Stadt Bockenheim, im Jahr 1895 eingemeindet als Frankfurt-Bockenheim. Das Denkmal erinnert an drei im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 gefallene Bockenheimer Bürger.
Beschaffenheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Steinmetz Ph. Bach[1] erstellte in der damals noch selbstständigen Stadt Bockenheim im Auftrag des Kriegervereins Bockenheim ein Kriegerehrenmal in Form eines Obelisken aus Rotem Mainsandstein auf einem Postament mit einem skulptierten Mittelteil, dessen Einzelteile im Laufe der Zeit vielfach beschädigt beziehungsweise zerstört wurden. Nur teilweise erhalten hat sich die nachstehend zitierte Inschrift des Kriegerdenkmales:[2][3]
Von den im Jahr 1870 zum Kriege gegen Frankreich ausgerückten Söhnen der Stadt Bockenheim starben den Heldentod:
Ernst G. Buch Gefreiter im Regiment Nº 87. am 6. Aug: 1870 bei Wörth.
Isaak Heß Füsilier im Regiment Nº 82. am 6. Aug: 1870 bei Wörth.
[Ge]org Heuß[…] […]ier im Regime[nt] […] 1870 zu Su[…]
Zum ehrenden Andenken gewidmet von der Stadt Bockenheim und den zurückgekehrten Kameraden.
2. September 1875.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die drei genannten Soldaten waren Angehörige des 1. Nassauischen Infanterie-Regimentes Nr. 87, stationiert in Mainz und des Regiments Nr. 82. Ersteres bildete gemeinsam mit dem 2. Nassauischen Infanterie-Regiment Nr. 88 die 41. Infanterie-Brigade in der Bundesfestung Mainz. Sie starben am dritten Tag des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 bei Gefechten in Wœrth im Elsass gegen die Truppen von Marschall Patrice de Mac-Mahon. An diesem Krieg hatten etwa 150 Bockenheimer Bürger teilgenommen und gekämpft.[4] Die Errichtung und Einweihung des Kriegerdenkmals am 2. September 1875, dem Sedantag, war eine öffentliche Demonstration des kaisertreuen Bürgertums. Sie galt der Befürwortung der 1871 erfolgten Reichsgründung, mit der für Bockenheim auch ein industrieller Aufschwung verbunden war.
Kriegerdenkmäler der Umgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeitgleich oder zeitnah mit der Einweihung des Kriegerehrenmales in Bockenheim wurden weitere Denkmäler in den umliegenden Orten eingeweiht:[5]:
- 1874: Kriegerdenkmal 1870/71 in Frankfurt-Nordend
- 1875: Kriegerdenkmal 1870/71 in Frankfurt-Heddernheim
- 1875: Kriegerdenkmal 1870/71 in Frankfurt-Sindlingen
- 1875: Kriegerdenkmal 1870/71 in Frankfurt-Sachsenhausen
- 1878: Kriegerdenkmal 1870/71 in Frankfurt Peterskirche
- 1895: Kriegerdenkmal 1870/71 in Frankfurt-Nied
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Kriegerdenkmal auf dem Alten Friedhof Bockenheim auf denkmalprojekt.org, abgerufen am 22. September 2014
- Peter Rutkowski: Linke Kriegsgräberfürsorge. Artikel vom 10. Juli 2008 über das Denkmal auf dem Alten Friedhof Bockenheim auf der Website der Frankfurter Rundschau Online, abgerufen am 5. Oktober 2014
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Signatur am Mittelteil des Denkmals
- ↑ Die Inschrift ist hier im Zustand des Jahres 2014 wiedergegeben. Beschädigte Textstellen am Denkmal sind im Zitat durch eckige Klammern gekennzeichnet. Die Interpunktion der Vorlage wurde übernommen.
- ↑ Detailfoto der Namenstafel am Denkmal auf Wikimedia Commons, aufgenommen am 5. Oktober 2014
- ↑ Bockenheimer Straßen erzählen. Herausgegeben von Freunde Bockenheims – Verein für Ortsgeschichte, ISBN 3866111525, Seite 183
- ↑ Unterlagen des ISG-Institutes für Frankfurter Stadtgeschichte
Koordinaten: 50° 7′ 5,9″ N, 8° 38′ 20″ O