Kriegerdenkmal Genthin
Das Kriegerdenkmal Genthin ist ein denkmalgeschütztes Kriegerdenkmal in der Stadt Genthin in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Kriegerdenkmal unter der Erfassungsnummer 094 76046 als Kleindenkmal verzeichnet.[1]
Allgemeines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kriegerdenkmal ist eine Plastik zweier Soldaten, einer sterbend, einer trauernd. Diese Plastik war zuvor die zentrale Figur einer größeren Gedenkstätte für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs.[2] Es befindet sich auf dem Friedhof in der Friedhofstraße in Genthin.
Die ursprüngliche Gedenkstätte hatte eine unterkellerte achteckige Gedenkhalle mit sechs Buntglasfenstern und war zu einer Seite offen, gekrönt von einem Eisernen Kreuz und mit einer Inschrift verziert. Die Gesamtfläche der Gedenkstätte umfasste 270 Quadratmeter. Die Plastik befand sich in der Mitte des Bauwerks auf einen Marmorsockel. An den Innenwänden der Gedenkhalle befanden sich Gedenktafeln aus Jura-Marmor, in die die Namen und Jahreszahlen der gefallenen Soldaten mittels Schablone und Sandstrahlgebläse eingegraben und mit violettblauer Farbe ausgemalt waren. Die Buntglasfenster zeigten verschiedene Szenen aus dem Ersten Weltkrieg. Die Inschrift über der Halle wurde im Laufe der Jahre geändert.[3][4] Die Einweihung der Gedenkhalle fand am 9. Mai 1931 statt und bestand bis zum Baubeginn der Poliklinik im Jahr 1972 in der Karower Straße. Beim Abriss der Halle wurden die Gedenktafeln zerstört und die Plastik eingelagert.[4] Als nach der Deutschen Wiedervereinigung die Kriegsgräberstätte der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs auf dem Ehrenhain des Friedhofs neugestaltet wurde, entschied man sich die Plastik mit aufzustellen.[3]
Auf dem hinteren Teil des Friedhofs befindet sich zusätzlich zum Kriegerdenkmal ein schlichter Gedenkstein mit einer Inschrift bei einem Massengrab.[2]
Inschrift
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gedenkhalle ursprünglich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1914–1918 Unsern Helden. Ich hatt einen Kameraden. |
Gedenkhalle geändert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Toten zur Ehre, den Lebenden zur Mahnung |
Gedenkstein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]OPFER des 2. Weltkrieges mahnen zum FRIEDEN |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19.03.2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. (PDF) Abgerufen am 6. August 2024.
- ↑ a b R. Krukenberg: Genthin (Friedhof: 2. Weltkrieg). In: denkmalprojekt.org. 1. November 2012, abgerufen am 6. August 2024.
- ↑ a b R. Krukenberg: Genthin (1. Weltkrieg). In: denkmalprojekt.org. 1. November 2012, abgerufen am 6. August 2024.
- ↑ a b Otto Schulze: Genthiner spenden 6500 Mark für das Kriegerdenkmal. In: volksstimme.de. 12. Mai 2012, abgerufen am 6. August 2024.
Koordinaten: 52° 24′ 15,9″ N, 12° 10′ 31,3″ O
- Kriegerdenkmal im Landkreis Jerichower Land
- Kulturdenkmal in Genthin
- Bauwerk in Genthin
- Gedenkstätte des Ersten Weltkriegs in Sachsen-Anhalt
- Gedenkstätte des Zweiten Weltkriegs in Sachsen-Anhalt
- Zerstört in den 1970er Jahren
- Erbaut in den 1930er Jahren
- Plastik
- Versetztes Bauwerk in Sachsen-Anhalt
- Bronzeskulptur (Deutschland)
- Soldatendarstellung (Bildende Kunst)