Kriegsdorf (Troisdorf)

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Kriegsdorf
Stadt Troisdorf
Koordinaten: 50° 48′ N, 7° 6′ OKoordinaten: 50° 48′ 24″ N, 7° 6′ 5″ O
Höhe: 56 m
Einwohner: 3306 (1. Jan. 2023)[1]
Eingemeindung: 1. April 1918
Eingemeindet nach: Sieglar
Postleitzahl: 53844
Vorwahl: 02241
Kriegsdorf (Nordrhein-Westfalen)
Kriegsdorf (Nordrhein-Westfalen)
Lage von Kriegsdorf in Nordrhein-Westfalen
Kriegsdorf
Kriegsdorf

Kriegsdorf ist eine der zwölf Ortschaften von Troisdorf im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis.

1143 wird ein Hof in Criekesdorf in einer Besitzurkunde für das Kloster auf der Insel Nonnenwerth erstmals erwähnt.[2][3] 1166 kaufte die Abtei Siegburg ein Lehen in Kriegsdorf (Kriechestorp). Grundherr war in Kriegsdorf außerdem das Kloster Graurheindorf. Ab dem 15. Jahrhundert wurden eine Reihe weiterer Höfe gegründet, und ein Dorf entstand. 1414 wird der Abtshof (später Kerpenhof) erwähnt[4][5], 1555 der Nesselrode-Reichensteiner Hof, 1583 das Lochgut, später Theishof, Kreuzbrüderhof / Koitzhof.[6][2] 1555 gehörte die Honnschaft Kriegsdorf zum Kirchspiel und Landgericht Sieglar im bergischen Amt Löwenburg.[7] Während der französischen Herrschaft kam Kriegsdorf 1808 zur Mairie Sieglar des Kantons Siegburg. Einen eigenen Gemeinderat und einen Ortsvorsteher erhielt Kriegsdorf im Jahr 1846. Der Ort gehörte aber als selbständige Gemeinde zur Bürgermeisterei Sieglar. Er hatte 1885 346 Einwohner in 61 Wohnplätzen, davon 196 Männer und 150 Frauen. Bis auf einen Einwohner war die Gemeinde katholisch und gehörte der Kirchengemeinde Sieglar an, ein evangelischer Einwohner wurde von der Gemeinde Siegburg betreut.[8]

1868 wurde eine eigene Schule eröffnet. 1908 wurde die Kirche St. Antonius eingeweiht.

Zum 1. April 1918 wurde Kriegsdorf in die Gemeinde Sieglar eingegliedert.[9] Im Zuge der Gemeindereform wurde am 1. August 1969 die bisherige Gemeinde Sieglar nach Troisdorf eingemeindet.[10]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1816 165
1843 268
1871 303
1905 364
1914 371
1961 569
1992 1921
2017 3166
2021 3285

[2][11][12]

Seit den 1960er-Jahren hat sich die rein ländliche Ausprägung des Orts in die eines Wohnviertels geändert. Kriegsdorf liegt zwischen Sieglar und Niederkassel und verfügt über eine gute Verkehrsanbindung. Bis zur Autobahn 59, Auffahrt Spich sind es nur wenige Kilometer. Nordöstlich von Kriegsdorf entstand bis 2015 ein Neubaugebiet für 170 bis 200 Einfamilienhäuser neben einem im Jahr 2008 eröffneten öffentlichen Golfplatz und dem Rotter See.[13]

Sehenswürdigkeiten

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Fachwerkhäuser in Kriegsdorf

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In Kriegsdorf findet man noch einige der für die Region typischen Fachwerkhäuser[14], von denen zahlreiche in die Liste der Baudenkmäler in Troisdorf aufgenommen wurden.

Kath. Kirche St. Antonius (Kriegsdorf)

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St. Antonius (Kriegsdorf)
St. Antonius, Längsschiff von Südosten

Zwischen 1907 und 1908 wurde die Kriegsdorfer Kapelle Zum heiligen Einsiedler Antonius im neoromanischen Stil geplant und erbaut, eingeweiht am 23. Oktober 1908. Sie ist jetzt Filialkirche der Pfarrei St. Johannes in Sieglar[15] – gemeinsam mit den Kirchen St. Peter und Paul (Troisdorf-Eschmar) und Herz Jesu (Friedrich-Wilhelms-Hütte). Grundstück und Kapelle gehörten bis 1948 nicht der Katholischen Kirche, sondern der Gemeinde Kriegsdorf.[6]

Die Kirchenfenster stammen aus den Jahren 1908 und 1930/1935, zum Teil nach Entwürfen von Theodor Pape aus Beuel und hergestellt durch die Werkstatt Glasmalerei Dr. H. Oidtmann.[16][6]

Die Orgel wurde 1936 von Klais Orgelbau errichtet.[17] Die Kirche ist unter der Denkmalnummer A196 in der Liste der Baudenkmäler in Troisdorf verzeichnet.

Die Kirche steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[18]

Commons: Kriegsdorf (Troisdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Troisdorf – Aktuelle Einwohnerzahlen. Abgerufen am 28. Februar 2023.
  2. a b c Matthias Diederichs: Kriegsdorf. Heimat und Geschichte Troisdorf Bd. 1 (Jan. 1993) S. 2–4
  3. Stadt Troisdorf: Webseite der Stadt Troisdorf - Ortsteil Kriegsdorf
  4. Hermann Müller: Unter Denkmalschutz: Der alte Kerpenhof in Kriegsdorf. Troisdorfer Jahreshefte 40 (2010), S. 24 bis 25
  5. Architekturbüro Kneutgen: Gut Kerpenhof. 2017, abgerufen am 19. Februar 2022.
  6. a b c Hermann W. Müller. Kriegsdorf und der Heilige Antonius Troisdorfer Jahreshefte Bd. 29 (1999), S. 136–142
  7. W. Harleß: Die Erkundigung über die Gerichtsverfassung im Herzogtum Berg vom Jahr 1555. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, 20. Band, Jahrgang 1884, Bonn 1885, S. 123.
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen von 1885
  9. Lena Dickgießer: Die alten Protokollbücher der Gemeinden Troisdorf, Sieglar, Spich, Eschmar, Kriegsdorf und Bergheim-Müllekoven und ihre Bedeutung als archivische Quellen für die Forschung.Troisdorfer Jahreshefte Band 45 (2015), S. 26–30
  10. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 85.
  11. Volkszählungsergebnisse von 1816 bis 1970 der Städte und Gemeinden. Beiträge zur Statistik des Rhein-Sieg-Kreises, Bd. 17/ Siegburg 1980, S. 166–167.
  12. StA Troisdorf - B57, Bl. 76. Schreiben über den Beschluss des Kreisausschusses des Siegkreises vom 12. Juni 1914.
  13. Neues Wohngebiet (in der Realisierung) - Im Schonsfeld. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 21. September 2015.
  14. Fachwerkhäuser in Kriegsdorf. In: Fachwerkhäuser in Troisdorf. Frank Jensch, abgerufen am 21. Februar 2022.
  15. Pfarrei St. Johannes Troisdorf | Kath. Kirchengemeinden | Erzbistum Köln. Abgerufen am 20. Februar 2022.
  16. Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e.V: Troisdorf-Kriegsdorf, Kath. Kirche St. Antonius - Grundriss, Ansicht, Fenster. In: Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts. 8. Juli 2008, abgerufen am 20. Februar 2022.
  17. Piet Bron: St. Antonius (Kriegsdorf), Klais Orgel opus 857. Technische Daten. In: Organ database. 10. Februar 2022, abgerufen am 20. Februar 2022.
  18. Denkmalliste der Stadt Troisdorf, Nummer A196