Kriegserklärung Japans an die USA und Großbritannien
Die Kriegserklärung des Japanischen Kaiserreiches an die Vereinigten Staaten von Amerika und das Britische Empire (米國及英國ニ對スル宣戰ノ詔書 Beikoku oyobi eikoku ni taisuru sensen no shōsho, „kaiserlicher Erlass einer Kriegserklärung an die Vereinigten Staaten sowie Großbritannien“) erfolgte am 8. Dezember 1941 japanischer Zeit (am 7. Dezember 1941 US-amerikanischer Zeit), nachdem die japanischen Streitkräfte den Angriff auf die amerikanische Marinebasis in Pearl Harbor auf Hawaii und die britischen Besitzungen in Malaya, Singapur und Hongkong begonnen hatten. Die Kriegserklärung wurde auf der ersten Seite der Abendausgaben sämtlicher japanischer Zeitungen am 8. Dezember 1941 veröffentlicht. Bis zur japanischen Kapitulation am 2. September 1945 wurde sie am 8. jedes Monats erneut abgedruckt, um die Kriegsbereitschaft zu bekräftigen.
Text des Dokumentes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unten folgt der Text der Kriegserklärung, der im Namen des Tennō veröffentlicht wurde.[1]
WIR, durch die Gnade des Himmels, Kaiser von Japan, auf dem Thron sitzend, der seit jeher von derselben Dynastie besetzt ist, befehlen euch, Unseren treuen und tapferen Untertanen: Hiermit erklären Wir den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Britischen Empire den Krieg. Die Männer und Offiziere Unserer Armee und Marine werden ihr Möglichstes tun, um diesen Krieg zu führen. Unsere öffentlichen Bediensteten verschiedener Dienststellen erfüllen ihre jeweiligen Aufgaben loyal und gewissenhaft; die ganze Nation soll mit vereintem Willen ihre ganze Kraft mobilisieren, damit bei der Verwirklichung Unserer Kriegsziele nichts fehlschlägt. (Veröffentlicht vom Komitee für Information, 8. Dezember 1941. The Japan Times) |
Historischer Kontext
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kriegserklärung benennt die mutmaßlichen störenden Aktionen gegen das Japanische Kaiserreich und seine Außenpolitik. Sie gibt an, dass alle Wege der japanischen Regierung, den Krieg zu verhindern, ausgeschöpft seien. Japan hatte nach der Mandschurei-Krise (1931) den Satellitenstaat Mandschukuo gegründet und von dort aus im Zweiten Japanisch-Chinesischem Krieg (1937–1945) in großen Teilen Nordchinas einige Brückenköpfe sowie die vorgelagerten chinesischen Inseln und am 29. Juli 1941 Französisch-Indochina besetzt. Ziel war der Aufbau der sog. Großostasiatischen Wohlstandssphäre. Um diese Expansion einzudämmen, verhängten die USA und Großbritannien am 16. Oktober 1940 ein Embargo, das die Lieferungen von Erdöl und Altmetall nach Japan verhindern sollte. Für Japan war das eine feindselige und provokative Maßnahme. Als Verhandlungen nicht zur Zufriedenheit der japanischen Regierung verliefen, griff die kaiserliche Flotte Pearl Harbor an und erklärte sowohl den Vereinigten Staaten als auch Großbritannien den Krieg.
Der Pazifikkrieg endete nach den amerikanischen Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki. Das Ende des Krieges bedeutete de-facto auch das Ende des Japanischen Kaiserreiches.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Takuma Melber: Pearl Harbor. Japans Angriff und der Kriegseintritt der USA. München: C. H. Beck, 2016. ISBN 978-3-406-69818-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Declaration of war by the Empire of Japan on the United States and British Empire
- Japan's declaration of war Hansard, 8 December 1941 (Protokoll der Debatte im British House of Parliament, englisch)
- Peter Wetzler: Kaiser Hirohito und der Krieg im Pazifik. Zur politischen Verantwortung des Tennô in der modernen japanischen Geschichte. Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 1989, S. 611–644.
- Jürgen Hanefeld: Angriff auf Pearl Harbor vor 75 Jahren: Der große Irrtum. Deutschlandfunk, 6. Dezember 2016.
- Robin Poppenberg: Japans Eintritt in den 2. Weltkrieg – Der Angriff auf Pearl Harbour. Abgerufen am 21. Juli 2021.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gildermann Lehrmann: Japan declares war, 1941. Gilder-Lehrmann, 2009 . (englisch).
- ↑ Takuma Melber: Das Leid der Eigenen. 1945 in der japanischen Erinnerungskultur 17. Januar 2020.