Krossen (Drahnsdorf)
Krossen Gemeinde Drahnsdorf
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Koordinaten: | 51° 55′ N, 13° 36′ O |
Höhe: | 63 m ü. NHN |
Fläche: | 8,4 km² |
Einwohner: | 161 (31. Dez. 2006)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 19 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Postleitzahl: | 15938 |
Vorwahl: | 035453 |
Krossen (niedersorbisch Krosno) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Drahnsdorf im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Bis zum 1. Januar 1974 war Krossen eine eigenständige Gemeinde. Das Dorf gehört dem Amt Unterspreewald an.[2]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Krossen liegt im Übergang des Niederen Flämings in das Lausitzer Heideland, etwa 20 Kilometer Luftlinie westlich der Kreisstadt Lübben und etwa zwölf Kilometer nordwestlich von Luckau. Umliegende Ortschaften sind Falkenhain im Norden, der zur Stadt Golßen gehörende Gemeindeteil Sagritz im Nordosten, der Ortsteil Jetsch in der Gemeinde Kasel-Golzig im Osten, die Luckauer Orts- und Gemeindeteile Caule im Südosten und Kümmritz im Süden, der zur Stadt Dahme/Mark im Landkreis Teltow-Fläming gehörende Ortsteil Wildau-Wentdorf im Südwesten sowie Drahnsdorf im Westen. Auf der Gemarkung liegen die beiden ehemaligen Wassermühlen Vordermühle und Kleine Mühle.
Das Dorf liegt an der Landesstraße L71 und der Kreisstraße K6138. In der Nähe befindet sich die Bahnstrecke Berlin–Halle mit dem Haltepunkt Drahnsdorf. Westlich von Krossen fließt die Dahme.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Krossen wurde erstmals in den Artikeln des Bistums Meißen aus dem Jahr 1346 als Kirchdorf erwähnt. Der aus dem altsorbischen stammende Ortsname bezeichnet Verschläge oder auch Flechtwerk, das Benennungsmotiv des Ortes ist ungeklärt.[3] Krossen gehörte zur Herrschaft Golßen.
Nach dem Wiener Kongress kam die vorher sächsische Gemeinde Krossen an Preußen. Dort lag die Gemeinde im Landkreis Luckau im Regierungsbezirk Frankfurt. Laut der Topographisch-statistischen Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt an der Oder aus dem Jahr 1844 gab es in Krossen zu dieser Zeit 42 Feuerstellen, insgesamt hatte der Ort 240 Einwohner. Es gab zwei Wassermühlen im Ort.[4] 1867 hatte Krossen 224 Einwohner in 30 Gebäuden. Das Rittergut gehörte damals dem ehemaligen Staatsminister Otto Theodor von Manteuffel.[5] Letzte Vertreterin dieser Familie war die Gutsfrau Helene Freifrau von Manteuffel, geborene von Brandenstein (1847–1934). Sie adoptierte 1927 ihren Neffen Hans von Brandenstein (1870–1950), auch um die Gutsnachfolge für Krossen und den dazugehörigen Nebengütern zu klären.[6] 1923 umfasste dieser Besitz für Krossen 510 ha, für Jetsch 603 ha.[7]
Bei der DDR-Kreisreform am 25. Juli 1952 wurde Krossen dem neu gebildeten Kreis Luckau im Bezirk Cottbus zugeordnet. Am 1. Januar 1974 wurde Krossen nach Drahnsdorf eingemeindet. Nach der Wende wurde der Kreis Luckau in Landkreis Luckau umbenannt. Am 20. August 1992 wurde Krossen als Teil Drahnsdorfs dem Amt Golßener Land angeschlossen und am 6. Dezember 1993 kam das Dorf im Zuge der Kreisreform in den Landkreis Dahme-Spreewald.[8] Am 1. Januar 2013 wurde das Amt Golßener Land aufgelöst und Drahnsdorf wechselte mit seinen Ortsteilen in das Amt Unterspreewald.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
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1875 | 265 | 1910 | 187 | 1933 | 176 | 1946 | 290 | 1964 | 215 |
1890 | 235 | 1925 | 209 | 1939 | 176 | 1950 | 262 | 1971 | 212 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Dorfkirche Krossen entstand in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Um 1745 führte der Maurermeister Christian Höhne aus Lübben zahlreiche Umbaumaßnahmen durch. Im Innern steht unter anderem ein Kanzelaltar aus dem Jahr 1748.
- Wandmalerei am Spritzenhaus der Freiwilligen Feuerwehr Krossen mit einer Abbildung des ehemaligen Schlosses sowie einer historischen Feuerwehr.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Theodor von Manteuffel (1805–1882), Politiker, von 1850 bis 1858 preußischer Ministerpräsident, lebte nach seiner Entlassung auf seinen hiesigen Güter in Drahnsdorf
- Otto von Manteuffel (1844–1913), Politiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vinzenz Czech, Christiane Salge: Krossen. In: Peter Michael Hahn, Hellmut Lorenz: Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Gesamt 2 Bände: 1 Einführung und 2 Katalog. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857–1883), 856 S., 275 farbige, 825 SW-Abb. Band 2, Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann, Berlin 2000, ISBN 3-87584-024-0, S. 324–327.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Krossen. Seite des Amtes Unterspreewald.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis. In: geobasis-bb.de. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. August 2017; abgerufen am 23. Mai 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Drahnsdorf | Service Brandenburg. Abgerufen am 1. Mai 2024.
- ↑ Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft, Berlin 2005, S. 97.
- ↑ Topographisch-statistische Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O. 1844, S. 165 (bsb-muenchen.de).
- ↑ Statistisches Bureau der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O.: Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., Frankfurt a. d. O. 1867, S. 179; Google Books
- ↑ Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser A (Uradel) 1960. In: Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): Gesamtreihe GHdA seit 1951, Nachfolger des „Gotha“ bis 1942. Band V, Nr. 24. C. A. Starke, Limburg a. d. Lahn 1960, DNB 456719660, S. 123.
- ↑ Oskar Köhler: Niekammer’s Landwirtschaftlicher Güter-Adreßbücher, 1923. Hrsg.: Niekammer. 3. Auflage. Band 7: Brandenburg. Reichenbach, Leipzig 1923, S. 183 (martin-opitz-bibliothek.de).
- ↑ Krossen. In: Geschichtliches Ortsverzeichnis. Abgerufen am 23. Mai 2018.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 kB) Landkreis Dahme-Spreewald. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 23. Mai 2018.