Krotowine

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Dunkle Krotowinen im helleren Löss-Unterboden einer Schwarzerde (oben) der lokal in eine eisenzeitliche Abfallgrube übergeht (unten, nach links), jeweils angeschnitten in einer archäologischen Ausgrabungsstätte im Raum Hildesheim, Niedersachsen.

Krotowinen (von russisch кротовина, krotowina für „Maulwurfshügel“ oder „-gang“) sind mit lockerem Bodenmaterial verfüllte Grabgänge in Böden, die von Kleinsäugern herrühren. Es handelt sich somit um einen speziellen Ausdruck von Bioturbation. Verursacher der Gänge, deren Durchmesser mehrere Zentimeter bis wenige Dezimeter beträgt, sind meist Nager wie Hamster, Ziesel oder Präriehunde. Die Tiere werden durch winterliche Kälte oder sommerliche Trockenheit zur Vertikalwanderung im Boden getrieben.

Krotowinen kommen häufig in Böden von Steppenlandschaften vor. Charakteristisch sind sie für Schwarzerden bzw. Chernozems und Phaeozems. In Bodenprofilen sind sie als runde humose Flecken im aus Löss oder lössähnlichem Material bestehenden Unterboden (B- oder C-Horizont) oder als helle Flecken aus Unterbodenmaterial im humosen Oberboden (A-Horizont) sichtbar. Die Wühlgänge bewirken eine Verzahnung dieser beiden Bodenhorizonte.

  • Krotowine. In: Spektrum Online-Lexikon der Geographie.
  • Hans Murawski, Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 12. Auflage. Spektrum, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-1810-4, S. 91, 99, 149. (books.google.de)
  • Wulf Amelung, Hans-Peter Blume, Heiner Fleige, Rainer Horn, Ellen Kandeler, Ingrid Kögel-Knabner, Ruben Kretzschmar, Karl Stahr, Berndt-Michael Wilke: Scheffer/Schachtschabel, Lehrbuch der Bodenkunde. 17. Auflage. Springer Spektrum, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-662-55870-6, S. 410. (books.google.de)
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