Krusha e Madhe
Krushë e Madhe/Krusha e Madhe1 Velika Kruša/Велика Круша2 | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Kosovo3 | |||
Bezirk: | Gjakova | |||
Gemeinde: | Rahovec | |||
Koordinaten: | 42° 19′ N, 20° 38′ O | |||
Einwohner: | 4.473 (2011) | |||
3 Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz. |
Krusha e Madhe (albanisch auch Krushë e Madhe, serbisch Велика Круша Velika Kruša) ist eine Ortschaft der Gemeinde Rahovec im Kosovo.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Krusha e Madhe liegt im Tal des Weißen Drin, der etwa zwei Kilometer südwestlich vom Ort fließt. Zwischen der Ortschaft und dem Flussufer erstrecken sich weitläufig landwirtschaftlich genutzte Flächen. Benachbarte Ortschaften sind nordwestlich Celina, nordöstlich Nagac und südöstlich das zur Gemeinde Prizren gehörende Krusha e Vogël.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Eroberung Kosovos durch das Königreich Serbien während des Ersten Balkankrieges 1912 richtete die serbische Regierung eine Militärverwaltung vor Ort ein, wobei Krusha e Madhe Teil der neu geschaffenen Gemeinde Mala Kruša (heute Krusha e Vogël) wurde.[1]
Während des Kosovokriegs verübten serbische Truppen vom 25. bis 28. März 1999 einen Angriff auf Krusha e Madhe, eingeleitet durch Waffenbeschuss in den frühen Morgenstunden des 25. März. Im Darauffolgenden kam es zu Plünderungen und Brandschatzungen in dem Ort. Im Rahmen dieses Massakers von Krusha e Madhe wurden zu mehreren Zeitpunkten an verschiedenen Orten Menschen hingerichtet. 241 Menschen wurden hierbei getötet und etwa drei Viertel der Häuser in Brand gesetzt. Viele der Leichen wurden durch die serbische Polizei verbrannt, ein unbestimmter Teil wurde mit einem Bagger weggeschafft. Bis heute gelten über 63 Dorfbewohner als vermisst.[2][3] Insbesondere wurden 140 Frauen zu Witwen, welche sich später in einem Verein zusammenfinden sollten.[4]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemäß letzter Volkszählung von 2011 hat Krusha e Madhe 4473 Einwohner, davon 4440 (99,26 %) Albaner.[5]
Volkszählung | 1919[1] | 1948 | 1953 | 1961[7] | 1971[8] | 1981[9] | 1991 | 2011 |
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Einwohner | 712 | 1235 | 1412 | 1730 | 2460 | 3376 | 4311 | 4473 |
Albaner | 700(98,31 %) | 1627(94,05 %) | 2421(98,41 %) | 3341(98,96 %) | – | 4440(99,26 %) |
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Krusha e Madhe ist landwirtschaftlich ausgerichtet. Bereits zu früheren Zeiten war der Ort bekannt für Gemüseanbau, insbesondere Paprika.[3]
2005 gründeten Kriegswitwen den Verein Gratë e Veja („die Witwen“), 2010 entwickelte sich aus ihm eine landwirtschaftliche Genossenschaft (Kooperativa Bujqësore Krusha). Produziert werden von dieser auch verarbeitete Lebensmittel wie Ajvar und eingelegtes Gemüse.[4] Mittlerweile (2019) werden über 600 Tonnen Gemüse jährlich verarbeitet, etwa 70 % ins Ausland exportiert.[10]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ukshin Hoti (* 1943–?), Intellektueller, Philosoph und Friedensaktivist
- Mikel Gjokaj (* 1946), Künstler
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Sheradin Berisha: Ndarja administrative në Qarkun e Prizrenit – në vitin 1919. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juli 2008; abgerufen am 14. Oktober 2019 (albanisch).
- ↑ Human Rights Watch (Hrsg.): Under Orders: War Crimes in Kosovo. 2001, ISBN 1-56432-264-5, S. 358–364.
- ↑ a b Enver Robelli: Im Tal des Todes kehrt der Lebenswille zurück. In: blog.bazonline.ch. Basler Zeitung, 23. März 2019, abgerufen am 14. Oktober 2019.
- ↑ a b Fahrije macht, was sie will. In: chrismon.evangelisch.de. Chrismon (Zeitschrift), 31. Dezember 2014, abgerufen am 14. Oktober 2019.
- ↑ Ethnic composition of Kosovo 2011. In: pop.stat.mashke.org. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- ↑ Kosovo censuses. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- ↑ Ethnic composition of Yugoslavia 1961. In: pop.stat.mashke.org. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- ↑ Ethnic composition of Yugoslavia 1971. In: pop.stat.mashke.org. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- ↑ Ethnic composition of Yugoslavia 1981. In: pop.stat.mashke.org. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- ↑ Weltspiegel: Video (ab 0:01:16) auf YouTube, abgerufen am 14. Oktober 2019.