Kukamunburra

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Kukamunburra (Januar 1884)

Kukamunburra (* 1861 in North Queensland, Australien; † 23. Februar 1884[1] in Cleveland, Ohio, USA) wurde als Völkerschau-Teilnehmer Tambo bzw. Jimmy Tambo oder Tambo Tambo genannt. Er war ein Aborigine der Manbarra.[2]

Im Jahr 1883 war er mit weiteren Aborigines, die auf Great Palm Island und Hinchinbrook Island lebten, im Auftrag des Zirkusunternehmens von P. T. Barnum von dem Völkerschau-Impresario Robert A. Cunningham in die USA entführt worden. Dort wurden sie zur Teilnahme an Völkerschauen in den USA und Europa, unter anderem auch in Deutschland im Programm rassistisch als Australneger und Menschenfresser, zur Schau gestellt.

Völkerschau-Teilnahme

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Über das frühe Leben von Kukamunburra ist wenig bekannt. Er war einer in der Aborigine-Gruppe von fünf Männern, drei Frauen und einem Kind, die entführt wurden, darunter war auch seine Frau Sussy Dakaro. Sie alle mussten als Volkerschau-Teilnehmer im „Barnum Ethnological Congress of Strange Tribes“ auftreten. Lediglich zwei von ihnen sprachen etwas Englisch, die Cunningham ergeben waren. Die Gruppe war gezwungen durch die USA zu touren und sie wurden als „Australische Kannibalen“ vorgestellt. Die Zurschaustellung fand mit einem Elefanten namens Jumbo statt und sie mussten während ihres Auftritts singen und tanzen sowie Bumerangs werfen. Zu ihrer ersten Zurschaustellung in Chicago kamen mehr als 30.000 Zuschauer.[3]

Neben diesen Aborigines wurden in dieser Schau weitere indigene Völker gezeigt wie Zulus aus Afrika, Nubier aus Ägypten, Todas aus Indien und Sioux aus den USA. Diese Aborigines-Gruppe wurden nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, darunter Deutschland, und Russland zur Schau gestellt und sie mussten sich in pseudowissenschaftlichen Methoden vermessen lassen, in europäischer Kleidung posieren und sich fotografieren lassen.

Am Ende der Vorstellungs-Saison erhielten sie zwar eine Gage und ihnen wurden einige Freiheiten genehmigt, sie blieben in dieser Zeit allerdings ohne gesundheitliche Vorsorge, Schutz oder Verpflegung durch Cunningham. Nachdem ein Mitglied der Gruppe nach dem anderen starb, lebten 1885 nur noch Jenny, ihr Sohn Toby und Billy. Ob sie nach Australien zurückkehrten, ist nicht bekannt.[4]

Nach einem Jahr Aufenthalt in den USA starb Kukamunburra am 23. Februar 1884 vermutlich an Tuberkulose, er soll 21 Jahre alt geworden sein. Die Aborigines-Gruppe durfte Kukamunburra nicht nach ihren heimischen Bestattungsriten beerdigen, sondern Cunningham verkaufte ihn an das „Drew’s Dime Museum“ in Cleveland. Dieses Museum stellte ihn mumifiziert bis ins 20. Jahrhundert öffentlich aus. Im Jahr nach seinem Tod starben fünf Aborigines seiner Gruppe, darunter auch die Frau von Kukamunburra. Das Schicksal der weiteren Aborigines ist nicht bekannt. Im Oktober 1993 übernahm ein Beerdigungsinstitut in Cleveland ein Gebäude eines in Konkurs geratenen Unternehmens, dabei entdeckte ein Angestellter einen mumifizierten Aborigines-Körper. Nach Untersuchungen stellte sich heraus, dass es Kukamunburra war. Roslyn Poignant, eine Anthropologin, die auf ihren Recherchen das Schicksal von Kukamunburra aufdeckte, setzte sich für seine Rückkehr in seine Heimat ein und drei Vertreter von Palm Island, darunter sein Urururenkel Walter Palm Island, reisten in die USA.[5][4] Sie brachten ihn zurück und konnten ihn 110 Jahre nach seinem Tod am 23. Februar 1994[6] in einer traditionellen Rauchzeremonie auf Palm Island beerdigen.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Tambo Tambo, Circus Performer, Dies (February 23, 1884), ohne Datum, abgerufen am 16. April 2022. In: Newsoftheodd
  2. Turnbull, Paul. (2020). International Repatriations of Indigenous Human Remains and Its Complexities: the Australian Experience. Museum and Society. 18. 6-18. 10.29311/mas.v18i1.3246
  3. Palm Island, vom 21. März 2018. In: Regierung von Queensland
  4. a b Carolyn Barry: The strange tale of Aboriginal circus performers, vom 8. Juni 2012. In: Australian Geographic
  5. Martin Thomas: Anthropologist, researcher and writer who became an expert on historic photographs, vom 16. Dezember 2018. In: The Guardian
  6. Aboriginal 110 jaar nach dood teruk naar 'Huis' (niederländisch), vom 24. Februar 1994. In: Nieuwsblad van het Noorden