Kunstgeschichtliches Institut der Philipps-Universität Marburg

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Westansicht des Kunstgeschichtlichen Instituts und des Kunstmuseums.
Westansicht des Kunstgeschichtlichen Instituts und des Kunstmuseums

Das Kunstgeschichtliche Institut der Philipps-Universität Marburg ist eine universitäre Einrichtung zur Erforschung und Vermittlung der Geschichte der Kunst. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Kooperationen mit anderen Forschungsfeldern und Institutionen in Marburg und Hessen. Es ist gemeinsam mit dem Marburger Kunstmuseum, dem Bildarchiv Foto Marburg und anderen kunstwissenschaftlichen Einrichtungen der Universität im Kunstgebäude der Philipps-Universität Marburg untergebracht.

Die Kunstgeschichte als Forschungsgebiet besteht in Marburg seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, als erste Vorlesungen über die Kunst der Nachantike durch Johannes Friedrich Lange und später Carl Justi angeboten wurden. Nachdem die kunsthistorische Forschung lange als Teil der Archäologie betrieben wurde,[1] entwickelten der Kunsthistoriker Richard Hamann und der Universitätskurator Ernst von Hülsen ab 1924 den Plan für ein Gebäude, in dem das Kunstmuseum sowie alle kunstwissenschaftlichen Disziplinen untergebracht werden sollten.[2] Anlässlich des 400-jährigen Bestehens der Marburger Universität wurde das von der Stadt Marburg gestiftete Gebäude 1927 nach nur einem Jahr Bauzeit eröffnet.[3] Von 2013 bis 2018 wurde das Gebäude innen und außen saniert.[4] Die enge räumliche Nähe der verschiedenen Wissenschaften und Archive im Kunstgebäude förderte von Anfang an interdisziplinäre Arbeit,[5] was bis heute in den Forschungsschwerpunkten erkennbar ist.

Wichtige Forschungsschwerpunkte

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(Quellen:[6])

  • Geschichte und Theorie der Bildwissenschaft, Fotografie und Kunstgeschichte
  • Methoden kunsthistorischer Dokumentation
  • Digitale Kunstgeschichte und Digital Humanities
  • Geschichte von Bildern und Architektur in Deutschland und Frankreich von der Renaissance bis zur Gegenwartskunst
  • Europäische Hofkultur
  • Kunst der DDR
  • Repräsentation von Fremdheit und Fremden; Kulturtransfer zwischen Orient und Okzident

Forschungsprojekte (Auswahl)

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(Quellen:[6])

  • ARCHITRAVE – Kunst und Architektur in Paris und Versailles im Spiegel deutscher Reiseberichte des Barock (2017–2021)[7]
  • DFG-Forschungsprojekt Peter Grund (1892–1966) – Dortmund, Düsseldorf, Darmstadt. Ein deutscher Architekt unter drei politischen Systemen (2017–2021)[8]
  • DFG-Forschungsprojekt „Mittelalterliche Retabel in Hessen“ (2011–2017)[9]
  • SFB-Forschungsprojekt „Architektonisch und bildmedial verfasste Sicherheitskonzeptionen in der Frühen Neuzeit“ (2014–2017)[10]
  • SFB-Forschungsprojekt „Haus und Straßenraum: Konstruktion und Repräsentation von Sicherheit in der Stadt“ (2014–2017)[11]

Herausgeberschaft

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Das Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft ist ein jährlich erscheinendes Journal für Kunstgeschichte, das in Kollaboration mit Foto Marburg seit 1924 verlegt wird. Darin erscheinen Artikel über die Geschichte der europäischen Kunst von der Antike bis heute. Die gegenwärtigen Herausgeber sind Ingo Herklotz und Hubert Locher.[12]

Andere Institutsmitglieder

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Aktuell

  • Lisa Hecht (seit 2019)
  • Katharina Hefele (seit 2022)
  • Viktoria Imhof (seit 2018)
  • Jasmin Kolkwitz (seit 2022)
  • Hanna Krug (2018–2023)
  • Romana Petráková (2021–2022)
  • Melanie Sachs-Resch (seit 2017)
  • Brigitte Sahler (2021–2022)

Ehemalige

  • Katharina Krause: Ein Kunstinstitut für Marburg. Konzeptionen und ihr architektonischer Ausdruck. In: alma mater philippina, Ausgabe Wintersemester 1998/1999, S. 12–18.
  • Thomas Jahn: Das Kunstinstitut der Philipps-Universität Marburg. In: Jörg Jochen Bruns (Hrsg.): Marburg-Bilder. Eine Ansichtssache. Zeugnisse auf fünf Jahrhunderten. Band 2, Marburg 1996, S. 321–356 (= Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur. Band 53).
  • Hubert Lütcke: Der Jubiläumsneubau des Kunstinstituts der Universität Marburg. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 1, 1930, S. 1–12 (zlb.de).
  • Karin Brandes et al.: Richard Hamann und seine Schüler. Eine Chronik des kunstgeschichtlichen Seminars der Philipps-Universität Marburg. Marburg 1990.
  • Kathryn Brusch: Marburg, Harvard and purpose-built architecture for art history, 1927. In: Elizabeth Mansfield (Hrsg.): Art History and Its Institutions. The Nineteenth Century. London 2002, S. 65–84.
  • Sigrid Hofer: „Ein Grundriss von erschreckender Unzulänglichkeit“. Richard Hamann und der Jubiläumsbau in Marburg (1927) – moderne Mythenbildung. In: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, 44, 2017, S. 239–266.

Einzelnachweise

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  1. Geschichte des Instituts. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  2. Hubert Lütcke: Der Jubiläumsneubau des Kunstinstituts der Universität Marburg. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 1, 1930, S. 1–12 (zlb.de).
  3. Geschichte. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  4. "Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen". Abgerufen am 1. März 2022.
  5. Karin Brandes et al.: Richard Hamann und seine Schüler. Eine Chronik des kunstgeschichtlichen Seminars der Philipps-Universität Marburg. Marburg März 1990, S. 163.
  6. a b Forschungsprojekte. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  7. "ARCHITRAVE". Abgerufen am 1. März 2022.
  8. "Peter Grund". Abgerufen am 1. März 2022.
  9. "Mittelalterliche Retabel". Abgerufen am 1. März 2022.
  10. "Sicherheitskonzeptionen". Abgerufen am 1. März 2022.
  11. "Haus und Straßenraum". Abgerufen am 1. März 2022.
  12. Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft. Abgerufen am 1. März 2022.