Kunz Leder der Jüngere

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Kunz Leder der Jüngere, auch Kunz Leyder der Jüngere genannt „Scheltz“[1] (* vor 1392 in Heilbronn; † vor 23. März 1413 ebenda) war 1392 und 1407 in Heilbronn als Richter tätig. 1402 war er zusammen mit Kunz Lutfried Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn.[2] Neben dem Bürgermeister Hans Erer der Ältere war Kunz Leder der Jüngere der höchstbesteuerte Bürger Heilbronns.[3] Er war mit Adelheid Bernhard verheiratet.

Konrad Leyder gilt neben Hans Erer als der höchstbesteuerte Bürger Heilbronns. Dies wird zum Beispiel dadurch deutlich, dass er mit dem Heilbronner Ladeamt belehnt worden war, das 1360 durch Kaiser Karl IV. an Conz Leders Schwager weitergegeben wurde.[4]

1392 wurde Leyder als Richter erwähnt, der am 3. Dezember 1392 zusammen mit seinem Amtskollegen Konrad Hirt ein Abkommen besiegelte, in dem Johann Prettach als Schuldner und Heinz Wescher als Gläubiger fungierten und Prettach die Mitgift von Seiten der Mutter her verpfändete.[5]

1407 war Leyder wieder als Richter tätig und besiegelte am 29. März 1407 zusammen mit seinem Amtskollegen Heinrich Füwer eine Belehnung zugunsten des Hans Gartach.[6]

Auch als Stifter machte sich Leyder bekannt. So empfingen die Pfleger der Kilianskirche am 25. Januar 1401 eine Stiftung von 50 Gulden seitens des Kunz Leyder und seiner Ehefrau Adelheid Bernhart.[7] 1409 stiftete das Paar die Pfründe zu St. Jakob, einer Kapelle nördlich außerhalb der Stadtmauern, die Filial der Kilianskirche war und um die sich der Seuchenfriedhof des Heilbronner Katharinenspitals befand. Gegenstand der Stiftung waren u. a. ein Hof zu Schluchtern, Äcker und Wiesen bei Erlenbach sowie ein „Höflein“ in Flein.[8]

1402 wurde Leyder als Bürgermeister tätig und besiegelte am 2. November 1402 zusammen mit seinem Kollegen, den Bürgermeister Lutfried den Kaufvertrag zwischen Dieter von Berlichingen und dem Heilbronner Franziskanerkloster.[9]

1413 starb Konrad Leyder, denn am 23. März 1413 sollte der Pfarrer der Kilianskirche auf den „Agathentag“ eine Seelenmesse für den verstorbenen Konrad Leyder lesen[10] und am 20. November 1413 beurkundeten die Pfleger des Sondersiechenhauses zu Heilbronn eine Schenkung seitens der Witwe des Kunz Leyder, nämlich Adelheid Bernhartin, zugunsten des Sondersiechenhauses.[11]

  • Alexander Renz: Bürgermeister/Schultheiße vor 1802/03 in der zeitgeschichtlichen Sammlung im Stadtarchiv, (ZS-2053/1+2 B) mit einer handgeschriebenen Liste über die reichsstädt. Bürgermeister von Dr. Heß 1954.
  • Statistisches Landesamt (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Heilbronn (= Beschreibung des Königreichs Württemberg nach Oberamtsbezirken. 6, 1, 2). Neue Bearbeitung. Kohlhammer, Stuttgart 1901–1903.
  • Eugen Knupfer (Bearb.): Urkundenbuch der Stadt Heilbronn. Band 1. (= Württembergische Geschichtsquellen. NF 5, ZDB-ID 520100-7). Kohlhammer, Stuttgart 1904.
  • Moriz von Rauch: Die Erer in Heilbronn. In: Bericht des Historischen Vereins Heilbronn. 15, 1922/1925, ZDB-ID 510819-6, S. 13–56.

Einzelnachweise

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  1. Moriz von Rauch gibt dem Bürgermeister Kunz Leder dem Jüngeren die Bezeichnung: „Scheltz“.
  2. Renz „Bürgermeister/Schultheiße vor 1802/03“
  3. Moriz von Rauch, beschreibt Kunz Leder den Jüngeren neben Hans Erer (I) als den höchstbesteuertsten Mann Heilbronns
  4. Knupfer, Nr. 249, Seite 106 (Zeile 9)
  5. Knupfer, Nr. 254 Seite 107 (Zeile 35)
  6. Knupfer, Nr. 412 Seite 189 (Zeile 9)
  7. Knupfer, Nr. 386 Seite 176 (Zeile 39)
  8. Wilhelm Steinhilber: Das Gesundheitswesen im alten Heilbronn 1281–1871, Heilbronn 1956, S. 294.
  9. Knupfer, Nr. 399 Seite 181 (Zeile 24)
  10. Knupfer, Nr. 433 Seite 201 (Zeile 17)
  11. Knupfer, Nr. 445 Seite 207 (Zeile 9)