Kurt Bösch
Kurt Bösch (* 9. Juli 1907 in Augsburg; † 15. Juli 2000 ebenda) war ein Unternehmer, Bibliophiler, Sammler und Mäzen.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Sohn eines Schweizer Architekten ging er mit der Familie nach dem Ersten Weltkrieg zurück in die Schweiz. Bösch wurde nach seinem Wehrdienst in Sion (Wallis)[1] in Zürich erfolgreicher Großkaufmann im Importwesen.[2] 1952 übernahm er den alleinigen Vorsitz der Augsburger Firma Alpine AG, die er zu einem weltweit tätigen Unternehmen mit außergewöhnlichem sozialem Engagement ausbaute.[1]
1986 gründete er die Kurt-Bösch-Stiftung,[2] mit der er laut Satzung zur „Pflege der Wissenschaft an der Universität Augsburg in Forschung, Lehre und Studium, insbesondere durch die Förderung der internationalen Beziehungen der Universität“ beitragen wollte.[3] Diese internationale Komponente ist vor allem auf den Kanton Wallis bezogen, wo Bösch der Universität Augsburg zwei Gebäude für Seminarzwecke stiftete; in den Worten von Sabine Doering-Manteuffel mit dem Leitgedanken, „dass hochqualitative Ausbildung mehr zu sein habe als bloße Wissensmehrung, dass sie vor allem Bildung sei, die durch gemeinsames Leben und Arbeiten in der Gemeinschaft entstehe“.[4]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1989 war Bösch Ehrensenator der Universität Augsburg. Für sein gesellschaftliches Engagement wurde Bösch 1990 mit dem Bayerischen Verdienstorden[1] und am 7. Oktober 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.[5] Ihm zu Ehren wurde in Augsburg die Straße zur WWK-Arena nach ihm benannt.
Buchliebhaber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Sammler und Kenner alter Drucke richtete er sich eine eigene Offizin ein. Er war befreundet mit dem Antiquar Heribert Tenschert.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mäzenatentum in Vergangenheit und Gegenwart. Hommage für Kurt Bösch. Vögel, München 1988.
- Helmut Koopmann: Geld und Literatur im 18. Jahrhundert. Festvortrag aus Anlaß des 85. Geburtstages zu Ehren von Kurt Bösch in der Universität Augsburg am 9. Juli 1992. Buchschmuck von Johannes Lebek. Kurt-Bösch-Presse, Sion 1992.
- Helmut Koopmann: Die Dichter und das Wallis. Vortrag und Ansprachen anlässlich einer Gedenkfeier für Ehrensenator Kurt Bösch (9. Juli 1907 bis 15. Juli 2000) am 10. Januar 2001 an der Universität Augsburg (= Augsburger Universitätsreden. Bd. 43). Augsburg 2001 (mit einem Grußwort des Augsburger Prorektors Gunther Gottlieb und einer Würdigung des Verstorbenen von Rektor Wilfried Bottke).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nachlass beim Literaturportal Bayern
- Der Stifter – Kurt Bösch. 1907–2000. In: Kurt-Bösch-Stiftung der Universität Augsburg (mit Foto Böschs).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Nachruf ( vom 31. Januar 2012 im Internet Archive) bei der Kurt-Bösch-Stiftung (Universität Augsburg).
- ↑ a b Nachlass beim Literaturportal Bayern.
- ↑ Information ( vom 16. Februar 2011 im Internet Archive) der Kurt-Bösch-Stiftung bei der Universität Augsburg.
- ↑ Grußwort der Präsidentin der Universität Augsburg zur Stiftung.
- ↑ Auskunft des Bundespräsidialamtes
- ↑ [1] Artikel in der NZZ
Personendaten | |
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NAME | Bösch, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer, Sammler und Mäzen |
GEBURTSDATUM | 9. Juli 1907 |
GEBURTSORT | Augsburg |
STERBEDATUM | 15. Juli 2000 |
STERBEORT | Augsburg |