Kurt Dürnhöfer

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Walther Erich Kurt Dürnhöfer (* 3. Januar 1886 in Berlin, Deutsches Reich;[1]6. November 1958 in Grünwald, Bayern, Deutschland[2]) war ein deutscher Filmarchitekt, der erste Szenenbildner seines Landes von Bedeutung und ein Veteran der heimischen Kinematografie.

Der Sohn des promovierten Sprachwissenschaftlers Max Dürnhöfer und seiner Frau Anna, geb. Bredereck, hatte in seiner Heimatstadt Berlin elf Semester Malerei, Architektur und Stilkunde an der Kunstschule und am Kunstgewerbemuseum studiert. Bereits 1906 stieß er zu dem Kinematographen-Fabrikanten und Filmveteranen Alfred Duskes. Für Duskes stattete er zahlreiche frühe Tonbilder und Einakter aus, darunter das zu diesem Zeitpunkt hoch aktuelle Lustspiel Der Hauptmann von Köpenick, ein filmischer Schnellschuss als Reaktion auf die Ereignisse desselben Jahres rund um den Schuster Wilhelm Voigt.

1910 wechselte Dürnhöfer zu Oskar Messter, später zu Karl Werner – für beide Produzenten stattete er vor allem Abenteuer-Serienprodukte mit den frühen Leinwandstars Louis Ralph und Senta Eichstaedt aus. Dürnhöfers Filmtätigkeit wurde 1915/16 durch den Kriegsdienst unterbrochen.

1917 nahm er seine Arbeit als Szenenbildner wieder auf, diesmal für die Produktionsgesellschaft der deutsch-amerikanischen Stummfilmdiva Fern Andra. Kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs ließ sich Dürnhöfer in Grünwald vor den Toren Münchens nieder, wo er nunmehr für bayerische Regisseure arbeitete, kam aber immer wieder zu Dreharbeiten nach Berlin.

Seine zweite intensive Schaffensperiode fiel in die Zeit des Dritten Reichs. In den 1930er- und frühen 1940er-Jahren entwarf er häufig die Kulissen für Komödien mit Volksstückcharakter, vor allem aber für Heimatfilme der Regieroutiniers Carl Boese, Hans Deppe und Joe Stöckel. Bei Ende des Zweiten Weltkriegs zog sich Dürnhöfer ins Privatleben zurück.

Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 485 f.

Einzelnachweise

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  1. Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Berlin II, Nr. 21/1886 (online auf Ancestry.com, kostenpflichtig)
  2. Sterberegister Standesamt Grünwald, Nr. 33/1958, zitiert nach dem amtlichen Vermerk im Geburtsregister