Kurt Herbert Adler
Kurt Herbert Adler, auch Kurt Adler (* 2. April 1905 in Wien, Österreich-Ungarn; † 9. Februar 1988 in Ross, Kalifornien), war ein österreichisch-amerikanischer Dirigent.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kurt Herbert Adler war der Sohn von Ida Bauer und des Industriellen Ernst Adler. Er war der Neffe von Otto Bauer und Großneffe von Adolph von Sonnenthal. Nach dem Schul- und Universitätsbesuch in Wien war er von 1925 bis 1928 Kapellmeister am Theater in der Josefstadt Wien, bevor er als Opern- und Konzertdirigent u. a. 1936 und 1937 bei den Salzburger Festspielen wirkte. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 floh er in die USA, wo er bei der Chicago Civic Opera beschäftigt war. Ab 1943 leitete er den Chor, seit 1953 das Haus der San Francisco Opera, in der Nachfolge von Gaetano Merola. Er holte Marilyn Horne, Birgit Nilsson und Leontyne Price zu ersten Auftritten in die USA und brachte erstmals auf amerikanischem Boden die Opern Les Troyens, A Midsummer Night's Dream und Die Frau ohne Schatten zur Aufführung.
1961 erhielt er das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.[1] Er wurde Ehrendoktor der University of the Pacific, erhielt das Bundesverdienstkreuz und war Cavaliere der Italienischen Republik.
Sein Sohn Ronald Huntington Adler arbeitete ab 2001 im Direktorium der Bayerischen Staatsoper, von 2008 bis 2011 als Operndirektor und kommissarischer Intendant bei der Staatsoper Berlin und seit 2014 als künstlerischer Berater im Direktorium der Semperoper in Dresden.
Kurt Herbert Adler wird häufig mit einem anderen Dirigenten verwechselt, dem 1907 in Jindřichův Hradec (Neuhaus) geborenen Kurt Adler, der ebenfalls in die USA emigrierte. Dieser Kurt Adler mit Jahrgang 1907 war Chorleiter der Metropolitan Opera in New York City. In Datenbanken wie Discogs kommt es daher vor, dass die beiden Personen vermischt sind.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marie-Theres Arnbom: Der Zar der Oper. Kurt Herbert Adler. In: dies.: „Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt“. Aus der Volksoper vertrieben – Künstlerschicksale 1938. Amalthea Verlag, Wien 2023, ISBN 978-3-99050-263-1, S. 151–158.
- Walter Habel: Wer ist wer? Band 1 (West), Berlin 1967, S. 7.
- Andrea Harrandt: Adler, Kurt Herbert. In: Österreichisches Musiklexikon Online. 25. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019.
- Adler, Kurt Herbert, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933-1945. Band 2,1. München: Saur, 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 11
- Koraljka Lockhart: San Francisco Opera: The Adler Years, 1954–1981. San Francisco Opera Association, San Francisco 1981.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurt Herbert Adler im Online-Archiv der Österreichischen Mediathek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
Personendaten | |
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NAME | Adler, Kurt Herbert |
ALTERNATIVNAMEN | Adler, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-amerikanischer Dirigent |
GEBURTSDATUM | 2. April 1905 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 9. Februar 1988 |
STERBEORT | Ross, Kalifornien |
- Opernintendant
- Dirigent
- Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (1952)
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Ritter)
- Österreichischer Emigrant zur Zeit des Nationalsozialismus
- Person (Cisleithanien)
- Österreicher
- US-Amerikaner
- Geboren 1905
- Gestorben 1988
- Mann