Kurt Morawietz
Kurt Morawietz (Pseudonym Peter Burger) (* 11. Mai 1930 in Hannover; † 16. Juli 1994 ebenda) war ein Schriftsteller und Förderer der hannoverschen Literaturszene.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kurt Morawietz entstammt einer katholischen Familie. Die Eltern waren gehörlos.[1] Sein Vater war Buchbinder. Nach dem Besuch der Volksschule wurde er an einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt unterrichtet und war Anwärter für die NS-Ordensburg.[2] Nach seiner 1944 begonnenen Lehre bei der Stadtverwaltung Hannover und dem Besuch der Gemeindeverwaltungsschule arbeitete er in der Verwaltung bis zu seinem Ausscheiden. Er gründete 1955 die Literaturzeitschrift die horen. Von 1962 bis 1992 arbeitete er im Kulturamt der Stadt Hannover und förderte hannoversche Literatur. Unter anderem initiierte er das Lyriktelefon (1978[3]–1993), die literanover und in Erinnerung an ihn wurden vom 3. Juli 2005 bis 17. August 2005 nochmals Beiträge ausgestrahlt.[4] 1969 war er Gründungsmitglied der Karl-May-Gesellschaft. Seit 1982 war er Mitglied im internationalen P.E.N. Club. 1995 stiftete die Stadt Hannover mit der Sparkasse Hannover den Kurt-Morawietz-Literaturpreis und ehrte ihn damit anlässlich seines 75. Geburtstages (2005) mit zahlreichen, themenbezogenen Veranstaltungen.
Kurt Morawietz verstarb im Krankenhaus[5] und wurde auf dem Stadtfriedhof Stöcken beigesetzt.[6]
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1949 – Droben in den Bergen
- 1962 – Aufsätze aus zehn Jahrgängen der Horen
- 1972 – Ostwärts – Westwärts. Deutschsprachige Dokumentarliteratur
- 1975 – Jahrgang 30. Gedichtband (erw. Auflage 1987)
- 1979 – Mich aber schone Tod. Biografie über Gerrit Engelke 1890–1918
- 1988 – Bittere Erde – Terra Amara (zweisprachiger Gedichtband ital.-dt.; 1988) gemeinsam mit Giuseppe Scigliano
- 1990 – Judas Dupont. Novelle
- 1994 – Besuch im Colosseum, Die Sonntagsmaschine (2 Erzählungen, postum erschienen)
- 2000 – 70 Jahre Kurt Morawietz in Solitär. 11 (Gedichte) Essays über Leibniz und Herrenhausen
- 2005 – Leg auf die andere Seite deinen Scheitel. Lyrik und Prosa (Wallstein Verlag)
Herausgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1948 – Mitherausgeber der Zeitschrift Sprachrohr der Jungen
- 1953/1954 – Herausgeber der Karl-May-Rundschrift Am Lagerfeuer
- 1955 – Herausgeber und Gründer der Zeitschrift die horen
- 1958 – Die ihr noch atmet, Gedichtband
- 1963 – 300 Jahre Herrenhausen, Steinbock Verlag Hannover
- 1966 – Deutsche Teilung Lyriklesebuch. Limes Verlag Wiesbaden
- 1972 – Monolog und Manifest, Gedichtband
- 1977 – Festliches Herrenhausen
- 1990 – Zwischen Wolken und Großstadt. Warum Engelke lesen? mit Karl Riha, Florian Vaßen
- 1978 – Niedersachsen literarisch gemeinsam mit Dieter P. Meier-Lenz; 1981 und 1983 zwei weitere Bände
- 1981 – Glanzvolles Herrenhausen. Geschichte einer Welfenresidenz und ihrer Gärten. Steinbock Verlag, Hannover
- 1988 – Niedersachsen literarisch. Handbuch für Veranstalter
- 1994 – Eines weißen Tages weiß ich warum. Zum 60. Geburtstag von Detlev Block
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lyrikpreis Junge Dichtung in Niedersachsen 1971
- Literaturmarktpreis der literanover 1986
- Alfred-Kerr-Preis für die horen 1980 und 1988
- Niedersachsenpreis für Publizistik 1991
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literaturlexikon. Bd. 8., Marq–Or. 2., vollst. überarb. Auflage. de Gruyter, Berlin / New York 2010, ISBN 978-3-11-022046-9, S. 316.
- Dieter P. Meier-Lenz: Morawietz, Kurt. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 86 f. (Digitalisat).
- Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 7, S. 206
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Morawietz, Kurt. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 58ff., 248
- Hugo Thielen: MORAWIETZ, Kurt. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 259f.; teilweise online über Google-Bücher
- Hugo Thielen: Morawietz, Kurt. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 449f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Kurt Morawietz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurt Morawietz auf literatur-niedersachsen.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kurt Morawietz 1930–1994 (2), Fotos ( vom 24. Mai 2007 im Internet Archive)
- ↑ Lebenslauf im Killy Literaturlexikon, Leseprobe/E-Book, de Gruyter, 2010, ISBN 978-3-11-022047-6
- ↑ 10 Jahre Lyrik-Telefon Hannover ( des vom 11. Januar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,9 MB)
- ↑ Bei Anruf Lyrik.
- ↑ heimatbund-niedersachsen.de ( des vom 11. Januar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,9 MB) S. 298
- ↑ Stadtfriedhof Stöcken, S. 260
Personendaten | |
---|---|
NAME | Morawietz, Kurt |
ALTERNATIVNAMEN | Burger, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 11. Mai 1930 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 16. Juli 1994 |
STERBEORT | Hannover |