Kurt Rosenkranz
Kurt Rosenkranz (geboren 2. August 1927 in Wien; gestorben 13. März 2024[1]) war ein österreichischer Erwachsenenbildner.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rosenkranz wuchs im Wiener Bezirk Brigittenau auf. Seine jüdischen Eltern und Großeltern waren aus Osteuropa zugewandert. Mit neun Jahren wurde er Chorknabe im Bethaus in der Kaschlgasse.[2]
Im Zuge des „Anschlusses“ an Hitler-Deutschland im Jahr 1938 erfuhr Rosenkranz Ausschreitungen und Demütigungen, er musste seine Schule verlassen und wurde in eine Sammelschule für Juden in der Währinger Straße 43 verlegt.[3][4][5] Die Familie flüchtete nach Riga. Da dort deutsche Truppen die Familie einholten, wurde die Familie Rosenkranz in sowjetische Gefangenenlager verlegt und zuerst in Nowosibirsk in Russland, später in Karaganda in Kasachstan interniert.
1946 kehrte Rosenkranz nach Wien zurück und arbeitete mit seinem Vater in dessen kleiner Schuhfabrik.
1989 gründete er das Jüdische Institut für Erwachsenenbildung.[6]
Für seine Verdienste wurde ihm der Titel Professor und 2010 das Goldene Ehrenzeichen des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs verliehen.
Sein Bruder Herbert Rosenkranz war Historiker in Yad Vashem.
Kurt Rosenkranz heiratete Erika Rosenkranz (geborene Roth), die Kinder und Enkelkinder leben in Österreich, der Schweiz beziehungsweise den USA.[7][8]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit David Zelinger (Hrsg.): Verpflichtung eines Überlebenden – Reden und Berichte. Bohmann, Wien 1993.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 2: J–R. Hrsg. von der Österreichische Nationalbibliothek. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 1145.
- Christian H. Stifter, Brigitte Ungar-Klein (Hrsg.): Bildung gegen Vorurteile. Festschrift aus Anlaß des 10jährigen Jubiläums des Jüdischen Instituts für Erwachsenenbildung. Verlag Österreichisches Volkshochschularchiv, Wien 2000 (= Materialien zur Geschichte der Volkshochschulen. Band 4), ISBN 3-902167-01-7.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998: Titel Professor als staatliche Auszeichnungen der Republik Österreich
- 1999: Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien[9]
- 2000: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse[10]
- 2010: Goldenes Ehrenzeichen des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jüdisches Institut für Erwachsenenbildung
- www.centropa.org: Kurt Rosenkranz
- https://www.erinnern.at/bundeslaender/wien/artikel/nachruf-erinnern-at-trauert-um-kurz-rosenkranz
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Erinnern.at: Nachruf: ERINNERN:AT trauert um Kurz Rosenkranz, abgerufen am 28. März 2024
- ↑ Hörspuren Kurzbiographie zu Kurt Rosenkranz
- ↑ Herbert Exenberger: 16. Mai 1938 – „Ausschulung“ jüdischer Kinder aus Wiener Pflichtschulen. In: DÖW Mitteilungen. Band 187, Juli 2008, S. 7 f. (Online; PDF; 130 kB)
- ↑ erinnern.at Video mit Kurt Rosenkranz zur Schule 1938, Maria Ecker in Wien, Juli 2008.
- ↑ Interview_03_Kurt_Rosenkranz. Abgerufen am 27. März 2024.
- ↑ adulteducation.at Jüdisches Institut für Erwachsenenbildung
- ↑ Nachruf: ERINNERN:AT trauert um Kurz Rosenkranz. Abgerufen am 27. März 2024.
- ↑ Erika Rosenkranz. Abgerufen am 27. März 2024.
- ↑ Kurt Rosenkranz - Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien. Abgerufen am 27. März 2024.
- ↑ Kurt Rosenkranz - Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. Abgerufen am 27. März 2024.
- ↑ Kurt Rosenkranz - Goldenes Ehrenzeichen des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs. Abgerufen am 27. März 2024.
Personendaten | |
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NAME | Rosenkranz, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Erwachsenenbildner |
GEBURTSDATUM | 2. August 1927 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 13. März 2024 |
STERBEORT | Wien |
- NS-Opfer
- Berufstitel Professor (Österreich)
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Träger des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien
- Person (Brigittenau)
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Österreichischer Emigrant zur Zeit des Nationalsozialismus
- Österreicher
- Geboren 1927
- Gestorben 2024
- Mann