Kurt Stiebitz

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Kurt Theodor Wilhelm Richard Stiebitz (Pseudonym: Ix Ypsilon; * 12. Juni 1891 in Spandau; † 8. Juni 1964 in Braunschweig) war ein deutscher Musikwissenschaftler und Komponist.

Kurt Stiebitz wurde 1891 als Sohn des Komponisten Richard Stiebitz (1858–1924) in Spandau bei Berlin geboren.[1] Er war u. a. Schüler von Friedrich Gernsheim und Richard Strauss.[2] Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat und wurde verwundet.[3] Als Komponist war er dann in Berlin tätig.[4] Hier unterrichtete er u. a. Paul Walter Preis.[5]

1919 heiratete er die Sekretärin Charlotte Margarete Luzie Schmidt (1897–1920), Tochter des Maschinenfabrikanten Heinrich Otto Schmidt.[6] Nach deren Tod war er in zweiter Ehe mit der Lehrertochter Elfriede Ernestine Anna Auguste Hübner (1899–1978) verheiratet.[7] Kurt Stiebitz verstarb 1964 in Braunschweig.[8]

Er komponierte Stücke fast aller Gattungen.[2] Zu seinem Œuvre gehörten u. a. mehrere Opern wie Der Tanz der Maja (Göttingen, 1922), Dona nobis pacem (Halle/Saale, 1926) und Die Feuerprobe (Braunschweig, 1953)[4] sowie die Bühnenmusik zu Jedermann 1948, Ein Zeit-Mysterium von Willi Schäferdiek, das im August 1948 im Rahmen der Festwochen der Städt. Bühnen und des Gürzenich-Orchesters anlässlich der 700-Jahrfeier der Grundsteinlegung des Kölner Doms zur Uraufführung gebracht wurde. 1952 verantwortete er den Klavierauszug aus Hans Werner Henzes Oper Boulevard Solitude.[3] Sein Streichquartett wurde 1954 vom Bruinier-Quartett bei Radio Bremen zur Uraufführung gebracht.[9] Außerdem schrieb er Filmmusik, so mit Franz Grothe für den Spielfilm Aufforderung zum Tanz (1934) unter Verwendung der gleichnamigen Musik von Carl Maria von Weber.[2] Zahlreiche seiner Hörspiel-Kompositionen sind in der ARD-Hörspieldatenbank dokumentiert.[10]

  • Stiebitz, Kurt. In: Paul Frank: Kurzgefaßtes Tonkünstlerlexikon. Für Musiker und Freunde der Tonkunst. 12., sehr erweiterte Auflage. Bearbeitet von Wilhelm Altmann. Carl Merseburger, Leipzig 1926.
  • Stiebitz, Kurt. In: Wilhelm Kosch, Ingrid Bigler-Marschall: Deutsches Theater-Lexikon. Band 4: Singer–Tzschoppe. K. G. Saur Verlag, Bern/München 1998, ISBN 3-907820-30-4, S. 2344.

Einzelnachweise

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  1. Stiebitz, Kurt. In: Paul Frank: Kurzgefaßtes Tonkünstlerlexikon. Für Musiker und Freunde der Tonkunst. 12., sehr erweiterte Auflage. Bearbeitet von Wilhelm Altmann. Carl Merseburger, Leipzig 1926.
  2. a b c Hans Alex Thomas: Die deutsche Tonfilmmusik. Von den Anfängen bis 1956 (= Neue Beiträge zur Film- und Fernsehforschung. Band 3). Bertelsmann, Gütersloh 1962, S. 167.
  3. a b Eva Maria Axt: Richard Strauss als Pädagoge. In: Richard Strauss-Blätter 37 (1997), S. 75–85, hier: S. 78.
  4. a b Stiebitz, Kurt. In: Wilhelm Kosch, Ingrid Bigler-Marschall: Deutsches Theater-Lexikon. Band 4: Singer–Tzschoppe. K. G. Saur Verlag, Bern/München 1998, ISBN 3-907820-30-4, S. 2344.
  5. Hedwig und Erich Hermann Mueller von Asow (Hrsg.): Kürschners deutscher Musiker-Kalender 1954. 2. Ausgabe des Deutschen Musiker-Lexikons, de Gruyter, Berlin 1954, Sp. 984.
  6. Standesamt Spandau (Heiratsregister 216/1919).
  7. Standesamt Spandau (Heiratsregister 1335/1920).
  8. Stadtchronik Braunschweig: Eintrag für das Jahr 1964, braunschweig.de, Zugriff: 3. Dezember 2023.
  9. Jürgen Stegmüller: Das Streichquartett. Eine internationale Dokumentation zur Geschichte der Streichquartett-Ensembles und Streichquartett-Kompositionen von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Quellenkataloge zur Musikgeschichte. Band 40). Noetzel, Wilhelmshaven 2007, ISBN 978-3-7959-0780-8, S. 386.
  10. ARD-Hörspieldatenbank, hoerspiele.dra.de, Zugriff: 2. Dezember 2023.