Kurt Zimmermann (Illustrator)

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Kurt Zimmermann (* 27. November 1913 in Berlin; † 10. Mai 1976 in Ost-Berlin) war einer der einflussreichsten Kinderbuchillustratoren der DDR.

Grab von Kurt Zimmermann auf dem Kirchhof der Seemannskirche Prerow.

Kurt Zimmermann kam als Kind einer Berliner Arbeiterfamilie zur Welt. Von 1929 bis 1931 ging er in eine Lehre als Lithograph und besuchte gleichzeitig die Kunstgewerbeschule in Berlin. Im Jahre 1931 nahm er ein Studium an der Hochschule für Freie und Angewandte Kunst in Berlin-Charlottenburg auf. Er studierte bis 1935 unter anderem bei Ludwig Bartning und Richard Böhland (1868–1935).

Nach seinem Studium arbeitete Zimmermann als freischaffender Gebrauchsgrafiker. 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet später in Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft 1948 arbeitete er wieder selbstständig in Berlin als Illustrator und Graphiker. Einmal hat er auch ein politisch orientiertes Plakat für die DDR entworfen. Sein Hauptschaffensgebiet waren jedoch Illustrationen von Kinderbüchern. Allein 70 Kinderbücher, die in der DDR veröffentlicht wurden, trugen seine künstlerische Handschrift, vor allem im Kinderbuchverlag Berlin. Auch die deutschen Ausgaben sowjetischer Kinderbücher illustrierte er, so Timur und sein Trupp[1] von Arkadi Gaidar und Wie der Stahl gehärtet wurde[2] von Nikolai Ostrowski. Er gestaltete auch Buchumschläge wie die Titelgrafik von Poesiealbum 2 über Wladimir Majakowski. Zimmermann betätigte sich auch als Schriftsteller, so mit Die große Unbekannte (Militärverlag der DDR, 1980) und Das Vermächtnis (Militärverlag der DDR, 1988). Er bezeichnete es als seine Aufgabe, „den historischen Wandel im Menschen selbst und in seiner Beziehung zur Umwelt (zu) zeigen“.[3]

Zimmermann begab sich auf Studienreisen u. a. nach Kuba (1961), in die UdSSR und nach Polen. Er war Mentor für Grafik am Institut für bildende Kunst der Berliner Hochschule für bildende und angewandte Kunst. Er war auf den meisten wichtigen zentralen Ausstellungen der DDR vertreten, u. a. 1953, 1962/63 und 1967/68 auf den Deutschen Kunstausstellungen in Dresden.

Zimmermann war mit der Grafikerin Gisela Zimmermann (1912–1978) verheiratet. Sein Grab befindet sich auf dem Kirchhof der Seemannskirche in Prerow.

Ehrungen im Wettbewerb „Schönste Bücher der DDR“

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  • Zimmermann, Kurt. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 1071/1072.
  • Marcus Kenzler: Der Blick in die andere Welt. Einflüsse Lateinamerikas auf die Bildende Kunst der DDR (= Theorie der Gegenwartskunst. Band 18). Teil 1 und 2. LIT Verlag, Münster 2012, ISBN 978-3-643-11025-1, [Teil 1:] S. 220, 233 f.; [Teil 2:] S. 811, 845 (Zugl.: Hildesheim, Univ., Diss., 2010; Suche im Buch nach „Kurt Zimmermann“ in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. Timur und sein Trupp (Memento vom 4. August 2019 im Internet Archive). In: carqueville.ch. DDR-Kinderbücher, zusammengestellt von Isabel Carqueville, abgerufen am 9. Januar 2018 (mit der Bucheinbandillustration).
  2. Wie der Stahl gehärtet wurde (Memento vom 4. August 2019 im Internet Archive). In: carqueville.ch. DDR-Kinderbücher, zusammengestellt von Isabel Carqueville, abgerufen am 9. Januar 2018 (mit der Bucheinbandillustration).
  3. a b Sammlung Kurt Zimmermann. In: troisdorf.de. Burg Wissem, Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf, abgerufen am 16. Dezember 2021.
  4. Marcus Kenzler: Der Blick in die andere Welt. Einflüsse Lateinamerikas auf die Bildende Kunst der DDR (= Theorie der Gegenwartskunst. Band 18). Teil 2. LIT Verlag, Münster 2012, ISBN 978-3-643-11025-1, S. 811 (Zugl.: Hildesheim, Univ., Diss., 2010; Vorschau in der Google-Buchsuche).