Leo Tindemans
Leonard Clemence „Leo“ Tindemans 16. April 1922 in Zwijndrecht, Provinz Antwerpen; † 26. Dezember 2014 in Edegem, Provinz Antwerpen[1]) war ein belgischer Politiker. Vom 25. April 1974 bis zum 20. Oktober 1978 amtierte er als Premierminister.
(*Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er studierte zunächst an der Sankt-Ignatius-Handelshochschule in Antwerpen, dann nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Ökonomie an der Universität Gent. Später lehrte er an der Katholieke Universiteit Leuven.
Von 1965 bis 1973 war er Bürgermeister von Edegem. Parallel dazu war er von 1968 bis 1972 Minister für die Beziehungen zwischen den Gemeinschaften und 1972 bis 1973 Minister für Landwirtschaft und Kleinunternehmen in den Regierungen von Gaston Eyskens. 1973 bis 1974 war er Vizepremier unter Premierminister Edmond Leburton und zugleich für den Staatshaushalt zuständig. Als dessen Nachfolger war er von 1974 bis 1978 Premierminister.
Als am 8. Juli 1976 die Europäische Volkspartei gegründet wurde, wurde er zum ersten Präsidenten gewählt. Im selben Jahr erhielt er den Karlspreis. Er beschwor die „Schicksalsgemeinschaft Europa“ als die „stärkste Wirtschaftsmacht“ der Welt. Am 7. Oktober 1980 wurde Tindemans als Vorsitzender der EVP wiedergewählt. Von 1979 bis 1981 und 1989 bis 1999 gehörte er dem Europäischen Parlament an. Dazwischen war er von 1981 bis 1989 belgischer Außenminister in den Regierungen von Wilfried Martens.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1976: Karlspreis der Stadt Aachen am 27. Mai 1976
- 1977: St.-Liborius-Medaille für Einheit und Frieden des Erzbistums Paderborn
- 1978: Europäischer Karlspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft
- 1980: Robert-Schuman-Preis
- 1993: Europäischer Handwerkspreis[2]
- 1994: Heinrich-Brauns-Preis
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- De memoires. Gedreven door een overtuiging. Lannoo, Tielt 2003, ISBN 90-209-4994-2
- Een politiek testament. Mijn plaats in de tijd – Dagboek van een minister. Lannoo, Tielt 2009, ISBN 978-90-209-7377-8
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leo Tindemans in: Internationales Biographisches Archiv 50/1994 vom 5. Dezember 1994, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Leo Tindemans im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Leo Tindemans in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments
- Oud-premier Leo Tindemans overleden, standaard.be, 26. Dezember 2014
- Wie was Leo Tindemans, de man van een miljoen stemmen?, demorgen.be, 26. Dezember 2014
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ L’ancien Premier ministre Leo Tindemans est décédé. lesoir.be, 26. Dezember 2014, abgerufen am 26. Dezember 2014 (französisch).
- ↑ Europäischer Handwerkspreis. Nordrhein-Westfälischer Handwerkstag e. V., abgerufen am 26. Dezember 2014.
Personendaten | |
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NAME | Tindemans, Leo |
ALTERNATIVNAMEN | Tindemans, Leonard Clemence (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | belgischer Premierminister, MdEP |
GEBURTSDATUM | 16. April 1922 |
GEBURTSORT | Zwijndrecht, Provinz Antwerpen |
STERBEDATUM | 26. Dezember 2014 |
STERBEORT | Edegem |
- Premierminister (Belgien)
- Mitglied des Europäischen Parlaments für Belgien
- Mitglied der Abgeordnetenkammer (Belgien)
- Außenminister (Belgien)
- Landwirtschaftsminister (Belgien)
- Haushaltsminister (Belgien)
- Staatsminister (Belgien)
- Bürgermeister (Provinz Antwerpen)
- Mitglied der Christen-Democratisch en Vlaams
- Edegem
- Träger des Leopoldsordens (Großkreuz)
- Träger des belgischen Kronenordens (Großkreuz)
- Karlspreisträger
- Träger des Europäischen Karlspreises der Sudetendeutschen Landsmannschaft
- Träger des Robert-Schuman-Preises (Alfred-Toepfer-Stiftung)
- Korporierter im KV
- Person (Europäische Volkspartei)
- Belgier
- Geboren 1922
- Gestorben 2014
- Mann