Lützenkirchen
Lützenkirchen Stadt Leverkusen
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Koordinaten: | 51° 4′ N, 7° 3′ O |
Höhe: | 90 m |
Fläche: | 4,17 km² |
Einwohner: | 11.669 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 2.798 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1930 |
Eingemeindet nach: | Opladen |
Postleitzahl: | 51381 |
Vorwahl: | 02171 |
Lage von Lützenkirchen in Leverkusen
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Lützenkirchen ist ein Stadtteil im Leverkusener Osten. Auf einer Fläche von 416,5 ha hat er 11.669 Einwohner (31. Dezember 2023), die Bevölkerungsdichte beträgt 2.798 Einwohner pro km².[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lützenkirchen grenzt im Osten an Burscheid, im Süden an Steinbüchel und Alkenrath, im Westen an Quettingen und im Norden an Bergisch Neukirchen. Die höchsten Stellen Lützenkirchens und ganz Leverkusens sind die beiden Hügel „Schöne Aussicht“ und „Herberg“.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname bedeutet „Kleinkirchen“.[2]
Urkundlich erwähnt wurde Lützenkirchen als Lützelenkerke je nach Betrachtungsweise im Jahr 1155 oder 1165 in einer Urkunde der Abtei Deutz und ist somit einer der ältesten Leverkusener Stadtteile.
Im Jahre 1363 wurde Lützenkirchen erstmals als Sitz eines Gerichts erwähnt. 1348 und 1349 starben über der Hälfte der Einwohner Lützenkirchens an der Pest.[3]
Nachweislich vor 1423 wurde die Schützenbruderschaft Lützenkirchen gegründet. Diese existiert noch heute und gehört zu den ältesten Schützenbruderschaften im Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften.
Gegen 1717 siedelten sich zahlreiche Woll- und Leinenweber in Lützenkirchen an.
Bis zur frühen Neuzeit gehörte Lützenkirchen zum Amt Miselohe im Herzogtum Berg.[4] Nach der Franzosenzeit kam Lützenkirchen im Jahre 1815 an das Königreich Preußen und war ein Teil des Kreises Opladen im Regierungsbezirk Düsseldorf.
In Lützenkirchen ist seit dem 12. Jahrhundert eine Pfarrei belegt. Eine erste Kirche bestand bis 1684, für die 1519 eine Glocke gegossen wurde. 1847 wurde die heutige Maurinus-Kirche geweiht, die zweite, 1683–1686 erbaute Kirche wurde abgerissen.[2] Die 1698 errichtete Annakapelle sowie die 1712 erbaute Kreuzkapelle existieren bis heute.
Die Infrastruktur Lützenkirchens wurde 1914 mit der Errichtung einer elektrischen Kleinbahn nach Opladen und 1927 mit dem Anschluss der Gemeinde an die Gasversorgung erheblich verbessert. 1955 lösten Busse der Bahnen des Rhein-Wupper-Kreises die Kleinbahn ab.
Im Jahre 1927 wurde der Fußballverein SSV Lützenkirchen gegründet. Seitdem trägt der Verein seine Heimspiele auf dem Sportplatz in Bruchhausen in Lützenkirchen aus. 1964 öffnete sich der Verein auch für andere Sportarten. Heute bietet er neben Fußball auch Badminton, Beatgymnastik, Futsal, Tischtennis, Turnen und Volleyball an.[5]
Im Zuge einer Gemeindereform im Jahr 1930 schied Lützenkirchen aus der Bürgermeisterei mit Schlebusch aus und wurde zusammen mit Quettingen nach Opladen eingemeindet. Nach dem Zusammenschluss von Hitdorf, Opladen und Leverkusen zur neuen Stadt Leverkusen gehört Lützenkirchen seit dem 1. Januar 1975 zum Stadtbezirk III.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Industrie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lützenkirchener Weber waren für die Qualität ihrer Produkte bekannt. So stammten die meisten der auf der Titanic verwendeten Stoffe von ihnen.
Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholischer Kindergarten Sankt-Maurinus[6]
- Katholischer Kindergarten St. Anna
- Evangelische Kindertagesstätte Arche Noah[7]
- Städtischer Kindergarten
- Gemeinschaftsgrundschule Im Kirchfeld Lützenkirchen[8]
- Werner-Heisenberg-Gymnasium
- Jugend- und Bürgerhaus Schöne Aussicht
- Freiwillige Feuerwehr Leverkusen – Löschzug 22 – Lützenkirchen (Ausrückebereich Lützenkirchen, Quettingen und Neue Bahnstadt Opladen) und Jugendfeuerwehr Gruppe 3
- Schützenklause Lützenkirchen im Pfarrheim St. Maurinus[9]
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Einstellung der Kleinbahn von Opladen über Quettingen nach Lützenkirchen 1955 übernahmen Busse der Bahnen des Rhein-Wupper-Kreises die Verkehrsbedienung über die Lützenkirchener Straße, später kam eine zweite Linie über die Quettinger Straße hinzu. 1969 ging der Verkehr an das Unternehmen Kraftverkehr Wupper-Sieg über.
Heute wird Lützenkirchen im Rahmen des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg von folgenden Linien berührt:
- Linie 201 Lützenkirchen, Forellental – Lützenkirchener Straße – Opladen Busbf. – Leverkusen-Mitte Bf – Chempark S-Bahnhof
- Linie 205 Opladen, Busbf. – Neue Bahnstadt Opladen, Funkenturm – Lützenkirchener Straße – Lützenkirchen – Steinbüchel – Schlebusch – Schlebusch, Stadtbahn
- Linie 206 Mathildenhof, Potsdamer Straße – Steinbüchel – Lützenkirchen – Quettinger Straße – Opladen, Busbf. – Langenfeld S-Bahnhof – Langenfeld, Turnerstraße
- Linie 229 In Holzhausen – Lützenkirchen Mitte – Dürscheid – Burscheid
- Linie 235 Lützenkirchen – Maurinusstraße – Biesenbach – Lützenkirchen (montags bis freitags, mit Kleinbussen)
- Linie 236 In Holzhausen – Lützenkirchen Mitte – Kamp – Ropenstall – Meckhausen (montags bis freitags, mit Kleinbussen)
- Linie SB 20 (Schnellbus) Lützenkirchen, Forellental – Quettinger Straße – Leverkusen-Mitte Bf
- Linie N 21 (Nachtbus) Lützenkirchen, Forellental – Lützenkirchener Straße – Opladen Busbf. – Küppersteg – Leverkusen Mitte Bf.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leverkusener Informationen 2004. Herausgeber: Stadt Leverkusen, Leverkusen 2004.
- Wilhelm von Waldbrühl und Montanus: Die beiden Bauernfeinde zu Lützenkirchen. Zur Bergischen Kulturgeschichte. In: Die Vorzeit. Sagen und Geschichten der Länder Cleve-Mark Jülich-Berg und Westphalen von Montanus, Band 2, Elberfeld 1871, S. 191–202.
- Hans Georg Schaffner (Hrsg.): Leverkusen Gestern Heute, Leverkusen 1985, S. 81ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Die Bevölkerung (Hauptwohnsitzbevölkerung) in Leverkusen nach Altersgruppen. (PDF) Stadt Leverkusen, abgerufen am 6. August 2024.
- ↑ a b Friedrich Everhard von Mering: Geschichte der Burgen, Rittergüter, Abteien und Klöster. Neu. in den Rheinlanden und den Provinzen Jülich, Cleve, Berg und Westfalen. Band 4. Köln 1861, S. 48.
- ↑ Friedrich Everhard von Mering: Geschichte der Burgen, Rittergüter, Abteien und Klöster. Neu. in den Rheinlanden und den Provinzen Jülich, Cleve, Berg und Westfalen. Köln 1861, S. 50.
- ↑ Geschichte der Herren Stael von Holstein. In: Fahne, Anton (Hrsg.): Geschlechter und Sitze. Band 2. Köln 1871, S. 31.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 21. August 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Sankt-Maurinus-Kindergarten Lützenkirchen
- ↑ Evangelische Kindertagesstätte "Arche Noah" Lützenkirchen ( des vom 8. März 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ GGS im Kirchfeld Lützenkirchen
- ↑ 1423 St. Sebastianus Schützenbruderschaft Lützenkirchen