Lagunen-Herzmuschel
Lagunen-Herzmuschel | ||||||||||||
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Lagunen-Herzmuschel (Cerastoderma glaucum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cerastoderma glaucum | ||||||||||||
(Jean Louis Marie Poiret, 1789) |
Die Lagunen-Herzmuschel (Cerastoderma glaucum) ist eine Muschel-Art aus der Familie der Herzmuscheln (Cardiidae) (Ordnung Cardiida). Sie kommt auch in Nord- und Ostsee vor.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das gleichklappige, mäßig aufgeblähte Gehäuse ist gerundet-subquadratisch und wird bis 4,5 cm (Willmann: 5 cm) lang. Es ist etwas länger als hoch und nur leicht ungleichseitig, die sehr kräftig ausgeprägten Wirbel liegen etwas vor der Mitte der Gehäuselänge. Der hintere Rand ist etwas verlängert. Im Querschnitt läuft die Ventralseite scharf aus. Der Gehäuserand ist schwach gekerbt. Die äußeren Rippen sind auch innen sichtbar. Das Ligament liegt außen, die Area ist eingesenkt. Das Schloss der rechten Klappe besitzt zwei Hauptzähne und paarige vordere und hintere Seitenzähne. Die linke Klappe weist zwei Hauptzähne und je einen einzelnen vorderen und hinteren Seitenzahn auf. Die Mantellinie ist vollständig und nicht eingebuchtet. Die zwei Schließmuskel sind rundlich und etwa gleich groß.
Die Schale dünn und spröde. Sie ist außen gelblich bis grünlich-braun, gelegentlich mit intensiv braunen Stellen am Hinterende. Die Ornamentierung besteht aus 22 bis 28 radialen Rippen. In den meisten Populationen liegt die Rippenzahl durchschnittlich zwischen 22 und 24 Rippen. Die Rippen sind im vorderen und mittleren Teil des Gehäuses im Profil gerundet, im hinteren Teil eher gewinkelt, und am Hinterende verlieren sie sich immer mehr. Die Rippenzwischenräume sind etwa so breit wie die Rippen. Die Rippen auf dem vorderen und mittleren Gehäuseteil zeigen leistenartige Querwülste, die sich mit dem Alter abschwächen, oder am Hinterende auch verschwinden können. Das Periostracum ist grünbraun.
Cerastoderma glaucum lamarcki
Rechte und linke Klappe des gleichen Tieres:
-
Rechte Klappe
-
Linke Klappe
Geographische Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich im Ostatlantik von Norwegen bis zur Iberischen Halbinsel und ins Mittelmeer. Sie kommt auch in der Nordsee und in weiten Teilen der Ostsee vor. Sie lebt in mehr brackischen Lebensräumen auf sandigen und schlammigen Böden.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lagunen-Herzmuschel ist getrenntgeschlechtlich. Die Geschlechtsprodukte werden ins freie Wasser abgegeben, wo auch die Befruchtung erfolgt. Die Larven schlüpfen nach etwa 72 Stunden bereits mit einem D-förmigen Larvalgehäuse mit einer Länge von 110 µm. In Laboruntersuchungen wurde die höchste Schlüpf- und Überlebensrate bei Salzgehalten zwischen 25 und 30 ‰ beobachtet. Sie erträgt noch einen Salzgehalt von nur 4 ‰. Die Art ist auch frostresistenter als die Gemeine Herzmuschel (Cerastoderma edule).
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Taxon wurde 1789 von Jean Louis Marie Poiret in der ursprünglichen Kombination Cardium glaucum aufgestellt.[1] Es existieren über 30 Synonyme, hauptsächlich Namen von Varietäten.[2] Das Taxon erscheint in der Literatur auch häufig mit dem (falschen) Autor Jean-Guillaume Bruguière.
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Kilias: Lexikon Marine Muscheln und Schnecken. 2. Aufl., 340 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-7332-8 (S. 62)
- Fritz Nordsieck: Die europäischen Meeresmuscheln (Bivalvia). Vom Eismeer bis Kapverden, Mittelmeer und Schwarzes Meer. 256 S., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1969 (S. 101/02)
- Guido Poppe, Yoshihiro Goto: European Seashells Volume 2 (Scaphopoda, Bivalvia, Cephalopoda). 221 S., Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1993 (2000 unv. Nachdruck), ISBN 3925919104 (S. 95)
- Rainer Willmann: Muscheln der Nord- und Ostsee. Neumann-Neudamm, Melsungen 1989, ISBN 3-7888-0555-2 (S. 126–30 als Cerastoderma lamarcki)
Online
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marine Bivalve Shells of the British Isles: Cerastoderma glaucum (Bruguière, 1789) (Website des National Museum Wales, Department of Natural Sciences, Cardiff) (abgerufen am 19. Mai 2017).
- Marine Species Identification Portal: Cerastoderma glaucum (Bruguière, 1789) (abgerufen am 19. Mai 2017).
- Cerastoderma glaucum (Bruguière, 1789) Conchological Society of Great Britain and Ireland (abgerufen am 19. Mai 2017).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jean Louis Marie Poiret: Voyage en Barbarie, ou lettres écrites de l'ancienne Numidie pendant les années 1785 & 1786, sur la religion, les coutumes & les mœurs des maures & des arabes-bédouins; avec un essai sur l'histoire naturelle de ce pays. Seconde partie. S. 1–315, La Rochelle, Paris, 1789 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 13–15)
- ↑ MolluscaBase: Cerastoderma glaucum (Bruguière, 1789)