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Lahn-Camino

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Lahn-Camino

Start des Lahn-Camino in Wetzlar: Dom Unserer Lieben Frau
Start des Lahn-Camino in Wetzlar:
Dom Unserer Lieben Frau
Daten
Länge 146 kmdep1
Lage Hessen, Rheinland-Pfalz
Markierungszeichen
Startpunkt Wetzlar, Dom Unserer Lieben Frau
50° 33′ 21,2″ N, 8° 30′ 7,7″ O
Zielpunkt Oberlahnstein, Hospitalkapelle
50° 17′ 58,7″ N, 7° 36′ 19,9″ O
Typ Fernwanderweg
Höchster Punkt 350 m
Niedrigster Punkt 63 m
Schwierigkeitsgrad mittel
Jahreszeit Frühling bis Herbst

Der Lahn-Camino (spanisch camino ‚Weg‘) ist ein Abschnitt im Netz der Wege der Jakobspilger in Deutschland. Er führt von Wetzlar zumeist auf den Höhen des Lahntales bis zur Hospitalkapelle St. Jakobus in Oberlahnstein. Von dort kann man auf dem Rhein-Camino nach Kaub oder über Koblenz-Stolzenfels auf dem Mosel-Camino nach Trier bzw. dem Linksrheinischen Jakobsweg nach Bingen am Rhein weiterpilgern.

Die Route ist historisch nicht zweifelsfrei nachgewiesen, jedoch könnte aufgrund einiger Indizien dennoch eine mittelalterliche Jakobsroute durch das Lahntal geführt haben. Pilger orientierten sich vornehmlich an Heeres- und Handelsstraßen oder Flüssen. An diesen Wegen entstanden Kirchen, Klöster, Herbergen und Hospitäler. So wurde in der evangelischen Kirche St. Kastor in Dausenau bei Ausgrabungen ein Fragment einer Jakobsmuschel gefunden. Vom ehemaligen Hospital in Oberlahnstein ist nur noch die Kapelle St. Jakobus erhalten geblieben, in der man bei Renovierungsarbeiten (1985–1989) auf ein mittelalterliches Grab eines Jakobspilgers gestoßen ist.[1] Villmarer Pilger zu den Apostelgräbern in Santiago und Trier (St. Matthias) werden 1491 anlässlich der Gründung einer Jakobus-, Matthias- und Sebastiansbruderschaft (im 17. Jahrhundert aufgelöst) erwähnt.[2] Ab dem Sammelpunkt Lahnstein konnten die Pilger Ziele wie Köln, Aachen oder Trier erreichen und hatten Anschluss an die Jakobswege durch Frankreich bis nach Santiago de Compostela.

Der Lahn-Camino wurde erstmals im Jahre 2001 auf einer Länge von rund 146 km zwischen Wetzlar und Oberlahnstein vom Taunusklub mit zahlreichen Schildern und Aufklebern mit der stilisierten gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund markiert. Die zusammenlaufenden Rippen der Muschel weisen gleichsam als Pfeil die Richtung. Inzwischen hat die Regionalgruppe Mittelrhein der St. Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland e. V. die Verantwortung für die Pflege der Markierung übernommen.

Etappenvorschlag Etappenlänge Orte in der Reihenfolge des Erreichens
Etappe 1 ca. 25 km Wetzlar – NaubornLaufdorfSolms-OberndorfBraunfelsWeilburg
Etappe 2 ca. 26 km Weilburg – FreienfelsWeinbachElkerhausenLangheckeVillmar
Etappe 3 ca. 23 km VillmarRunkelEschhofen – (Dietkirchen) – LimburgDiez
Etappe 4 ca. 26 km Diez – BalduinsteinObernhof
Etappe 5 ca. 24 km Obernhof – NassauMisselberg – (Dausenau) – Bad Ems
Etappe 6 ca. 22 km Bad Ems – MiellenFrüchtFriedrichssegen – Oberlahnstein

Im Verlaufe des Lahn-Camino sind einige Jakobusspuren und -darstellungen vorzufinden.

Ort Beschreibung
Wetzlar, Dom Unserer Lieben Frau Jakobusstatue an der Fassade
Weilburg, König-Konrad-Platz am Landtor Granitstele mit Jakobsmuschel
Villmar, Pfarrkirche St. Peter und Paul Jakobusaltar (1763, Hadamarer Barock)
Dietkirchen, Pfarrkirche St. Lubentius Jakobusstatue
Limburg, Dom Jakobsmuschel am Altar der Sakramentskapelle
kindliche Jakobusdarstellung im Stammbaum Jesu
Jakobusdarstellung an der Emporenlinette
Dausenau, Kirche St. Kastor Jakobusdarstellung im Chor
Oberlahnstein, Hospitalkapelle St. Jakobus Jakobusstatue und -symbole
Stempelstelle in Miellen

In fast jedem Etappenort besteht die Möglichkeit, sich einen Pilgerstempel für seinen Pilgerausweis (spanisch = Credencial) geben zu lassen. In Dausenau, Miellen und Oberlahnstein werden speziell für den Lahn-Camino gestaltete Stempel bereitgehalten.[3]

Commons: Lahn-Camino – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Michael Hans Peter Eisenbarth: Hospitalkapelle St. Jakobus in Lahnstein/Rhein. 1. Auflage. Imprimatur Verlag, Lahnstein 2010, ISBN 978-3-9813195-2-1.
  2. Petrus Becker OSB: Die Benediktinerabtei St. Eucharius-St. Matthias vor Trier. Hrsg.: Max-Planck-Institut für Geschichte (= Germania Sacra, Neue Folge. Band 34). de Gruyter, Berlin / New York 1996, ISBN 3-11-015023-9, §6 Der Besitz, S. 575.
  3. Pilgerstempel Lahn-Camino. Abgerufen am 13. März 2022.