Landesbildungsinstitut
In der Bundesrepublik Deutschland unterhalten die Kultus- und Bildungsministerien der 16 Bundesländer (mindestens) ein Landesbildungsinstitut (kurz: Landesinstitut) mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen und Strukturen. Ihre Aktivitäten richten sich auf folgende Themenfelder:
- Weiterentwicklung des Unterrichts, Curriculumentwicklung, Unterrichtsmedien,
- schulische Personalqualifizierung und Personalentwicklung, Lehreraus- und -fortbildung,
- schulische Qualitätsentwicklung und Evaluation, Diagnostik, Leistungsmessung, Tests und Prüfungen,
- organisatorische Weiterentwicklung der Schulen, Schulstruktur, Modellschulen.
Prinzipiell müssen bei den Landesinstituten drei Typen unterschieden werden:
- Institute mit dem Schwerpunkt der Lehreraus- und -fortbildung,
- Institute mit dem Schwerpunkt der Lehrplan-, Konzept- und Materialentwicklung,
- Institute, in denen beide Aufgabenfelder verknüpft sind.
Insbesondere die personalstarke Lehrerausbildung im Vorbereitungsdienst und Referendariat gehört als Aufgabe nur zu einigen Landesinstituten, wie es u. a. in Bremen, Hamburg, Hessen, Sachsen, Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern der Fall ist, sondern ist bei den Regierungsbezirken bzw. nachfolgenden Landesregionalämtern angebunden, die auch die Schulaufsicht führen (z. B. NRW, Niedersachsen). Große Länder wie Bayern verfügen über das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung sowie die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung, ähnlich Baden-Württemberg über das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung sowie das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg. Berlin und Brandenburg teilen sich das Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg sowie das Landesinstitut für Schule und Medien. In Hamburg gibt es neben dem Landesinstitut noch das Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ). Insgesamt sind die Aufgaben durch historisch bedingte Fusionen älterer Einrichtungen und politische Setzungen nach bildungspolitischen Bedarfen oder nach Einsparungszwängen im Detail sehr unterschiedlich.
Auf der Bundesebene sind angesiedelt das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) als Einrichtung der KMK, um u. a. gemeinsame Bildungsstandards zu entwickeln, sowie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) oder das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) als Einrichtungen des Bundes.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arnulf Zöller: Stand und Perspektiven der Berufsbildungsforschung unter besonderer Berücksichtigung der Modellversuchsforschung bei den Landesinstituten für Lehrplanforschung und Lehrerfortbildung. In: Reinhard Czycholl, Reinhard Zedler (Hrsg.): Stand und Perspektiven der Berufsbildungsforschung. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, BeitrAB 280, zugleich: Beiträge zur Berufsbildungsforschung der AG BFN Nr. 5, S. 87–102. PDF-Datei
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landesinstitute. Abgerufen am 17. März 2024.