Landgericht Falkenstein
Das Landgericht Falkenstein war ein von 1852 bis 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung mit Sitz in Falkenstein im heutigen Landkreis Cham. Die Landgerichte waren im Königreich Bayern Gerichts- und Verwaltungsbehörden, die 1862 in administrativer Hinsicht von den Bezirksämtern und 1879 in juristischer Hinsicht von den Amtsgerichten abgelöst wurden. Bei der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes zum 1. Oktober 1879 wurde das Landgericht Falkenstein aufgehoben.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum 1. Juni 1852 wurde die Gerichts- und Polizeibehörde Falkenstein in ein Landgericht III. Classe umgewandelt.[1] Es bestand aus den 12 Gemeinden Arrach, Au, Brennberg, Ebersroith, Falkenstein, Frankenberg, Haag, Höhenberg, Michelsneukirchen, Rettenbach, Schillertswiesen und Unterzell[2] und unterstand seit dem 1. Oktober 1857 dem Bezirksgericht Neunburg vorm Wald.[3] Als zum 1. Juli 1862 die Verwaltungsbehörden von den Justizbehörden getrennt wurden, trat für den Bereich des Landgerichts Falkenstein keine Änderung ein.[4]
Das Landgericht Falkenstein zählte 1871 bei einer Fläche von etwa 144 Quadratkilometern 6248 Einwohner.[5]
Es wurde zum 1. Oktober 1879 aufgehoben. Arrach, Au, Falkenstein, Michelsneukirchen, Schillertswiesen und Unterzell kamen zum Amtsgericht Roding, Brennberg, Ebersroith, Frankenberg, Haag, Höhenberg und Rettenbach zum Amtsgericht Wörth.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Historischer Atlas von Bayern - Reihe I - Heft 44 (Roding - die Pflegämter Wetterfeld und Bruck). Herausgegeben von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1986. link
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 558–560.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bekanntmachung, die Umwandlung der Gerichts- und Polizeibehörde Falkenstein in ein Landgericht betr. Vom 24. Mai 1852 (Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern, Nr. 28/1852, Sp. 559-560)
- ↑ Historischer Atlas von Bayern - Reihe I - Heft 44 - Roding - die Pflegämter Wetterfeld und Bruck. Hg. von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1986, S. 430
- ↑ Königlich Allerhöchste Verordnung zum Vollzuge des Gesetzes vom 1. Juli 1856 einige Bestimmungen über die Gerichtsverfassung und das gerichtliche Verfahren in den Landestheilen diesseits des Rheines betreffend - Vom 12. August 1857 (Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern - Nr. 44/1857 - Sp. 981-1130 (vgl. Sp. 1014-1015))
- ↑ Formation Formation der Bezirksgerichte der Stadtgerichte dann der Stadt- und Landgerichte und der Landgerichte in den Landestheilen diesseits des Rheins - Beilage der allerhöchsten Verordnung vom 24. Februar 1862 zum Vollzuge des Gesetzes vom 10. November 1861 die Gerichtsverfassung betr. - nach Spalte 400/33-34 (Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern - Nr. 11/1862)
- ↑ Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern...bearbeitet vom kgl. Statistischen Bureau in München, München, 1876 (Sp. 931-932)
- ↑ Königlich Allerhöchste Verordnung, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend. Vom 2. April 1879 (GVBl. Nr. 19/1879, S. 379/380)