Landkreis Leipziger Land

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten (Stand 2008)
p1
Bestandszeitraum: 1994–2008
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Leipzig
Verwaltungssitz: Borna
Fläche: 752,2 km2
Einwohner: 145.600 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 194 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: L (U bis Z und UA bis ZZ)
Kreisschlüssel: 14 3 79
Kreisgliederung: 21 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Stauffenbergstraße 4
04552 Borna
Landrätin: Petra Köpping (SPD)
Lage des Landkreises Leipziger Land in Sachsen
KarteLandkreis DelitzschLeipzigPlauenHoyerswerdaLandkreis Leipziger LandMuldentalkreisLandkreis Torgau-OschatzLandkreis DöbelnLandkreis Riesa-GroßenhainLandkreis MeißenDresdenLandkreis KamenzNiederschlesischer OberlausitzkreisGörlitzLandkreis Löbau-ZittauLandkreis BautzenLandkreis Sächsische SchweizWeißeritzkreisLandkreis FreibergLandkreis MittweidaMittlerer ErzgebirgskreisLandkreis AnnabergChemnitzLandkreis StollbergLandkreis Aue-SchwarzenbergLandkreis Chemnitzer LandZwickauVogtlandkreisLandkreis Zwickauer Land
Karte

Der Landkreis Leipziger Land war ein Landkreis im Nordwesten des Freistaates Sachsen, er bestand von 1994 bis zur Kreisreform in Sachsen 2008. Er grenzte im Norden an den Landkreis Delitzsch und die kreisfreie Stadt Leipzig, im Osten an den Muldentalkreis, im Südosten an den Landkreis Mittweida, im Süden an den thüringischen Landkreis Altenburger Land und im Westen an die zu Sachsen-Anhalt gehörenden Kreise Burgenlandkreis und Saalekreis. Die Fläche des Landkreises deckte sich mit dem so genannten „Leipziger Neuseenland“.

Das Gebiet des Landkreises befand sich in der Leipziger Tieflandsbucht. Naturräumlich wird das Gebiet ebenfalls als Leipziger Land bezeichnet. Durch den Kreis flossen die Weiße Elster und die Pleiße. Die Freizeitanlagen der rekultivierten Braunkohlentagebaue des Leipziger Südraumes wurden unter dem Namen Leipziger Neuseenland vermarktet.

Der Landkreis entstand 1994 durch Zusammenlegung der Kreise Leipzig-Land, Borna und Geithain.

Zum 1. Januar 1999 wurden mehrere Gemeinden des ehemaligen Landkreises Leipzig in die Stadt Leipzig eingemeindet, gleichzeitig kamen die Städte Schkeuditz und Taucha zum Landkreis Delitzsch und die Gemeinde Borsdorf zusammen mit dem eingemeindeten Panitzsch in den Muldentalkreis. Der Sitz der Kreisverwaltung, der sich bis dahin in der Stadt Leipzig – also nicht im Landkreis Leipziger Land – befand, wurde nach Borna verlegt. Dennoch benutzen die Stadt Leipzig und der Landkreis Leipziger Land weiterhin das gleiche Unterscheidungszeichen L für die in ihrem Gebiet zugelassenen Fahrzeuge. Die Vorschläge MKL und BNA für die größten Städte Markkleeberg und Borna stießen auf wenig Gegenliebe beim jeweils anderen, die Ablehnung Geithains wäre ohnehin gewiss. Auch NSL für Neuseenland wurde vorgeschlagen und verworfen.

Am 1. Januar 2000 verlor der Landkreis zudem noch den größten Teil der Gemeinde Bienitz, die Teilgebiete an Schkeuditz (Landkreis Delitzsch) und Leipzig abgab.

In der Stauffenbergstraße in Borna wurde die ehemalige Kaserne zum Landratsamt umgebaut.[1]

Am 1. August 2008 bildete der Landkreis Leipziger Land zusammen mit dem früheren Muldentalkreis den neugegründeten Landkreis Leipzig.

Städte und Gemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2008 vermeldeten Markkleeberg und Zwenkau entgegen dem Trend in Sachsen steigende Einwohnerzahlen.

(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2006)

Städte

  1. Böhlen (6.943)
  2. Borna (22.077)
  3. Frohburg (7.821)
  4. Geithain (6.205)
  5. Groitzsch (8.425)
  6. Kitzscher (5.905)
  7. Kohren-Sahlis (3.060)
  8. Markkleeberg (23.913)
  9. Markranstädt (15.525)
  10. Pegau (4.751)
  11. Regis-Breitingen (4.270)
  12. Rötha (4.065)
  13. Zwenkau (8.929)

Verwaltungsgemeinschaften

Gemeinden

  1. Deutzen (2.020)
  2. Elstertrebnitz (1.472)
  3. Espenhain (2.682)
  4. Eulatal (3.527)
  5. Großpösna (5.544)
  6. Kitzen (1.989)
  7. Narsdorf (1.855)
  8. Neukieritzsch (5.974)

Der Landkreis wurde straßenseitig erschlossen durch die A 38, die 2005/2006 als Leipziger Südumfahrung fertiggestellt wurde. Sie verband gleichzeitig die Autobahnen A 9 und A 14. In Nord-Süd-Richtung war die teilweise vierspurig ausgebaute Bundesstraße 95 die Hauptverkehrsader.

Bahnseitig erschlossen die Bahnstrecke Leipzig–Probstzella, die Bahnstrecke Leipzig–Hof und die davon abzweigende Bahnstrecke Neukieritzsch–Chemnitz den Landkreis.

Die letzte Landrätin des Landkreises war von 2001 bis 2008 Petra Köpping (SPD).

Wahlbeteiligung: 45,6 %
 %
50
40
30
20
10
0
40,4 %
22,7 %
21,2 %
4,1 %
3,2 %
3,2 %
2,9 %
2,3 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
h UWG Geithain

Die 62 Sitze im letzten Kreistag verteilten sich folgendermaßen:

Partei
Sitze
CDU
26
SPD
14
LINKE
14
FDP
2
DSU
2
Bürger für Borna
2
GRÜNE
1
UWG Geithain
1

Kfz-Kennzeichen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. August 1994 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Januar 1991 für den Landkreis Leipzig gültige Unterscheidungszeichen L zugewiesen. Es wird in der kreisfreien Stadt und im neuen Landkreis Leipzig durchgängig bis heute ausgegeben.

Bis etwa zum Jahr 2005 erhielten Fahrzeuge aus den Teilkreisen besondere Erkennungsnummern:

Gebiet Buchstaben Zahlen
Teilkreis Leipzig V, Z 1000 bis 9999
VA bis WZ
Teilkreis Borna bis 1998 X
XA bis XZ
Teilkreis Borna ab 1999 ZA bis ZZ
U
Teilkreis Geithain Y
YA bis YZ
  • Matthias Donath: Leipziger Land. Kulturlandschaften Sachsens Bd. 2, Edition Leipzig, Leipzig 2010
  • Karl Berger: Das Leipziger Land. Wanderungen in der Umgebung einer Großstadt. 211 Seiten, Dresden 1933

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Nikos Natsidis: Vor zehn Jahren: Landtag entscheidet für Borna als Kreissitz. In: Leipziger Volkszeitung. 26. Januar 2018, abgerufen am 23. Oktober 2018.
  2. http://www.statistik.sachsen.de/wpr_alt/pkg_w04_erg_kt.prc_erg_kt?p_bz_bzid=KT04&p_ebene=LK&p_ort=14379