Landovica

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Landovicë/Landovica 1
Landovica/Ландовица 2
Landovica führt kein Wappen
Landovica (Kosovo)
Landovica (Kosovo)
Basisdaten
Staat: Kosovo Kosovo 3
Bezirk: Prizren
Gemeinde: Prizren
Koordinaten: 42° 16′ N, 20° 41′ OKoordinaten: 42° 15′ 42″ N, 20° 41′ 3″ O
Höhe: 384 m ü. A.
Einwohner: 1.149 (2011)
Telefonvorwahl: +383 (0) 29
Kfz-Kennzeichen: 04
3 
Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz.

Landovica (albanisch auch Landovicë; serbisch-kyrillisch Ландовица) ist eine Ortschaft in der kosovarischen Gemeinde Prizren.

Der Ortsname geht zurück auf ein altslawisches Lǫtovica, abgeleitet aus Lǫtьje („Lindenhain“; von Urslawisch Lǫt „Linde“) und wurde noch vor dem 12. Jahrhundert sowohl vom Albanischen als auch Serbischen separat übernommen und adaptiert. Im Albanischen hat sich Landovica (über einen Lautwandel lǫt-land-) entwickelt; im Serbischen die altserbische Form Lutovica welche noch im 14. Jahrhundert in Gebrauch war.[1] Später wurde Landovica ins Serbische rückentlehnt und hat die archaische mittelalterliche serbische Form ersetzt.

Landovica liegt nördlich von Prizren, rund drei Kilometer von der Stadt entfernt. Benachbarte Ortschaften sind im Süden Atmaxha, im Westen Tupec, im Norden Pirana, im Nordosten Sërbica e Poshtme und Sërbica e Epërme und im Südosten Prizren. Nordwestlich von Landovica verläuft der Weiße Drin.

1844 erwähnte Joseph Müller in seinem Buch Albanien, Rumelien und die österreichisch-montenegrinische Gränze das Dorf Lanawice bei Prizren mit 24 Einwohnern, die Bienenzucht betrieben.[2]

Während des Kosovokrieges wurde Landovica am 26. März 1999 von serbischen bzw. jugoslawischen Streitkräften angegriffen, welche die Ortschaft mit Panzern und mit Artillerie unter Beschuss nahmen. Das Haus von Ismet Gashi, in welchem sich 45 Zivilisten versammelten, größtenteils Frauen, Kinder und Ältere, wurde mit Granaten beschossen. Eine Granate schlug ins Innere des Hauses ein und tötete eine 16-Jährige. Daraufhin verließen die Zivilisten das Haus panisch auf eine Wiese, um in die angrenzenden Wälder zu flüchten. Serbische Soldaten schossen auf die Menschenmenge und töteten dabei zwölf Zivilisten, hierunter sechs Kinder und eine Schwangere; viele weitere Personen wurden verwundet. Der Granatenbeschuss hielt bis zum Nachmittag an, danach drangen die Soldaten in verschiedene Häuser ein und richteten fünf weitere Zivilisten hin. Am darauffolgenden Tag wurde das Minarett der örtlichen Moschee gesprengt und die Leichen, die sich unweit des Hauses von Ismet Gashi befanden, wurden weggeschafft. Von den 18 hingerichteten Dorfbewohnern wurden 14 später in Massengräbern wiederentdeckt, von den anderen vier fehlt bis heute jede Spur.[3]

Gemäß 2011 durchgeführter Volkszählung hat Landovica 1149 Einwohner, davon 1027 (89,38 %) Albaner, 110 (9,57 %) Ashkali und ein Bosniake. Sieben Personen gaben keine Antwort bezüglich der Ethnie und von vier Personen sind keine Daten diesbezüglich vorhanden.[4]

Bevölkerungsentwicklung[5]
Jahr 1948 1953 1961 1971 1981 1991 2011
Einwohner 312 383 462 691 1054 1327 1149

Einzelnachweise

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  1. Aleksandar Loma: Sloveni i albanci do XII veka u svetlu toponomastike. In: Stanovništvo slovenskog porijekla u Albaniji. Titograd 1990, S. 301 f. (serbisch): „Pešikan [...] ukazuje na mogućnost da današnji oblik imena sela odmah do pomenutog Posuđa, Landovica, prema starosrpskom obliku XIV veka Lutovica, sadrži nazal očuvan u albanskom izgovoru; ja sam u jednom radu pokušao da to zapažanje potkrepim etimologijom toponima Lutovica iz *Lǫtovica od prasl. *Lǫt-ьje „lipova šuma", što bi prvobitno bilo ime tamošnje rečice u značenju „Lipovica" [...]. Za glasovni razvoj u albanskom može se uporediti ime reke Langaica na istoku Albanije, svakako ne od lǫgъ „lug" [...], već od *Lǫkavica „kriva reka": sh. Lukavica, Lukavac, mak. Lakavica — dakle sa istim refleksom sl. zadnjeg nazala ǫ i ozvučenjem bezvučnog suglasnika iza n, što je rana albanska glasovna pojava: lǫt- je dalo alb. land- kao lǫk- alb. lang-; istu promenu imamo kod alb. slavizma opínge „opanak". Izgovor nazala an fiksiran albanskim oblikom Landovica pokazivao bi pored št, žd drugu karakterističnu crtu istočnojužnoslovenskih dijalekata, gde je ǫ preko an, am (koje se još može čuti u nekoliko reliktnih makedonskih govora) dalo a, npr. mak. kadela prema sh. kudelja od prasl. *kǫdel'a, ali u Boboštici kod Korče sa očuvanim nazalom kandel'a. Srpski oblik Lutovica i albanski Landovica mogli su nastati samo pre XII veka nezavisnim adaptacijama istog istočnojužunoslovenskog *Lantovica.”
  2. Joseph Müller: Albanien, Rumelien und die österreichisch-montenegrinische Gränze. Verlag der J.S. Calv'schen Buchhandlung, Prag 1844, S. 84 (google.de).
  3. Krivične prijave protiv Božidara Delića zbog zločina u selu Landovica. In: blic.rs. Blic, 27. Dezember 2013, abgerufen am 17. Dezember 2017 (serbisch).
  4. Popullsia e komunës së Prizrenit sipas vendbanimit, gjinisë dhe etnicitetit 2011. In: rks-gov.net. Statistikagentur des Kosovo, abgerufen am 17. Dezember 2017 (albanisch).
  5. Kosovo censuses. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 8. Januar 2018.