Langwied (Wagenbauteil)

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Die Langwied ist ein Wagenbauteil, das beim aus Holz gefertigten Fuhrwerk Vorder- und Hinterwagen verbindet.

Beim von einem Wagner gefertigten zweiachsigen Wagen (Leiter-, Bruck- oder Schrannenwagen) ist die Langwied am Achsstock des Hinterwagens lose durchgesteckt. Die Aussteifung besorgen dort die zwei Arme der Hachel (Wetterarm), deren Gabelung vor dem Achsstock an der Langwied befestigt ist.

Der Achsstock des Vorderwagens ist zum Zweck der Lenkung als Drehschemel mit einem Stützbogen (Renkscheit) ausgebildet. Wo beim Lenken der Stützbogen an der Langwied gleitet, ist diese mit Eisen beschlagen. Der sogenannte Königsbolzen, um den sich der Vorderwagen dreht, geht durch Achsstock, Langwied und Kipfstock.

Am hinteren Ende der Langwied ist gelegentlich ein Antrieb (Kurbel und Spindel) für Bremsen der Hinterräder montiert. In jüngerer Zeit wurde dort an der Stirnseite für die Nutzung des Wagens im Straßenverkehr ein Katzenauge nachgerüstet. Meist wurde Eschenholz für die Herstellung der Langwied verwendet.[1]

  • langwiede, f. in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), Lfg. 1 (1877), Sp. 185, Z. 57: „LANGWIEDE, f. (wie langbaum, langwagen, langwelle) das lange holz, das vorder- und hintergestell eines rüstwagens verbindet
  • Siegfried Riedler: Straße, Rad und Wagen. Aus der Geschichte des Wagner-Handwerkes und des Verkehrs. Wolfsbach (NÖ, Selbstverlag) 1988

Einzelnachweise

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  1. Zum gewöhnlich verwendeten Holz erfolgte Auskunft durch Wagner- und Schmiedemeister Andreas Klusch aus Neumarkt-St. Veit (18. September 2024)