Lars Reichow
Lars Reichow (* 12. Juni 1964 in Mainz) ist ein deutscher Musikkabarettist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kabarettist, Pianist, Komponist, Sänger, Fernsehmoderator und Entertainer mit dem Beinamen Der Klaviator erhielt seine musikalische Ausbildung (Gitarre, Klavier, Posaune) zunächst von seinem Vater. Mit 16 Jahren spielte er in der väterlichen Jazzband Bernd Reichow Jazz Formation und zwei Jahre später, 1982, ging er zusammen mit Hanns Dieter Hüsch auf seine erste Tournee. 1985 war er Mitglied im Landes-Jugend-Jazz-Orchester Hessen (LJJO) als Posaunist.[1]
Reichow studierte Musik und Germanistik, unterrichtete in den 1990er Jahren am Immanuel-Kant-Gymnasium in Rüsselsheim, nahm nebenbei Schauspielunterricht und wurde schließlich Stipendiat der Richard-Wagner-Stiftung in Bayreuth. In dieser Zeit arbeitete er an seinem ersten Programm Ich bin auf jeden Fall da!, das 1992 vor 400 Zuschauern Premiere hatte. Zwei Jahre später spielte er erstmals im Mainzer Unterhaus, und eine anschließende Tournee machte ihn schließlich bundesweit bekannt.
Inzwischen kann Reichow auf zahlreiche Auszeichnungen und Preise zurückblicken. Er ist Träger des renommierten Deutschen Kleinkunstpreises, erhielt unter anderem den Gaul von Niedersachsen, die Tuttlinger Krähe und den Berliner Kabarettpreis. Er tritt auch häufig in Funk und Fernsehen auf, entweder in eigenen Sendungen wie Reichows Welt (SWR), Querkopf (HR1) und Lachen mit Lars (Hessisches Fernsehen) oder als Gast in Fernsehformaten wie Ottis Schlachthof, Scheibenwischer, alles muss raus oder Mitternachtsspitzen. Zudem moderiert er die Musikalische Monatsrevue der SWR2-Musikstunde jeweils am letzten Samstag des Monats.
Von 2013 bis 2023 trat er in der Sendung Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht als „Nachrichtenmoderator“ (Fastnachtsthemen/Fastnachtsjournal) auf.[2] Am 25. Juli 2013 wurde bekannt, dass Reichow als Nachfolger von Christoph Sieber ab September die monatliche SWR-Fernsehsendung Spätschicht moderiert.[3] Von Januar 2014 bis Juli 2016 moderierte er zudem Kunscht! – Kultur im Südwesten. Das Kulturmagazin im SWR Fernsehen wird jeden Donnerstag – außer an Feiertagen – um 22.45 Uhr gesendet.[4] Das ZDF übertrug Reichow im Juli 2015 die Moderation für Die Lars Reichow Show, die zunächst auf vier Folgen beschränkt ist. Nach seinem Auftritt bei Mainz bleibt Mainz 2017 wurde Reichow von einigen sich getroffen fühlenden AfD-Funktionären vorgeworfen, die Grenzen des Erlaubten überschritten zu haben.[5] Auch nach seinem Auftritt bei Mainz bleibt Mainz… im Jahre 2023 stellte ein bayerischer AfD-Politiker Strafanzeige gegen Lars Reichow.[6][7]
Im Jahr 2018 war er mit dem Jazz-Pianisten und Komponisten Sebastian Sternal + Band unterwegs, wo er als Sänger auf der Bühne stand.[8]
Reichow war als SPD-Wahlmann zur Bundespräsidentenwahl 2017 vorgeschlagen worden, an deren Bundesversammlung er auch teilgenommen hat.[9]
Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1995: Allerhöchste Tastenzeit
- 1996: Far away (Maxi CD)
- 1997: Der Klaviator
- 1998: Unter Plätzchen
- 2000: Der King kommt!
- 2001: piano Torte
- 2003: mainz (Maxi CD)
- 2003: Der Spieler (Maxi CD)
- 2005: Glücklich in Deutschland
- 2009: Wie schön Du bist
- 2011: Goldfinger
- 2012: Buch: Reichows Weckruf!
- 2015: Freiheit!
- 2017: Wunschkonzert
- 2018: Lust
- 2020: Ich
- 2024: Boomerland
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1993: Scharfrichterbeil
- 1994: Mindener Stichling
- 1996: Reinheimer Satirelöwe
- 1996: St. Ingberter Pfanne
- 1996: Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland (Förderpreis)
- 1997: Deutscher Kleinkunstpreis in der Kategorie Kleinkunst
- 2004: Gaul von Niedersachsen
- 2005: Tuttlinger Krähe
- 2009: Das große Kleinkunstfestival Berlin (Publikumspreis)
- 2011: Mainzer Ranzengardist[10]
- 2012: Georg-Scheu-Plakette[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizieller Web-Auftritt von Lars Reichow
- Lars Reichows Agentur für Kabarett
- Das Programm "Lust" in der 3sat-Mediathek (2019)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gert Heiland: Landes-Jugend-Jazz-Orchester Hessen besteht seit 35 Jahren. In: mittelhessen.de. 17. Dezember 2020, abgerufen am 2. März 2024.
- ↑ Mainz bleibt Mainz. Abgerufen am 7. Februar 2014.
- ↑ Spätschicht – Die Comedy Bühne. Abgerufen am 7. Februar 2014.
- ↑ Kunscht! – Kultur im Südwesten. Abgerufen am 7. Februar 2014.
- ↑ FOCUS Online: AfD-Landeschef verlässt verärgert „Mainz bleibt Mainz“. In: FOCUS Online. (focus.de [abgerufen am 3. März 2017]).
- ↑ Nach Auftritt bei „Mainz bleibt Mainz“: AfD-Politiker zeigt Lars Reichow an. In: merkurist.de. 24. Februar 2023, abgerufen am 6. März 2023.
- ↑ Nach Anzeige wegen AfD-Spruch: Jetzt redet Lars Reichow. In: merkurist.de. 26. Februar 2023, abgerufen am 6. März 2023.
- ↑ "Jeden Abend.." Lars Reichow + Sebastian Sternal + Band. Abgerufen am 13. Juni 2022 (deutsch).
- ↑ Ausgewogene Delegation zur Bundesversammlung – SPD Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 3. März 2017.
- ↑ Hält Sarrazin die Laudatio? Lars Reichow bekommt Mainzer Ranzengardisten, Allgemeine Zeitung Mainz, 10. November 2010
- ↑ Alzeyer Winzerfest: Mainzer Kabarettist Reichow nimmt Weinkulturpreis entgegen. In: Allgemeine Zeitung Mainz. 22. September 2012, archiviert vom am 17. November 2012; abgerufen am 28. Februar 2024.
Personendaten | |
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NAME | Reichow, Lars |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musikkabarettist |
GEBURTSDATUM | 12. Juni 1964 |
GEBURTSORT | Mainz |