Lassiter Coast Intrusive Suite
Die Lassiter Coast Intrusive Suite ist eine markante magmatische Provinz in einem breiten Gebiet vom südöstlichen Palmerland der Antarktische Halbinsel. Sie entstand in einem Backarc-Becken infolge der Subduktion der Phoenix-Platte[1] unter die Antarktische Platte am südwestlichen Kontinentalrand Gondwanas. Dabei entwickelten sich plutonische Intrusivkörper zwischen 115 und 95 mya. Diese intrudierten die sedimentären und vulkanischen Ablagerungen der Latady Group.
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Lage vom Palmerland
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Lage der Lassiter-Küste und der Black-Küste
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Lage der Orville-Küste
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Lage der English-Küste
Eine markante magmatische Provinz entwickelte sich in einem breiten Gebiet vom südöstlichen Palmerland. Zwischen der Lassiter-Küste und der Black-Küste im Osten von Palmerland tritt die umfangreiche Lassiter Coast Intrusive Suite[2] auf. Kleinere Intrusionen kommen auch an der Orville-Küste nahe der Behrendt Mountains sowie an der gegenüber liegenden südwestlichen English-Küste vor.
Diese Suite ist charakterisiert typischerweise durch die heutigen Eruptionsstöcke und Eruptionsschlote mit einer Aufschlussbreite von bis 12 km, die mit größeren plutonischen Einheiten, wie dem Werner Batholith, in Verbindung stehen. Die Intrusionen durchschneiden die früh jurassischen bis früh kreidezeitlichen vulkanische Ablagerungen und ältere Sedimente der Latady Group sowie die dazitischen bis rhyodazitischen pyroklastischen Vulkanite und Lavaströme der Mount Poster Formation[3] der früh bis spät jurassischen Chon Aike Volcanic Group[4].
Geochemische Daten bestätigen einen kalkalkalischen Magmatrend und einen subduktionsbedingten Ursprung in einem Backarc-Becken. Jedoch traten auch einige Intrusionen an der Lassiter-Küste auch während des mittelkreidezeitlichen Palmer Land Events[5] auf, das u. a. mit Faltungen und der Entwicklung einer durchdringenden Foliation einhergingen. Dieses Ereignis dokumentiert die vermutliche Akkretion zwischen der Eastern Domian und der Central Domain der Antarktischen Halbinsel, wodurch die Eastern Palmer Land Shear Zone zwischen 107 und 103 mya entstand.
Weitere Analysen deuten auf ein chemisch homogenes Ausgangsmagma als Quelle der Plutone hin. Dieses wird auf 1259 bis 688 mya datiert, mit der Hauptphase zwischen 1200 und 1000 mya, was auf eine Herkunft aus einer proterozoischen Kruste hindeutet. Beim Aufstieg der Plutone unterlag dieses Magma einer fraktionierten Kristallisation.
Geochronologische Untersuchungen datieren die plutonischen Ereignisse zwischen 115 und 95 mya. Die Einlagerung der Intrusionen im östlichen Palmerland erfolgte in drei Phasen während der Trias, dem Jura und der Kreide. Die Trias-Suite umfasst tonalitische bis granitische Zusammensetzungen mit entweder I-Typ- oder S-artiger Mineralogie. Die Jura-Suite enthält nur Granite vom S-Typ. Die Biotit-Tonalite und Biotit-Granodiorite der Kreide sind alle vom I-Typ.
Markante Plutone sind z. B. die Eklund-Inseln aus Diorit, der FitzGerald Bluffs-Pluton aus Granit und Granodiorit, die 1000 m hohe Mount-Harry-Intrusion aus Quarz-Monzonit, der Werner Batholith[6] in den Werner Mountains aus Granodiorit, der Edward-Pluton in den Hauberg Mountains aus Quarz-Monzodiorit, sowie eine Vielzahl weiterer Plutonen entlang der Lassiter-Küste aus Quarz-Monzodiorit, Granodiorit und Granit.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- L. Harley, Ian C. W. Fitzsimons und Yue Zhao: Antarctica and supercontinent evolution: historical perspectives, recent advances and unresolved issues. In: Geological Society London, London, Special Publications, Vol. 383, 1-34, 9 October 2013
- Alex Burton-Johnson und Teal R. Riley: Peninsula Autochthonous v. Accreted Terrane development of continental margins: A revised in situ tectonic history of the Antarctic Peninsula. In: Journal of the Geological Society, 172(6), August 2015.
- Tom A. Jordan, Teal R. Riley und Christine S. Siddoway: The geological history and evolution of West Antarctic. In: Nature Reviews Earth and Environments, 27. Januar 2020.
- J. Conor und B. A. Ryan: Mesozoic to Cenozoic igneous rocks from Northwestern Graham Land: constraints on the tectonomagmatic evolution of the Antarctic Peninsula. In: Thesis, University of Brighton, November 2007.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alan D Smith: A plate model for Jurassic to Recent intraplate volcanism in the Pacific Ocean basin. In: Special Paper of the Geological Society of America, 430, January 2007.
- ↑ Micheal J. Flowerdew, Ian Millar, Alan P. M. Vaughan und Robert Pankhurst: Age and tectonic significance of the Lassiter Coast Intrusive Suite, Eastern Ellsworth Land, Antarctic Peninsula. In: Antarctic Science, 17(3):443-452, September 2005.
- ↑ R. J. Pankhurst, T. R. Riley, C. M. Fanning und S. P. Kelly: Episodic Silicic Volcanism in Patagonia and the Antarctic Peninsula: Chronology of Magmatism Associated with the Break-up of Gondwana. In: Journal of Petrology, Volume 41, Issue 5, Pages 605–625, May 2000.
- ↑ Teal R. Riley und Philip Timothy Leat: Large volume silicic volcanism along the proto-Pacific margin of Gondwana: Lithological and stratigraphical investigations from the Antarctic Peninsula. In: Geological Magazine, 136(1):1-16, January 1999.
- ↑ Alan P. M. Vaughan, Graeme Eagles und Michael J. Flowerdew Evidence for a two‐phase Palmer Land event from crosscutting structural relationships and emplacement timing of the Lassiter Coast Intrusive Suite, Antarctic Peninsula: Implications for mid‐Cretaceous Southern Ocean plate configuration. In: Tectonics, Volume 31, Issue 1, February 2012.
- ↑ W. R. Vennum und C. E. Meyer: Plutonic garnets from the Werner batholith, Lassiter Coast, Antarctica Penisular. In: American Mineralogist, Volume 64, pages 268 - 273, 1979