Laura Bornholdt

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Laura Anna Bornholdt (* 11. Februar 1919 in Peoria; † 16. April 2012) war eine amerikanische Historikerin und Hochschulverwalterin. Sie war Dekanin oder Treuhänderin an mehreren prominenten Colleges und Universitäten und Funktionärin in drei gemeinnützigen Organisationen, die sich für den Fortschritt in der Hochschulbildung einsetzten.

Leben und Wirken

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Borholdt wurde 1919 in Peoria, im US-Bundesstaat Illinois als Tochter von Barbara Kohl Bornholdt und John Bornholdt geboren.[1]

Bornholdt erwarb 1940 ihren Bachelor-Abschluss am Smith College und promovierte anschließend 1945 in Geschichte an der Yale University.[2][3] Ihre Dissertation wurde überarbeitet und als Monografie Baltimore and Early Pan-Americanism: a Study in the Background of the Monroe Doctrine veröffentlicht.[4] Das Buch fand großen Anklang und wurde als „ausgewogen und vernünftig“ beschrieben.[5]

Bornholdt kehrte 1945 als Fakultätsmitglied ans Smith College zurück und unterrichtete dort bis 1952, als sie eine Stelle als Higher Education Associate in International Relations bei der American Association of University Women antrat.[6] 1957 kehrte sie als Dekanin des Sarah Lawrence College in den akademischen Bereich zurück, die erste einer raschen Reihe von Verwaltungsernennungen: 1959 wurde sie zur Dekanin für Frauen an der University of Pennsylvania und im folgenden Jahr zur Dekanin des Wellesley College ernannt.[6][7] In Wellesley blieb sie bis 1964, als sie von Virginia Onderdonk abgelöst wurde.[8] Nach ihrem Weggang arbeitete sie für die Danforth Foundation und die Organisation Lilly Endowment, bei denen sie die erste Frau in der Rolle der Vizepräsidentin war.[9] Sie setzte sich bei beiden Wohltätigkeitsorganisationen dafür ein, dass diese sich mehr bei der Förderung von Frauen zu engagieren.[10] 1977 wurde sie in das Kuratorium des College of Wooster berufen. Später war sie Sonderassistentin des Präsidenten der University of Chicago.[9]

Einsatz für Frauen und Minderheiten

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Als Verwaltungsangestellte setzte sich Bornholdt für die Schaffung von Möglichkeiten für Frauen und People of Color ein; in Wellesley bestand sie auf der Notwendigkeit eines flexiblen, integrativen Modells und stützte sich dabei auf ihre Erfahrungen als Beraterin von Universitäten in Ghana und Tunesien.[11]

Ihre lange akademische Laufbahn vermittelte ihr eine besondere Perspektive auf die sich verändernde Situation von Frauen an amerikanischen Universitäten.

1979 erinnerte sie sich an ihre Zeit in Yale in den 40er Jahren:

„There was never the slightest sense of intellectual condescension at Yale. Apart from the classroom and library, however, we women were second-class citizens. The gyms were closed, Mory's ale house, college commons. Not one member of the liberal arts faculty was a woman. There was not a single administrator. There was not a single role model for hundreds of miles around for what we wanted to do with our degrees.“

„In Yale gab es nie das geringste Gefühl von intellektueller Herablassung. Außerhalb des Klassenzimmers und der Bibliothek waren wir Frauen jedoch Bürgerinnen zweiter Klasse. Die Turnhallen waren geschlossen, Morys Bierstube, die Gemeinschaftsräume des Colleges. Kein einziges Mitglied der Fakultät für freie Künste war eine Frau. Es gab keine einzige Verwaltungsangestellte. Es gab im Umkreis von Hunderten von Kilometern kein einziges Vorbild für das, was wir mit unseren Abschlüssen machen wollen.“

Laura Bornholdt: Interview der New York Times[12]

Als sie 1987 in einem Leitartikel in Change die Bemühungen um die Diversifizierung der Hochschulbildung in den 1960er und 1970er Jahren als „verpufft“ bezeichnete, schrieb sie aus Erfahrung.[13] In einem Beitrag für dieselbe Zeitschrift aus dem Jahr 1993 schrieb sie über die Notwendigkeit zu erkennen: „warum die alte Führung, mit der wir alle aufgewachsen sind, uns nicht mehr führen kann und warum Frauen und Minderheitenmitglieder ihren rechtmäßigen Platz unter den neuen Führern einnehmen werden – oder so.“[14]

Auszeichnungen (Auswahl)

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Publikationen (Auswahl)

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  • Laura Bornholdt: Baltimore and early Pan-Americanism : a study in the background of the Monroe doctrine (= Smith College studies in history. Band 34). Northampton, Mass 1949, DNB 985389877, OCLC 1870344 (englisch).
  • Dexter Perkins, Laura Bornholdt: Baltimore and Early Panamericanism. A Study in the Background of the Monroe Doctrine. In: The Hispanic American Historical Review. Band 30, Nr. 2, Mai 1950, DNB 985389877, S. 238, doi:10.2307/2509511, JSTOR:2509511.

Einzelnachweise

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  1. Laura Anna Bordnholdt. In: Prabook. Abgerufen am 5. November 2024 (englisch).
  2. a b The Smith College Medal. In: Smith College. (englisch).
  3. Dissertations by year, 1940-1949 | Department of History. Abgerufen am 5. November 2024.
  4. Laura Bornholdt: Baltimore and early Pan-Americanism : a study in the background of the Monroe doctrine (= Smith College studies in history. Band 34). Northampton, Mass 1949, DNB 985389877, OCLC 1870344 (englisch).
  5. Dexter Perkins, Laura Bornholdt: Baltimore and Early Panamericanism. A Study in the Background of the Monroe Doctrine. In: The Hispanic American Historical Review. Band 30, Nr. 2, Mai 1950, S. 238, doi:10.2307/2509511, JSTOR:2509511.
  6. a b Miss Laura Bornholdt New Wellesley Dean In: timesmachine.nytimes.com, 23. November 1960 (englisch). 
  7. Women at Penn: 1951-1968. Abgerufen am 5. November 2024 (englisch).
  8. V. Onderdonk Named Dean. In: Wellesley College News. 58. Jahrgang, Nr. 15, 20. Februar 1964 (englisch, wellesley.edu).
  9. a b Carol Kleiman: Women and men view leadership differently In: Baltimore Sun, 11. November 1991 (englisch). 
  10. John Finn: Trustee Emerita Laura Bornholdt Remembered as a Pioneer | The College of Wooster. In: College of Wooster. (englisch).
  11. Dean Bornholdt Cites Need for Flexibility in Education. In: The Wellesley News. 55. Jahrgang, Nr. 9, 1. Dezember 1961 (wellesley.edu).
  12. TimesMachine: Monday October 29, 1979 - NYTimes.com. In: The New York Times. ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 5. November 2024]).
  13. Laura Bornholdt: Editorial: Time for a Second Generation Effort. In: Change. 19. Jahrgang, Nr. 3, 1987, ISSN 0009-1383, S. 6–7, doi:10.1080/00091383.1987.9939139, JSTOR:40164562 (englisch).
  14. Laura Bornholdt: Looking for Gold: How to Achieve Diversity in the Workplace In: Change, 1993, S. 50 (englisch). 
  15. Wilbur Cross Medal Recipients by Year. (PDF) In: gsas.yale.edu. Abgerufen am 8. Oktober 2024 (englisch).