Laurean Rugambwa
Laurean Kardinal Rugambwa (* 12. Juli 1912 in Bukongo in Tansania; † 8. Dezember 1997 in Daressalam) war Erzbischof von Daressalam und ab 1960 erster schwarzafrikanischer Kardinal.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der spätere Kardinal wurde 1912 in dem kleinen Ort Bukongo im damaligen Tanganjika (Deutsch-Ostafrika, heute: Tansania) geboren und von einem Pater der Missionsgesellschaft der „Weißen Väter“ getauft. Er durchlief auch deren Missionsschule, studierte Katholische Theologie und empfing am 12. Dezember 1943 das Sakrament der Priesterweihe. 1948 studierte Rugambwa in Rom am Päpstlichen Collegium San Pietro Apostolo und wurde 1951 mit einer Dissertationsschrift mit dem Titel De validitate matrimonii infidelium in Buhaya („Über die Gültigkeit der Ehe der Ungläubigen in Buhaya“) an der Päpstlichen Universität Urbaniana zum Dr. iur. can. promoviert.
Pius XII. ernannte am 13. Dezember 1951 den erst 39-jährigen zum Titularbischof von Febiana und zum Apostolischen Vikar von Kagera Inferiore. Die Bischofsweihe empfing er am 10. Februar 1952 durch Erzbischof David Mathew.
1953 wurde das Apostolische Vikariat Kagera Inferiore als Bistum Rutabo kanonisch errichtet und Rugambwa wurde dessen erster Bischof. Das Bistum wurde 1960 in Bistum Bukoba, nach einer Stadt am Victoriasee, umbenannt. Am 28. März 1960 sorgte Papst Johannes XXIII. mit der Ernennung Rugambwas zum Kardinalpriester mit der Titelkirche San Francesco d’Assisi a Ripa Grande als erstem schwarzafrikanischen Kardinal für eine echte kirchengeschichtliche Sensation. Kardinal Rugambwa war von 1962 bis 1965 Konzilsvater beim Zweiten Vatikanischen Konzil. Nach dem Tod des Papstes nahm er am Konklave 1963 teil. Ab 1968 war er Erzbischof des Erzbistums Daressalam, der Hauptstadt Tansanias. 1978 nahm er an den beiden Konklaven im August und Oktober teil. Die Leitung des Erzbistums Daressalam legte er am 22. Juli 1992, kurz nach seinem 80. Geburtstag, nieder.
Laurean Rugambwa verstarb 1997 in seiner früheren Bischofsstadt Daressalam im Alter von 85 Jahren.
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Im Jahr 1961 erhielt der Kardinal eine Ehrendoktorwürde in den Rechtswissenschaften von der Universität Notre Dame.[1]
- Vor seiner Rückkehr nach Tansania nach dem Konklave im August 1978 besuchte er die Vereinigten Staaten, wo er Nachricht vom Tod von Papst Johannes Paul I. erhielt.[2]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Laurean Rugambwa auf catholic-hierarchy.org
- Eintrag zu Laurean Rugambwa auf gcatholic.org (englisch)
- Laurean Rugambwa. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch)
- Laurean Rugambwa im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Education: Kudos: Jun. 9, 1961. In: Time. 9. Juni 1961, ISSN 0040-781X (time.com [abgerufen am 18. März 2017]).
- ↑ Cover Story: The September Pope. In: Time. 9. Oktober 1978, ISSN 0040-781X (time.com [abgerufen am 18. März 2017]).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Edgar Aristide Maranta OFMCap | Erzbischof von Daressalam 1968–1992 | Polycarp Kardinal Pengo |
--- | Vorsitzender der Bischofskonferenz von Ostafrika 1970–1974 | James Odongo |
--- | Apostolische Vikare von Kagera Inferiore 1951–1953 | wurde in Bistum Rutabo umbenannt |
Apostolische Vikar von Kagera Inferiore | Bischof von Rutabo 1953–1960 | wurde in Bistum Bukoba umbenannt |
Bistum Rutobo | Bischof von Bukoba 1960–1968 | Placidus Gervasius Nkalanga |
Personendaten | |
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NAME | Rugambwa, Laurean |
ALTERNATIVNAMEN | Rugambwa, Laurean Kardinal (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | tansanischer Kardinal der römisch-katholischen Kirche |
GEBURTSDATUM | 12. Juli 1912 |
GEBURTSORT | Bukongo, Tansania |
STERBEDATUM | 8. Dezember 1997 |
STERBEORT | Daressalam |