Leandra Bias

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Leandra Bias (* 11. Dezember 1988[1] in Volketswil) ist eine Schweizer Politologin. Seit dem Ukrainekrieg wird sie als Expertin von zahlreichen deutschsprachigen Medien hinzugezogen.[2][3][4] Nach der vollumfänglichen Invasion der Ukraine gab sie innerhalb von sechs Monaten über dreissig Interviews[5] und wurde 2022 damit vom Walter Benjamin Kolleg der Universität Bern mit dem Preis Junge Wissenschaft 2022 ausgezeichnet.

Leben und Wirken

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Bias ist die jüngere von zwei Töchtern. Sie hält die doppelte Staatsbürgerschaft der Schweiz und Griechenlands und spricht sieben Sprachen (Muttersprache: Deutsch und Griechisch, Französisch, Italienisch, Englisch, Russisch und Serbisch). Sie doktorierte an der Universität in Oxford am Departement für Politik und Internationale Beziehungen.

Neben der Forschung berät Bias die Politik, hält Referate oder steht Medien als Expertin zur Verfügung, um so ihr Fachwissen dem breiten Publikum zugänglich zu machen.[6] Von 2020 bis 2022 war sie Beraterin im Bereich Geschlecht und Friedensförderung sowie postdoc bei der Schweizerischen Friendensstiftung Swisspeace. In dieser Zeit verfasste sie u. a. einen Bericht[7] für das französische Aussenministerium, der zum allerersten Mal Männlichkeiten in Bezug auf Konfliktprävention thematisiert.

Seit 2019 ist sie aktives Mitglied der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, insbesondere bei den SP Frauen.

Bias doktorierte 2020 mit einem Stipendium der Berrow Stiftung, des Schweizerischen Nationalfonds, des Europaeum, der österreichischen Agentur für Bildung und Internationalisierung (Ernst Mach) sowie des Departements für Politik und Internationale Beziehungen der Universität Oxford.

Ihre Dissertation[8] untersuchte, wie autoritäre Gegebenheiten die Prioritäten und Strategien von Feministinnen verändern, mit vergleichendem Ansatz und Fokus auf Russland und Serbien. Sie wurde dafür doppelt ausgezeichnet: 2021 von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung mit einer Ehrenauszeichnung sowie 2022 von der grössten politikwissenschaftlichen Vereinigung Europas – dem European Consortium for Political Research – für beste Dissertation im Bereich Gender & Politics[9].

Bias ist seit 2022 postdoc am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern. Sie ist Co-Leiterin eines Horizont Europe Forschungsprojektes[10], welches sie gemeinsam mit dem Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG) der Universität Bern[11] leitet und seit 2022 affilierte Wissenschaftlerin am Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS)[12]. Ihre Forschung ist in den wissenschaftlichen Zeitschriften Social Politics: International Studies in Gender, State & Society[13] und Women's Studies International Forum[14] erschienen.

Einzelnachweise

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  1. CV. Website von Leandra Bias, abgerufen am 4. Januar 2025.
  2. Giannis Mavris: Russia portrays itself as ‘last line of defence for traditional values’. In: SWI swissinfo.ch. 11. Dezember 2023, abgerufen am 26. November 2024 (englisch).
  3. Antonia Groß, Maxi Beigang: Vergewaltigungen in der Ukraine: Die Waffe des Patriarchats. In: Berliner Zeitung. 7. Mai 2022, abgerufen am 6. Januar 2025.
  4. Jessica King: «Putin nutzt das Narrativ des perversen Westens». In: Der Bund. 30. November 2024, abgerufen am 6. Januar 2025.
  5. Medien. Website von Leandra Bias, abgerufen am 4. Januar 2025.
  6. Sie will die Politik verändern. In: Tages-Anzeiger. 19. Januar 2023, abgerufen am 26. November 2024.
  7. Leandra Bias, Yasmine Janah: Scoping Study: Masculinities, Violence, and Peace. Swisspeace, 10. November 2022, abgerufen am 6. Januar 2025 (englisch).
  8. Leandra Bias: The (im)possibility of feminist critique in authoritarianism: Revisiting Western knowledge-transfer in Russia and Serbia. Hrsg.: University of Oxford. 2020 (ox.ac.uk [abgerufen am 4. Januar 2025]).
  9. a b Joni Lovenduski PhD Prize. European Consortium for Political Research (ECPR), abgerufen am 4. Januar 2025.
  10. UNTWIST Horizon Europe project. Universidad Pablo de Olavide, abgerufen am 6. Januar 2025 (englisch).
  11. Website des Interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung (IZFG) der Universität Bern.
  12. Dr. Leandra Bias. Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien, abgerufen am 26. November 2024.
  13. Leandra Bias: Authoritarian Othering Back and Feminist Subversion: Rethinking Transnational Feminism in Russia and Serbia. In: Social Politics: International Studies in Gender, State & Society. Oxford University Press, 24. August 2023, abgerufen am 6. Januar 2025 (englisch).
  14. Leandra Bias: NGOisation and generational divides in Serbia’s feminist movement. Women’s Studies International Forum, 25. Oktober 2019, abgerufen am 6. Januar 2025 (englisch).
  15. Prix Brigitte Schnegg 2021. In: Bulletin SSEG-SGGF. Nr. 3, 2021, abgerufen am 4. Januar 2025.