Leda Luss Luyken

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Leda Luss Luyken, geb. Valata, (* 1952 in Athen) ist eine griechisch/amerikanische Konzeptkünstlerin, die in Deutschland lebt und arbeitet.

Leda Luss Luyken besuchte die Ecole d’Humanité in der Schweiz. Schon früh erkannte man dort ihr Talent und richtete ihr ein eigenes kleines Studio ein, in dem sie bereits im Alter von 13 Jahren ausstellte und das bis heute existiert. Später studierte Leda Luss Luyken Kunst und Architektur in Zürich, New York und Manchester. Dabei wurde sie besonders von den Arbeiten von Frank Lloyd Wright, Mies van der Rohe und Richard Neutra sowie Frank Gehry geprägt. Sie erhielt zudem Unterricht vom Maler und Bildhauer Alfred de Vivanco-Luyken. Auch Impressionen aus Japanischer Gartenarchitektur flossen in ihr Werk ein. Ihre berufliche Laufbahn begann sie zunächst als Innenarchitektin und architektonische Designerin in New York, ohne jedoch das Malen je aufzuhören.1983 startete sie ihre Laufbahn als freie Künstlerin und wirkt seither als Konzeptkünstlerin in England, Deutschland und Griechenland.

Von 1985 bis 1996 schuf Leda Luss Luyken figurative Arbeiten, von Aktzeichnungen und Torsi bis zu expressiver figurativer Malerei. Diese Arbeiten wurden unter anderem in zwei Galerieausstellungen in Amsterdam gezeigt[1] und 1997 in einem Kunstband dokumentiert.[2]

Seit Mitte der 1990er Jahre experimentiert und arbeitet Luss Luyken mit ModulArt und stellt damit ein neues, erst in Interaktion mit dem Betrachter entstehendes Konzept in der zeitgenössischen Kunst vor.[3] ModulArt-Werke sind großflächige Bildkompositionen, die innerhalb eines vorgefertigten Rahmens aus quadratischen Grundelementen (je 60 × 60 cm) zusammengesetzt sind. „Ich gestalte 50 % meiner Werke, die anderen 50 % gestaltet der Betrachter“ so Luss Luyken. Sie ermutigt Käufer eines ModulArt-Bildes, die Quadrate innerhalb des Rahmens aus ihrer je eigenen Perspektive neu anzuordnen. Die Betrachter können so die Aussagekraft des Bildes immer wieder neu gestalten. Die expressionistischen Werke mit grafischen Elementen zeigen mit jeder Umstellung der Grundelemente neue künstlerische und inhaltliche Spannungsfelder, die die Malerin beim Entwurf ihrer Werke bereits mitdenkt.[4]

Leda Luss Luyken hat die ModulArt-Technik im Bereich der Malerei zu ihrer originären künstlerischen Werkidee weiterentwickelt und arbeitet in thematischen Gemäldezyklen: Millenium (1996–2002); Greek Spirit (2003–2005); Genesis (2006–2008)[5] sowie 96 % Dark Matter (2008–2010),Cosmos Sensual (2010–2011) sowie Radioactive (2016 - 2018). Jeder dieser Zyklen umfasst mehrere großformatige Werke im Maß 180 : 180 cm und größer, in denen sich die Künstlerin mit dem jeweiligen Thema auseinandersetzt. Ihre Themenschwerpunkte findet sie überwiegend im Bereich der Evolution und des Kosmos, teilweise kontrastiert durch Motive aus der Antike. Die zentrale Werkidee von ModulArt entspricht dem Lebensleitmotiv Luss Luykens nach Heraklit: pantha rei, alles fließt. Sie übersetzt dies in die künstlerische Ausdrucksform der vielfältig veränderbaren ModulArt und damit der prinzipiellen Unfertigkeit und der steten Veränderbarkeit. Ausdrücklich respektiert sie damit auch die Freiheit des Betrachters, das Werk aus seiner je eigenen, individuellen Perspektive wahrzunehmen und zu variieren.[6]

Leda Luss Luykens ModulArt wurde öffentlich in Museumsausstellungen und in Galerieausstellungen gezeigt und in einem Katalog,[7] einer Monographie[8] einem Sammlungskatalog[9] sowie drei Filmen[10] dokumentiert.

Kuratierte Museums- und Kunstausstellungen

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  • 1996 Museum Grassi in Leipzig | Palympsistos | Einzelausstellung |
  • 1998 Farbige und Weiße, Kunstpavillon München | Einzelausstellung |
  • 2001 Haus der Kunst | München | K 01 | Gruppenausstellung |
  • 2003 Abgusssammlung Antiker Plastik | Berlin | 4Olympia04 | Einzelausstellung |
  • 2004 Haus der Kunst | München | K 04 | Gruppenausstellung |
  • 2006 Greek Spirit: e-motion, camera artis, Schauplatz für moderne Kunst | München | Einzelausstellung |
  • 2008 Genesis, Camera artis, Schauplatz für moderne Kunst| München | Einzelausstellung |
  • 2008 Stadtmuseum in Weimar| Greek Spirit | Einzelausstellung |
  • 2009 ModulArt = 4^y x y!, Marstall, Berg (Starnberger See) | Einzelausstellung

Arbeiten im öffentlichen Raum

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  • 1985 1000 Jahre Verden | Wandglass Skulptur | 10: 2.50 Meter
  • 1988 Links | The European Institute for the Media | Manchester (UK) | 480: 180 cm[11]
  • 1999 Links | 480: 180 cm | Landesanstalt für Medien | Architektenkammer NW| Düsseldorf |[12]
  • 2002 Aphrodite| United Buddy Bear im Auftrag der Botschaft der Hellenischen Republik in Berlin; unterstützt durch Honorarkonsulin Mme. Madeleine Schickedanz | ausgestellt am Brandenburger Tor in Berlin und versteigert zum Wohle von UNICEF[13]
  • 2003 Olympic Ambassador | Buddy Bear für die Hellenische Republik,[14] öffentlich gezeigt in 2003 Berlin | 2003 Kitzbühel (AU) | 2004 Hong Kong | 2004 Istanbul | 2005 Tokyo | 2005 Seoul | 2005 Sydney | 2006 Berlin | 2006 Vienna | 2007 Cairo | 2007 Jerusalem | 2008 Warschau | 2008 Stuttgart | 2008 Pong Yang | 2009 Buenos Aires | 2009 Montevideo | 2009 Berlin | 2010 Astana | 2010 Helsinki | 2011 Sofia | 2011 Berlin |2012 New Delhi |[15]
  • 2004/05 Gelber Engel |Skulptur 63: 99: 85 cm | im Auftrag des ADAC | und öffentlich ausgestellt im ADAC Rheinland |[16]
  • 2010 2K1| ein zeitgenössisches TanzModulartVideo Projekt mit Aurelia Baumgartner | Kunsthalle whiteBOX Kultfabrik | München |[17]

Literatur und Filme

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  • Breaking the Rules | Die Regeln brechen, Hrsg. von Tom Prader, Englisch und Deutsch | Zürich | 1997.
  • TryDax, gestaltet und herausgegeben von Klaus Walterspiel, München 2000.
  • Leda Luss Luyken: ModulArt, hrsg. von Georg von Kap-herr | Englisch und Deutsch | Bobingen 2008 |[18]
  • Wanderjahre. Arbeiten aus der Sammlung Kaske 1970 - 2010 | hrsg. von der Christoph und Stephan Kaske Stiftung sowie Dagmar und Joachim Kaske mit Texten von Anna Wondrak | München 2011: S. 6, 12, 18, 19, 38, 63, 70, 71.
  • Παντα ρει: Leda Luss Luyken's ModulArt | Film + TV Doku | 12’ | von 3’30” Films |Berlin | 2004 |
  • ModulArt©LLL, 1’30” | von Roman Luyken | Studio L | London | 2009 |
  • Leda Luss Luyken: ModulArt | TV Feature von Peider Defilla | BRα - ARD | 15' | 2011 |[19]
Commons: ModulArt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. „Always at Midnight“ Gallery Brouwersgracht Twee Drie Acht, 1992 und „De koning en zijn hofhouding“ Gallery Brouwersgracht Twee Drie Acht, 1994
  2. Tom Prader (Hrsg.): Breaking the Rules | Die Regeln brechen. Zürich 1997.
  3. Bayerisches Fernsehen, BR-alpha, Forum der Gegenwartskunst, Kunstraum: br-online.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.br-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., München 2011.
  4. Werner Ludewig: Kunst, Literatur, Musik: Daten u. Fakten z. Nachschlagen. [Epochen u. Werke von d. Antike bis z. Gegenwart]. Hrsg.: Lexikon-Institut Bertelsmann. Bertelsmann-Lexikonverlag, Gütersloh / Berlin / München / Wien 1975, OCLC 643736364, S. 99 (books.google.de).
  5. Gemäldetableaus. In: Georg von Kap-herr: Leda Luss Luyken:ModulArt. Bobingen 2008, S. 33–79.
  6. siehe Beispiele hierzu bei: Wiki Commons
  7. Klaus Walterspiel: TryDax, München, 2000
  8. Georg von Kap-herr: Leda Luss Luyken:ModulArt. Bobingen 2008
  9. Christoph und Stephan Kaske Stiftung, Dagmar und Joachim Kaske (Hrsg.): Wanderjahre. Arbeiten aus der Sammlung Kaske 1970 - 2010. Mit Texten von Anna Wondrak, München 2011: S. 6, 12, 18, 19, 38, 63, 70, 71.
  10. Dagmar Scheibert und Reinhard Eisner: Παντα ρει: Leda Luss-Luyken's ModulArt, film + TV Doku, 12’, Berlin, 2004 | Roman Luyken: ModulArt©LLL, 1’30”, Studio L, London, 2009 | Peider Defilla: Leda Luss Luyken: ModulArt, TV Feature für BRalpha TV, 15', München 2011
  11. The European Cultural Foundation & The European Institute for the Media: Europe 2000: What Kind of Television? Manchester 1988, ISBN 0-948195-17-7, S. ii und Umschlag
  12. Mitteilung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), Bereichsleitung Personal und Organisation vom 9. Oktober 2009
  13. Buddy Bär Berlin: Wir müssen uns besser kennen lernen .... hrsg. von Eva & Klaus Herlitz, Berlin, 2002, S. 78–79.
  14. United Buddy Bears: The Art of Tolerance. hrsg. von Eva und Dr. Klaus Herlitz, Berlin 2009, S. 136–137.
  15. vgl. kontinuierliche Dokumentation unter: buddy-baer.com
  16. ADAC: Kunst-Stücke. Katalog, München 2005, S. 42–43.
  17. whiteBOX Kultfabrik: Eurydice 2012, Catch Me If You Can whitebox-ev.de, München 2010
  18. rezensiert von Ingrid Zimmermann: Pantha rei als Leitmotiv des Schaffens. Leda Luss Luykens :ModulArt. In: Süddeutsche Zeitung. 16. Dezember 2008
  19. Bayerisches Fernsehen, BR-alpha, Forum der Gegenwartskunst, Kunstraum: br.de, 30. März 2011