Leichenhandel
Der Handel mit Leichen und Leichenteilen ist der gewerbliche Handel mit Körpern und Körperteilen, darunter Herzklappen, Sehnen, Bänder, Haut, Gewebe oder Knochen, von Verstorbenen. Er kann der medizinischen Forschung dienen, der medizinischen Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie zur Herstellung von medizinischen „Ersatzteilen“ und weiteren Medizinprodukten. Die Verwendung selbst gilt im Allgemeinen nicht mehr als ethisch verwerflich, doch der Handel stößt auf ethische Bedenken.[1]
Als ein Zentrum des Handels mit Skeletten gilt Kalkutta in Westbengalen trotz des Verbots von 1985.[2]
Der Anatom Gunther von Hagens war 1974 bis 1996 Mitarbeiter an der Universität Heidelberg. Anfang der 1990er Jahre gab es am Institut für Anatomie ein Millionengeschäft mit Präparaten menschlicher Leichen.[3]
2009 geriet die das Pharmaunternehmen Tutogen Medical aus Neunkirchen am Brand aufgrund seiner Geschäftspraktiken beim Handel mit Leichenteilen in Kritik.[4][5]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (Hrsg.): Verwendung von Leichen und Leichenteilen in der medizinischen Forschung sowie Aus-, Weiter- und Fortbildung. (PDF) Fassung 2014
- ↑ Das makabre Geschäft mit den Toten. ORF, 2007
- ↑ Leichen-Handel: Uni Heidelberg unter Druck. RP online, 1. März 2004
- ↑ Firma aus Bayern: Ekel-Geschäfte mit Leichenteilen. Abendzeitung München, 23. September 2009
- ↑ Gewebehandel: „Ich halte es für relevant zu wissen, ob man mir Leichenteile einpflanzt“. Zeit Online, 5. Dezember 2011