Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/Weitsprung der Frauen

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Disziplin Weitsprung der Frauen
Stadt Deutschland Berlin
Ort Olympiastadion Berlin
Teilnehmerinnen 27 Athletinnen aus 18 Ländern
Wettkampfphase 9. August 2018 (Qualifikation)
11. August 2018 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Gold Gold Malaika Mihambo (Deutschland GER)
Silbermedaillen Silber Maryna Bech (Ukraine UKR)
Bronzemedaillen Bronze Shara Proctor (Vereinigtes Konigreich GBR)
Das Berliner Olympiastadion am 9. August 2018

Der Weitsprung der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand am 9. und 11. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

Den Europameistertitel gewann die Deutsche Malaika Mihambo. Maryna Bech aus der Ukraine errang die Silbermedaille. Bronze ging an die Britin Shara Proctor.

Weltrekord 7,52 m Sowjetunion Galina Tschistjakowa Leningrad (heute Sankt Petersburg), UdSSR (heute Russland) 11. Juni 1988[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 7,30 m Deutschland Demokratische Republik 1949 Heike Drechsler EM Split, Jugoslawien (heute Kroatien) 28. August 1990

Der bereits seit 1990 bestehende EM-Rekord wurde auch bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte die Serbin Ivana Španović, die im Finale nicht antreten konnte, in der Qualifikation mit 6,84 m bei einem Rückenwind von 0,5 m/s. Damit blieb sie 46 Zentimeter unter dem Rekord. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 68 Zentimeter.

Windbedingungen

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In den folgenden Ergebnisübersichten sind die Windbedingungen zu den einzelnen Sprüngen benannt. Der erlaubte Grenzwert liegt bei zwei Metern pro Sekunde. Bei stärkerer Windunterstützung wird die Weite für den Wettkampf gewertet, findet jedoch keinen Eingang in Rekord- und Bestenlisten.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

SB Persönliche Jahresbestleistung
NU23R Nationaler U23-Rekord
e egalisiert
r Wettkampf nicht fortgesetzt (retired)
NM keine Weite (no mark)
ogV ohne gültigen Versuch
DNS nicht am Start (did not start)
verzichtet
x ungültig

9. August 2018, 10:30 Uhr MESZ

27 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Sechs von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 6,67 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den sechs nächstplatzierten Sportlern (hellgrün unterlegt) auf zwölf Springerinnen aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 6,61 m.

Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat
(m)
01 Ivana Španović Serbien Serbien 0x00/ −0,9 6,56 / +0,5 6,84 / +0,5 6,84
02 Shara Proctor Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,22 / −0,2 6,49 / +0,1 6,75 / +0,7 6,75
03 Khaddi Sagnia Schweden Schweden 0x00/ +0,1 6,69 / +0,1 6,69 SB
04 Ksenija Balta Estland Estland 6,54 / +1,1 6,63 / +0,4 6,63 SBe
05 Nektaria Panagi Zypern Republik Zypern 6,30 / +0,1 0x00/ −0,4 6,62 / −0,5 6,62
06 Alina Rotaru Rumänien Rumänien 0x00/ −0,4 0x00/ +0,3 6,55 / +0,3 6,55
Alexandra Wester Deutschland Deutschland 0x00/ −0,2 6,55 / −0,2 0x00/ −0,6 6,55
08 Lauma Grīva Lettland Lettland 6,47 / +0,3 6,46 / −0,2 0x00/ +0,2 6,47
09 Kristina Hryschutina Ukraine Ukraine 0x00/ +0,2 6,31 / +0,6 0x00/ +0,4 6,31
10 Milena Mitkowa Bulgarien Bulgarien 6,25 / −0,8 0x00/ −0,6 6,29 / +0,9 6,29
11 Fátima Diame Spanien Spanien 6,24 / +0,6 6,20 / −0,1 0x00/ +0,1 6,24
12 Chaido Alexouli Griechenland Griechenland 0x00/ −1,0 6,11 / −0,4 6,21 / +0,4 6,21
NM Neja Filipič Slowenien Slowenien 0x00/ −0,1 0x00/ −0,3 0x00/ −0,3 ogV
Éloyse Lesueur-Aymonin Frankreich Frankreich 0x00/ −0,3 0x00/ +0,2 r
Sosthene Moguenara erzielte 6,54 m und schied damit aus
Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat
(m)
01 Malaika Mihambo Deutschland Deutschland 6,71 / −0,4 6,71
02 Lorraine Ugen Vereinigtes Konigreich Großbritannien 0x00/ −0,1 6,70 / +0,3 6,70
03 Nastassja Mirontschyk-Iwanowa Belarus Belarus 6,60 / −0,3 6,68 / −0,5 6,68
04 Juliet Itoya Spanien Spanien 6,65 / +0,4 0x00/ +0,6 6,45 / +0,8 6,65
05 Maryna Bech Ukraine Ukraine 6,64 / +1,1 0x00/ +0,3 6,63 / −0,2 6,64 SBe
06 Jazmin Sawyers Vereinigtes Konigreich Großbritannien 0x00/ −0,6 6,49 / +0,4 6,64 / −0,4 6,64
07 Evelise Veiga Portugal Portugal 6,61 / −0,2 0x00/ +0,4 0x00/ −0,4 6,61 NU23Re
08 Laura Strati Italien Italien 0x00/ +1,0 6,60 / −0,1 6,29 / +1,1 6,60
09 Angela Moroșanu Rumänien Rumänien 6,13 / −0,4 6,55 / −0,1 0x00/ −0,1 6,55 SB
10 Sosthene Moguenara Deutschland Deutschland 0x00/ +0,6 6,54 / +0,3 0x00/ −0,1 6,54
11 Milica Gardašević Serbien Serbien 6,26 / −1,0 6,00 / −0,5 0x00/ +1,4 6,26
12 Karin Melis Mey Turkei Türkei 5,98 / −0,3 0x00/ +0,2 6,18 / +0,1 6,18
13 Florentina Iușco Rumänien Rumänien 0x00/ −0,4 0x00/ −0,1 6,17 / −0,1 6,17
Europameisterin Malaika Mihambo

11. August 2018, 20:05 Uhr MESZ

Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
4. Versuch (m)
Wind (m/s)
5. Versuch (m)
Wind (m/s)
6. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat
(m)
Malaika Mihambo Deutschland Deutschland 6,36 / −1,3 6,36 / −0,1 6,75 / −0,7 6,54 / −1,1 0x00/ +0,6 6,73 / +0,1 6,75
Maryna Bech Ukraine Ukraine 6,60 / −1,5 6,45 / −0,3 6,52 / +0,1 0x00/ −1,0 6,67 / −0,5 6,73 / −0,1 6,73 SB
Shara Proctor Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,58 / −1,0 6,44 / −1,0 6,51 / ±0,0 6,69 / −0,3 0x00/ +0,6 6,70 / −0,4 6,70
4 Jazmin Sawyers Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,40 / −1,4 5,10 / −1,0 6,53 / −1,2 0x00/ −0,5 6,66 / −0,7 6,67 / −0,4 6,67
5 Nastassja Mirontschyk-Iwanowa Belarus Belarus 6,42 / −1,1 6,47 / −1,5 6,58 / −1,1 6,53 / ±0,0 0x00/ −0,2 0x00/ +0,3 6,58
6 Ksenija Balta Estland Estland 6,49 / −1,6 0x00/ −0,6 6,38 / −0,7 0x00/ ±0,0 6,30 / −0,2 0x00/ +0,3 6,49
7 Khaddi Sagnia Schweden Schweden 6,43 / −0,6 6,47 / −1,0 0x00/ −0,8 0x00/ −0.9 0x00/ −0,1 0x00/ −0,8 6,47
8 Evelise Veiga Portugal Portugal 6,47 / +0,6 6,39 / +0,1 0x00/ −0,7 6,14 / −0,9 6,30 / −1,1 0x00/ −0,5 6,47
9 Lorraine Ugen Vereinigtes Konigreich Großbritannien 0x00/ −0,9 6,45 / −1,1 0x00/ −0,3 nicht im Finale der
besten acht Springerinnen
6,45
10 Juliet Itoya Spanien Spanien 6,38 / −0,2 0x00/ −1,4 6,34 / +0,3 6,38
11 Nektaria Panagi Zypern Republik Zypern 6,10 / −1,6 6,10 / −1,6 6,29 / −0,8 6,29
DNS Ivana Španović Serbien Serbien

Zum engeren Favoritenkreis gehörten die serbische Europameisterin von 2016, Olympiadritte von 2016, WM-Vierte von 2017 Ivana Španović, die britische Vizeweltmeisterin von 2015 Shara Proctor sowie die deutsche EM-Dritte von 2016 und Olympiavierte von 2016 Malaika Mihambo. Auch die Britin Lorraine Ugen – WM-Fünfte von 2017 und WM-Vierte von 2015 ging mit guten Aussichten auf eine vordere Platzierung an den Start. Španović hatte sich als Qualifikationsbeste für das Finale qualifiziert, konnte jedoch verletzungsbedingt dort nicht starten.

In den ersten Durchgängen wollte der Weitsprung nicht so recht in Fahrt kommen. Nach Runde eins führte die Ukrainerin Maryna Bech mit 6,60 m vor Proctor mit mageren 6,58 m. Dies änderte sich im zweiten Durchgang nicht. Mihambo hatte bis dahin 6,36 m auf ihrem Konto und war noch nicht für das Finale der besten Acht qualifiziert. Im dritten Versuch gelangen Mihambo dann 6,75 m, womit sie nicht nur die Berechtigung für drei weitere Sprünge erlangte, sondern auch die Führung übernahm. Proctor verbesserte sich in Runde vier auf 6,69 m und setzte sich damit auf Position zwei. Nun kamen doch langsam akzeptable Weiten zustande. Im fünften Durchgang gab es weitere Steigerungen. Bech erzielte 6,67 m und festigte Rang drei. Die Britin Jazmin Sawyers sprang 6,66 m und war damit Vierte. Die letzte Versuchsreihe brachte weitere Verbesserungen. Zunächst zog Sawyers mit 6,67 m mit Bech gleich, lag jedoch durch ihren besseren zweitbesten Sprung jetzt auf dem Bronzerang. Doch sogleich konterte Bech, sie erzielte 6,73 m und blieb damit nur zwei Zentimeter hinter der führenden Mihambo. Aber die Ukrainerin hatte Proctor und auch Sawyer wieder überholt und lag auf dem Silberrang. Daran änderte auch Proctors Steigerung auf 6,70 m nichts. So wurde Malaika Mihambo, die im fünften Durchgang mit 6,73 m einen weiteren guten Versuch hatte, Europameisterin vor Maryna Bech und Shara Proctor. Jazmin Sawyers verpasste Bronze um drei Zentimeter. Fünfte wurde die Weißrussin Nastassja Mirontschyk-Iwanowa vor der Estin Ksenija Balta.

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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Long Jump - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 31. März 2023