Leichtathletik-Europameisterschaften 2022/Diskuswurf der Frauen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
25. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Diskuswurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 25 Athletinnen aus 16 Ländern
Austragungsort Deutschland München
Wettkampfort Olympiastadion München
Wettkampfphase 15. August (Qualifikation)
16. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Sandra Perković (Kroatien CRO)
Silbermedaille Kristin Pudenz (Deutschland GER)
Bronzemedaille Claudine Vita (Deutschland GER)
Das Olympiastadion in München während der Europameisterschaften 2022

Der Diskuswurf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 wurde am 15. und 16. August 2022 im Olympiastadion der deutschen Stadt München ausgetragen.

Mit Silber und Bronze errangen die deutschen Diskuswerferinnen in diesem Wettbewerb zwei Medaillen. Ihren sechsten Titel als Europameisterin in Folge gewann die zweifache Olympiasiegerin (2012/2016) und zweifache Weltmeisterin (2013/2017) Sandra Perković aus Kroatien.
Silber ging an die Olympiazweite von 2021 Kristin Pudenz.
Bronze sicherte sich Claudine Vita.

Bestehende Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weltrekord 76,80 m Deutschland Demokratische Republik 1949 Gabriele Reinsch Neubrandenburg, DDR (heute Deutschland) 7. Juli 1988[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 71,36 m Deutschland Demokratische Republik 1949 Diana Gansky EM Stuttgart, BR Deutschland 28. August 1986

Der bereits seit 1986 bestehende EM-Rekord geriet auch bei diesen Europameisterschaften nicht in Gefahr. Die größte Weite erzielte die kroatische Europameisterin Sandra Perković im Finale mit 67,95 m, womit sie 3,41 m unter dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 8,85 m. Allerdings muss bei diesen Weitenunterschieden auch im Blick bleiben, dass die bestehenden Rekorde aus einer Zeit stammen, in der die Dopingkontrollen längst nicht auf dem Niveau lagen wie im Jahr 2022.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

25 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Vier von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 63,50 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den acht nächstplatzierten Sportlerinnen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Werferinnen aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 57,04 m.

15. August 2022, 18:16 Uhr MESZ

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch
(m)
2. Versuch
(m)
3. Versuch
(m)
1 Sandra Perković Kroatien Kroatien 65,94 62,67 x 65,94
2 Claudine Vita Deutschland Deutschland 63,51 62,59 62,77 63,51
3 Shanice Craft Deutschland Deutschland 62,64 60,89 60,57 62,64
4 Jorinde van Klinken Niederlande Niederlande 62,18 x x 62,18
5 Mélina Robert-Michon Frankreich Frankreich 58,85 58,85 56,59 54,22
6 Jade Lally Vereinigtes Konigreich Großbritannien 57,68 56,55 57,19 57,68
7 Irina Rodrigues Portugal Portugal 57,04 56,23 57,04 x
8 Daria Zabawska Polen Polen 56,54 54,60 56,54 x
9 Daisy Osakue Italien Italien 56,54 56,54 x x
10 Salla Sipponen Finnland Finnland 56,47 x 53,29 56,47
11 Dragana Tomašević Serbien Serbien 55,51 x 53,29 55,51
12 Androniki Lada Zypern Republik Zypern 52,80 52,80 48,91 49,82
13 Vanessa Kamga Schweden Schweden 51,66 x 51,66 49,32

15. August 2022, 20:12 Uhr MESZ

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch
(m)
2. Versuch
(m)
3. Versuch
(m)
1 Liliana Cá Portugal Portugal 65,21 58,60 62,78 65,21
2 Kristin Pudenz Deutschland Deutschland 64,25 64,25
3 Marija Tolj Kroatien Kroatien 62,51 54,75 60,84 62,51
4 Lisa Brix Pedersen Danemark Dänemark 59,40 57,46 52,46 59,40
5 Chrysoula Anagnostopoulou Griechenland Griechenland 58,13 58,13 53,81 55,57
6 Stefania Strumillo Italien Italien 56,90 56,90 55,43 54,93
7 Ieva Zarankaitė Litauen Litauen 56,85 55,22 55,66 56,85
8 Alida van Daalen Niederlande Niederlande 56,05 x 56,05 x
9 Özlem Becerek Turkei Türkei 56,01 52,78 56,01 x
10 Kirsty Law Vereinigtes Konigreich Großbritannien 54,83 52,31 54,83 x
11 Amanda Ngandu-Ntumba Frankreich Frankreich 54,70 x 53,00 54,70
12 Karolina Urban Polen Polen 54,33 54,33 50,38 53,82
Sandra Perković mit ihrem sechsten EM-Titel in Folge

16. August 2022, 20:55 Uhr MESZ

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch
(m)
2. Versuch
(m)
3. Versuch
(m)
4. Versuch
(m)
5. Versuch
(m)
6. Versuch
(m)
1 Sandra Perković Kroatien Kroatien 67,95 x 65,77 x x 67,95 x
2 Kristin Pudenz Deutschland Deutschland 67,87 62,44 65,05 66,93 x 67,87 63,68
3 Claudine Vita Deutschland Deutschland 65,20 63,24 63,21 65,20 65,12 63,73 63,97
4 Jorinde van Klinken Niederlande Niederlande 64,43 64,03 x 59,53 x 64,43 x
5 Liliana Cá Portugal Portugal 63,67 63,67 61,70 63,38 x x x
6 Marija Tolj Kroatien Kroatien 63,37 57,57 x 55,73 x 63,37 61,67
7 Shanice Craft Deutschland Deutschland 62,78 62,55 62,11 62,64 61,97 62,78 x
8 Mélina Robert-Michon Frankreich Frankreich 60,60 56,99 57,89 60,60 x x x
9 Jade Lally Vereinigtes Konigreich Großbritannien 57,08 54,83 56,56 57,08 nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
10 Lisa Brix Pedersen Danemark Dänemark 57,02 55,72 56,05 57,02
11 Irina Rodrigues Portugal Portugal 56,23 54,85 54,07 56,23
12 Chrysoula Anagnostopoulou Griechenland Griechenland 56,10 x 55,06 56,10

Die Konkurrenz entwickelte sich zu einem Zweikampf zwischen der Deutschen Kristin Pudenz, die bei den Weltmeisterschaften im Monat zuvor als Elfte enttäuscht hatte, und der kroatischen Seriensiegerin Sandra Perković, die hier ihren sechsten EM-Titel in Folge anpeilte.

Zunächst setzte sich die niederländische Bronzemedaillengewinnerin im Kugelstoßen Jorinde van Klinken mit ihrem ersten Wurf auf 64,03 m an die Spitze des Feldes. Es folgte die Portugiesin Liliana Cá mit 63,67 m vor den drei Deutschen Claudine Vita (63,24 m), Shanice Craft (62,55 m) und Pudenz (62,44 m).

In Runde zwei erzielte Perković nach einem ungültigen ersten Versuch 65,77 m, womit sie die Führung übernahm. Pudenz setzte sich mit 65,05 m auf den zweiten Platz. Die Deutsche ließ anschließend 66,93 m folgen und führte damit die Konkurrenz an. Vita gelangen in diesem dritten Durchgang 65,20 m, was sie auf den Bronzerang brachte.

Entscheidendes tat sich dann in der fünften Versuchsserie. Zunächst steigerte sich die Kroatin Marija Tolj auf 63,67 m. Damit war sie hinter Cá Sechste. Van Klinken gelang ihr weitester Wurf auf 64,43 m, womit sie allerdings auf Rang vier blieb. Pudenz steigerte sich weiter auf 67,87 m. Doch nun konterte Perković. Mit einer Verbesserung auf 67,95 m überflügelte sie Pudenz um acht Zentimeter. Damit war die endgültige Reihenfolge erreicht, denn im letzten Durchgang gab es keine Veränderungen mehr.

So wurde Sandra Perković zum sechsten Mal in Folge Europameisterin. Kristin Pudenz gewann um acht Zentimeter geschlagen die Silbermedaille und Bronze gab es für Claudine Vita. Die Ränge vier bis sechs belegten in dieser Reihenfolge Jorinde van Klinken, Liliana Cá und Marija Tolj.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Discus throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 9. April 2023