Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017/5000 m der Männer

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16. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 5000-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 42 Athleten aus 23 Ländern
Austragungsort Vereinigtes Konigreich London
Wettkampfort Olympiastadion London
Wettkampfphase 9. August 2017 (Vorläufe)
12. August 2017 (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Muktar Edris (Athiopien ETH)
Silbermedaille Mo Farah (Vereinigtes Konigreich GBR)
Bronzemedaille Paul Chelimo (Vereinigte Staaten USA)
Das Olympiastadion London im Jahr 2017

Der 5000-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 wurde am 9. und 12. August 2017 im Olympiastadion der britischen Hauptstadt London ausgetragen.

Weltmeister wurde der Äthiopier Muktar Edris. Er beendete damit die Serie des Briten Mo Farah, der diesen Wettbewerb bei den drei vorangegangenen Weltmeisterschaften (2011/2013/2015) und den letzten beiden Olympischen Spielen (2012/2016) für sich entschieden hatte. Mo Farah, der über 10.000 Meter zweifacher Olympiasieger (2012/2016) und zweifacher Weltmeister (2013/2015) war und auch hier in London acht Tage zuvor das Rennen auf der langen Bahndistanz gewonnen hatte, kam auf den zweiten Platz. Bronze ging an den US-amerikanischen Olympiazweiten von 2016 Paul Chelimo.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord Athiopien Kenenisa Bekele 12:37,35 min Hengelo, Niederlande 31. Mai 2004[1]
Weltmeisterschaftsrekord Kenia Eliud Kipchoge 12:52,79 min WM in Paris/Saint-Denis, Frankreich 31. August 2003

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Aus den beiden Vorläufen qualifizierten sich die jeweils fünf Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die fünf Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale.

9. August 2017, 20:05 Uhr Ortszeit (21:05 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min)
1 Yomif Kejelcha Athiopien Äthiopien 13:30,07
2 Mo Farah Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13:30,18
3 Muktar Edris Athiopien Äthiopien 13:30,22
4 Justyn Knight Kanada Kanada 13:30,27
5 Aron Kifle Eritrea Eritrea 13:30,36
6 Bashir Abdi Belgien Belgien 13:30,71
7 Morgan McDonald Australien Australien 13:30,73
8 Soufiane Bouqantar Marokko Marokko 13:30,78
9 Jacob Kiplimo Uganda Uganda 13:30,92
10 Eric Jenkins Vereinigte Staaten USA 13:31,09
11 Sam McEntee Australien Australien 13:31,58
12 Hayle İbrahimov Aserbaidschan Aserbaidschan 13:32,15
13 Emmanuel Giniki Gisamoda Tansania Tansania 13:32,31
14 Albert Rop Bahrain Bahrain 13:32,40
15 Govindan Lakshmanan Indien Indien 13:35,69 PB
16 Ilias Fifa Spanien Spanien 13:47,90
17 Kadar Omar Abdullah Athlete Refugee Team Athlete Refugee Team 14:32,67 PB
18 Mohamed Daud Mohamed Somalia Somalia 14:34,27 PB
19 Davis Kiplangat Kenia Kenia 14:52,98
20 David Kulang Sudsudan Südsudan 14:53,19 SB
21 Mohamed Sambe Mauretanien Mauretanien 16:16,29 PB

Im ersten Vorlauf ausgeschiedene Läufer:

Soufiane Bouchikhi (hier führend in einem Crosslauf) – Rang elf in 13:28,64 min

9. August 2017, 20:05 Uhr Ortszeit (21:05 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min)
1 Selemon Barega Athiopien Äthiopien 13:21,50
2 Birhanu Balew Bahrain Bahrain 13:21,91
3 Cyrus Rutto Kenia Kenia 13:22,45
4 Patrick Tiernan Australien Australien 13:22,52
5 Ryan Hill Vereinigte Staaten USA 13:22,79
6 Mohammed Ahmed Kanada Kanada 13:22,97
7 Andrew Butchart Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13:24,78
8 Paul Chelimo Vereinigte Staaten USA 13:24,88
9 Kemoy Campbell Jamaika Jamaika 13:26,67
10 Awet Habte Eritrea Eritrea 13:27,70
11 Soufiane Bouchikhi Belgien Belgien 13:28,64
12 Jamal Abdi Dirieh Dschibuti Dschibuti 13:28,98
13 Zouhaïr Awad Bahrain Bahrain 13:29,28
14 Sondre Nordstad Moen Norwegen Norwegen 13:31,71
15 Stephen Kissa Uganda Uganda 13:32,86
16 Josphat Kiprono Menjo Kenia Kenia 13:35,68
17 Richard Ringer Deutschland Deutschland 13:36,87
18 Marc Scott Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13:58,11
DNF Brahim Kaazouzi Marokko Marokko
DNS Gabriel Gerald Geay Tansania Tansania
Hagos Gebrhiwet Athiopien Äthiopien

Weitere im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Läufer:

12. August 2017, 20:20 Uhr Ortszeit (21:20 Uhr MESZ)

Eine der Hauptfragen in diesem Rennen war, wie lange die Dominanz des Briten Mo Farah noch anhalten würde. Vier Mal hatte er seit 2009 den Weltmeistertitel über 5000 Meter gewonnen. Dreimal war er seit 2011 WM-Doppelsieger über 5000 und 10.000 Meter geworden und hatte in der Woche zuvor auch hier in London den 10.000-Meter-Lauf für sich entschieden. Bei den Olympischen Spielen 2012 und 2016 war Farah Doppelsieger über die beiden Bahnlangstrecken geworden. Die Läufer, die sich bei den letzten Weltmeisterschaften direkt hinter Farah platziert hatten, waren hier nicht am Start. Außer für den im Jahr 2015 viertplatzierten Äthiopier Yomif Kejelcha waren auch die weiteren Athleten mit vorderen Platzierungen in diesem Jahr nicht dabei. So gehörten neben Kejelcha der US-amerikanische Olympiazweite von 2016 Paul Chelimo und der kanadische Olympiavierte Mohammed Ahmed zu Farahs stärksten Konkurrenten. Darüber hinaus war mit weiteren Läufern aus Äthiopien und Kenia zu rechnen, die bisher noch nicht so deutlich in Erscheinung getreten waren.

Das Finalrennen war anfangs nicht besonders schnell – 2:48,20 min für die ersten tausend Meter – und wurde auf dem in 2:59,88 min gelaufenen zweiten Kilometer noch langsamer. An dieser Stelle übernahm Farah die Führung und beschleunigte. Wenig später wurde er vom Australier Patrick Tiernan abgelöst, der das Tempo weiter hochhielt – Kilometer drei in 2:44,85 min – und dann noch einmal forcierte, der vierte Kilometer wurde in 2:36,74 min absolviert. Immer noch war das Läuferfeld komplett zusammen. Ganz vorne positionierten sich die Favoriten. Hinter dem führenden Australier lagen Farah, Kejelcha, Chelimo, der Kenianer Cyrus Rutto, die beiden Äthiopier Selemon Barega und Muktar Edris sowie Ahmed.

Das Tempo steigerte sich nun immer weiter, der Sieger sollte die letzten tausend Meter schließlich in 2:23,12 min zurücklegen. In der Schlussrunde übernahm zunächst Farah die Spitze. Immer noch lagen angesichts des extrem hohen Tempos erstaunlich viele Athleten aussichtsreich im Rennen. Auf der Gegengeraden attackierten die beiden Äthiopier Kejelcha und Edris. Dahinter folgten Farah, Barega und Chelimo. In der Zielkurve verlor Barega den Anschluss. Kejelcha ging als Führender auf die Zielgerade. Dicht dahinter lagen Edris, Chelimo und Farah, diese Vier spurteten nun um den Weltmeistertitel und die Medaillen. Edris zog außen an Kejelcha vorbei, der die Innenbahn öffnete und Farah so die Chance gab, innen durchzustoßen. Muktar Edris hatte schließlich die größten Reserven und gewann das Rennen vor Mo Farah und Paul Chelimo. Yomif Kejelcha belegte wie schon zwei Jahre zuvor den vierten Platz. Mit deutlichem Abstand folgte Selemon Barega als Fünfter vor Mohammed Ahmed. Die Ränge sieben und acht belegten in dieser Reihenfolge Aron Kifle aus Eritrea und der Brite Andrew Butchart.

Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führende(r) 1000-m-Zeit
1000 m 2:48,20 min Andrew Butchart vor dem geschlossenen Feld 2:48,20 min
2000 m 5:48,08 min Mo Farah dem geschlossenen Feld 2:59,88 min
3000 m 8:32,93 min Patrick Tiernan vor dem geschlossenen Feld 2:44,85 min
4000 m 11:09,67 min Patrick Tiernan vor dem geschlossenen Feld 2:36,74 min
5000 m 13:32,79 min Muktar Edris 2:23,12 min
Das 5000-Meter-Finale in der
entscheidenden Schlussrunde
Resultat
Platz Athlet Land Zeit (min)
Muktar Edris Athiopien Äthiopien 13:32,79
Mo Farah Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13:33,22
Paul Chelimo Vereinigte Staaten USA 13:33,30
4 Yomif Kejelcha Athiopien Äthiopien 13:33,51
5 Selemon Barega Athiopien Äthiopien 13:35,34
6 Mohammed Ahmed Kanada Kanada 13:35,43
7 Aron Kifle Eritrea Eritrea 13:36,91
8 Andrew Butchart Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13:38,73
9 Justyn Knight Kanada Kanada 13:39,15
10 Kemoy Campbell Jamaika Jamaika 13:39,74
11 Patrick Tiernan Australien Australien 13:40,01
12 Birhanu Balew Bahrain Bahrain 13:43,25
13 Cyrus Rutto Kenia Kenia 13:48,64
14 Awet Habte Eritrea Eritrea 13:58,68
DNS Ryan Hill Vereinigte Staaten USA

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 5000 m – Men, sport-record.de, abgerufen am 3. Februar 2022