Leipziger Kreis (Museumsdirektoren)

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Der Leipziger Kreis ist ein Zusammenschluss der Direktoren von bedeutenden Kunstmuseen in Deutschland. Benannt wurde diese Gruppe nach ihrem ersten Tagungsort Leipzig.

Bei einem Treffen im Januar 2005 im Leipziger Museum der bildenden Künste schlossen sich 15 Direktoren von Kunstmuseen in Deutschland zum Leipziger Kreis zusammen. Obwohl die Museen bis dahin bereits auf nationaler Ebene im Deutschen Museumsbund und zudem auf internationaler Ebene vernetzt waren, entstand der Wunsch der Museumsdirektoren, zunächst einen kleinen und informellen Gesprächskreis zu etablieren. Wie der Direktor des Leipziger Museum der bildenden Künste, Hans-Werner Schmidt, hierzu in einem Interview erklärte, handele es sich beim Leipziger Kreis um keine institutionelle, sondern um eine personelle Einrichtung und zur Aufnahme in diesen Kreis seien weder die Besucherzahlen, der Etat oder die Anzahl der Bilder der jeweiligen Museen entscheidend.

Zum Leipziger Kreis gehörten 2008 die Museumsdirektoren der Hamburger Kunsthalle, der Kunsthalle Bremen, des Staatlichen Museum Schwerin, des Sprengel Museum Hannover, der Staatlichen Museen zu Berlin, des Museum der bildenden Künste in Leipzig, der Kunstsammlungen Chemnitz, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Museumslandschaft Hessen Kassel, des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, des Museum Folkwang in Essen, des Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud und des Museum Ludwig in Köln, des Städel, des Liebieghauses und der Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main, der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und der Staatsgalerie Stuttgart.

Im Jahr 2007 nahmen zusätzlich die Direktoren der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München an den Veranstaltungen teil.

Bundesweite Beachtung erhielt der Leipziger Kreis erstmals 2006, als der Zusammenschluss der Museumsdirektoren in einem Grundlagenpapier Stellung zum Verhältnis der Museen zu Stiftungen, Stiftern und Privatsammlern, Mäzenen und Sponsoren bezog. Die verabschiedeten Ethischen Grundsätze und Leitlinien des Handelns von Kunstmuseen dienen seitdem als Basis für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit privaten Geldgebern.

Am 7. Oktober 2007 veranstalteten die beteiligten Museumsdirektoren in ihren Museen den Tag der Schenkung. Ziel war es, das bürgerschaftliche Engagement zu würdigen und Anreize für zukünftige Stifter zu setzen. Daran anknüpfend initiierten die Museumsdirektoren am 19. Oktober 2008 den Tag der Restaurierung, um einer breiteren Öffentlichkeit die Arbeit von Restauratoren vorzustellen, und am 4. Juli 2010 einen Tag der Forschung.

2021 forderte das Gremium in einem nicht-öffentlichen Brief an die Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Öffnung der wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Museen.[1]

  • Deutscher Museumsbund (Hrsg.), Leipziger Kreis - Direktoren deutscher Kunstmuseen: Ethische Grundsätze und Leitlinien des Handelns von Kunstmuseen. Museumskunde Band 72/2007, Heft 1, Seite 32.
  • Deutscher Bundestag (Hrsg.): Schlussbericht der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“. Drucksache 16/7000 vom 11. Dezember 2007, Seite 126.

Einzelnachweise

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  1. Catrin Lorch: Brief an Grütters. "Emotionale Batterie". In: Süddeutsche Zeitung, Online-Ausgabe. 20. Januar 2021, abgerufen am 8. Juni 2023.