Lektionar 6

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Manuskripte des Neuen Testaments
PapyriUnzialeMinuskelnLektionare
Lektionar 6
Text Evangelistarion †, Apostolos
Sprache griechisch-arabisch
Datum 1265
Lagerort Universitätsbibliothek Leiden
Größe 19 × 13,5 cm

Lektionar 6 (nach der Nummerierung von Gregory-Aland als sigla 6 bezeichnet) ist ein griechisch-arabisches Diglot-Manuskript des Neuen Testaments auf Papier. Es ist durch sein Kolophon auf das Jahr 1265 datiert[1] und repräsentiert die gottesdienstliche Ordnung der Heiligen Woche der koptischen Kirche in und um Alexandrien.

Der Kodex enthält Abschnitte aus der Apostelgeschichte, den Apostelbriefen (Epistel, Apostolos), den Psalmen und einigen Perikopen aus den Evangelien (Evangelistarium).[2], näherhin liturgische Lesestücke von Palmsonntag bis zum Sonnabend nach der Auferstehung.[3] Es wurde in griechischen Kleinbuchstaben (Minuskelschrift) auf 275 Papierblättern (19 cm × 13,5 cm) beschrieben. Jede Seite enthält 2 Spalten mit je 18 Zeilen.[1]

Das Manuskript wurde von Wettstein und Dermount untersucht.[3] Die zutreffende liturgiegeschichtliche Einordnung gelang Anton Baumstark 1913.

Der Kodex befindet sich jetzt in der Universitätsbibliothek Leiden (Or 243) in Leiden.[1]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c K. Aland, M. Welte, B. Köster, K. Junack: Kurzgefasste Liste der griechischen Handschriften des Neues Testaments, (Berlin, New York: Walter de Gruyter, 1994), S. 219.
  2. F. H. A. Scrivener: A Plain Introduction to the Criticism of the New Testament. London, 1861, S. 212.
  3. a b C. R. Gregory: Textkritik des Neuen Testaments. Leipzig 1900, Band 1, S. 387.
  • W. J. de Jonge: Joseph Scaliger’s Greek - Arabic Lectionary. In: Quaerendo 5, Amsterdam, 1975, S. 143–172. Nachdruck: Quaestiones Leidenses. Twelve studies on Leiden University Library and Its Holdings .... Leiden: University Library 1975, S. 179–208.
  • Anton Baumstark: Ein griechisch-arabisches Perikopenbuch des koptischen Ritus. In: Oriens Christianus 11 (1913), S. 142–144.
  • ders., Das Leydener griechisch-arabische Perikopenbuch für die Kar- und Osterwoche. In: Oriens Christianus 2. Ser. 4 (1915), S. 38–58.
  • Heinzgerd Brakmann: Zur Stellung des Parisinus graecus 325 in der Geschichte der alexandrinisch-ägyptischen Liturgie. In: Studi sull’Oriente Cristiano 3, 1 (Roma 1999) 97–110.