Lelong-Zahl
Lelong-Zahlen sind Invarianten für komplexe Mannigfaltigkeiten sowie Verallgemeinerungen mit Singularitäten. Sie sagt etwas über die lokale Dichte in einem Punkt. Lelong-Zahlen sind das analytische Analogon zur Multiplizität der Algebra und wurden 1957 von Pierre Lelong für Ströme eingeführt.[1]
Besonders wichtig sind die Lelong-Zahlen für sogenannte plurisubharmonische Funktionen , indem man als Strom setzt, also die Krümmung der zu gehörenden singulären Metrik betrachtet.
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sei ein geschlossener, positiver Strom mit bidimension auf einer Koordinatenumgebung . Wir definieren das Funktional
wobei das Minimum bezeichnet.
Dann definiert man die Lelong-Zahl von im Punkt als den Wert
- .
Mit bezeichnet man die Niveaumenge von zum Niveau .
Wichtige Sätze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Satz von Lelong
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sei ein positiver Strom. Dann ist eine nichtnegative wachsende Funktion, insbesondere existiert der Grenzwert für .
- Ist der zu einer plurisubharmonischen Funktion gehörende -Strom, dann ist .
- Ist für ein und , dann gilt
Ist eine singuläre Metrik für eine plurisubharmonische Funktion , dann schreiben wir auch . Außerdem folgt aus dem obigen Satz, dass
Satz von Thie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sei eine analytische Untervarietät von . Dann stimmt die Lelong-Zahl des Integrationscurrent mit der Multiplizität von in überein.
Satz von Siu
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sei ein geschlossener, positiver Strom der Bidimension auf einer komplexen Mannigfaltigkeit . Dann gilt:
- Die Lelong-Zahl ist invariant unter holomorphem Koordinatenwechsel.
- Die Menge ist eine abgeschlossene analytische Teilmenge von , deren Dimension kleiner als oder gleich ist.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- P. Lelong: Intégration sur un ensemble analytique complexe, Bull. Soc. Math France 85 (1957), 239–262.
- P. Thie: The Lelong number of a point of a complex analytic set, Math. Ann. 172 (1967), 269–312.
- Y.-T. Siu: Analyticity of sets associated to Lelong numbers and the extension of closed positive currents, Invent. Math. 27 (1974), 53–156.
- H. Aust: Einbettung von quasi-projektiven Mannigfaltigkeiten und effektive Resultate, (2009), 9–10.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pierre Lelong: Intégration sur un ensemble analytique complexe. In: Bulletin de la Société mathématique de France. Band 79, 1957, ISSN 0037-9484, S. 239–262, doi:10.24033/bsmf.1488.