Leonhard Roesler
Leonhard Roesler (* 19. Mai 1839 in Nürnberg; † 11. Jänner 1910 in Krems an der Donau) war ein deutsch-österreichischer Chemiker und Önologe sowie Direktor der k.k. Chemisch-Physiologischen Versuchsstation für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leonhard Roesler studierte Chemie in Erlangen und Göttingen. Während seines Studiums wurde er in Erlangen im Winter-Semester 1859/60 Mitglied der Burschenschaft der Bubenreuther.[1] Im Folgenden war er Assistent in Erlangen, ehe er 1867 als Ordentlicher Professor an die Technische Hochschule Karlsruhe berufen wurde. Im Jahr 1870 wurde er nach Klosterneuburg an die in Gründung befindliche Önochemische Versuchsanstalt berufen. Im Jahr 1873 trat er in die Höhere Lehranstalt für Wein- und Obstbau über. Im Jahr 1874 begründete er die k.k. Chemisch-Physiologische Versuchsstation für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg und leitete diese bis zu deren Eingliederung in die Höhere Lehranstalt für Wein- und Obstbau im Jahr 1902.
Zu den Forschungsschwerpunkten Leonhard Roeslers zählte insbesondere die Biologie der Reblaus und deren Bekämpfung. Bekannt sind auch seine Versuche mit amerikanischen Weinreben im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Reblaus. Leonhard Roesler war Mitbegründer der wissenschaftlichen Zeitschrift „Annalen der Önologie“ (1869) und Mitbegründer des „Vereins zum Schutze des Österreichischen Weinbaues“ (1884).
Das Grab von Leonhard Roesler befindet sich auf dem Oberen Stadtfriedhof in Klosterneuburg.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der in Klosterneuburg tätige Mykologe Felix von Thümen (1839–1892) benannte einen Saprophyten „Roesleriana hypogaea“.
- Am 19. Dezember 1931 wurde in Klosterneuburg im Anstaltsgarten der Höheren Lehranstalt für Wein- und Obstbau ein Dr.-Leonhard-Roesler-Gedenkstein enthüllt.
- Im Jahr 2000 wurde im Gedenken an Leonhard Roesler eine Rebsorte, die in der zur Klosterneuburger Weinbauschule gehörenden Abteilung für Rebenzüchtung am Götzhof Langenzersdorf gezüchtet worden war, als Roesler benannt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Roesler, Leonhard. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 9, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1483-4, S. 204.
- Leonhard Roesler: Bericht über die Thätigkeit der K.K. Chemisch-Physiologischen Versuchsstation für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg im Jahre 1900. Wien 1901.
- Leonhard Roesler: Belehrung über das Auftreten der Reblaus Phylloxera vastatrix. Verlag des k.k. Ackerbauministeriums, Wien 1874.
- Annalen der Oenologie. Wissenschaftliche Zeitschrift für Weinbau, Weinbehandlung und Weinverwertung, Band 1, Heidelberg 1869.
- Friedrich Zweigelt: Die Enthüllung der Roesler-Gedenktafel in Klosterneuburg. In: „Das Weinland“ Nr. 1/1932, S. 1–6.
- Neue Rotweinsorten – Züchtungserfolge der Klosterneuburger Weinbauschule Artikel von Johann Werfring in der Wiener Zeitung vom 22. November 2001.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ernst Höhne: Die Bubenreuther. Geschichte einer deutschen Burschenschaft. II., Erlangen 1936, S. 196.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leonhard Roesler auf geschichte-des-weines.de
- Josef Weiss: Von der Praktischen Schule für Weinbau und Obstzucht zur Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau – Eine Chronik (mit einem Foto von Leonhard Roesler) (PDF; 467 kB)
- August Wilhelm Freiherr von Babo auf www.kultur-klosterneuburg.at (mit Fotografie von Leonhard Roesler)
Personendaten | |
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NAME | Roesler, Leonhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-österreichischer Chemiker und Önologe |
GEBURTSDATUM | 19. Mai 1839 |
GEBURTSORT | Nürnberg, Deutschland |
STERBEDATUM | 11. Januar 1910 |
STERBEORT | Krems an der Donau, Österreich |