Leontis (Phyle)
Leontis (altgriechisch Λεωντίς) war die vierte von zehn Verwaltungsregionen (Phylen), in welche Kleisthenes bei seinen Reformen am Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. die attische Halbinsel einteilte.[1] Von den drei früheren Zonen Attikas beinhaltete Leontis die Trittyen Skambonidai (vom Stadtbereich), Hekale (vom Binnenland) und Phrearrhioi (vom Küstenbereich).
Aus dem Binnen-Demos Paionidai stammte der Dichter Kinesias; der südliche Küstendistrikt umfasste auch die äußerste Spitze der Halbinsel mit dem Poseidontempel in Sunion. Im antiken städtischen Bezirk Halimus – heute: Alimos – kam der Historiker und Feldherr Thukydides zur Welt.
Ihren Namen verdankte die Phyle dem mythischen Heros Leos[2], der seine Töchter opferte, um Athen während einer Hungersnot zu retten.[3] Diesen Leoïden errichteten die Einwohner später in Kerameikos das Heiligtum Leokorion.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Volkmann: Leontis. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 3, Stuttgart 1969, Sp. 574.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Herodot Historien 5,66.
- ↑ Pausanias 1,5,2f.
- ↑ Claudius Aelianus Varia Historia 12,28.
- ↑ Heinrich Wilhelm Stoll: Leos 1. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 1946 f. (Digitalisat).