Leopoldpark (München)
Der Leopoldpark ist ein 3,2 Hektar großer Park im Münchner Stadtteil Schwabing.
Der Park befindet sich zwischen der Friedrichstraße und westlich der Leopoldstraße auf Höhe des U-Bahnhofs Giselastraße.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Leopoldpark wurde ursprünglich von Prinz Leopold an das von ihm und seiner Gemahlin Gisela seit 1873 bewohnte Palais angebaut und als Militärgelände genutzt. Der Park erstreckte sich zunächst bis zur Höhe der Kurfürstenstraße, wurde aber ab etwa 1894 durch die Anlage der Friedrichstraße und die Bebauung des westlichen Teils um die Hälfte verkleinert. 1935 wurde das Palais von der NSDAP erworben und abgerissen, um dem geplanten Jagdmuseum Platz zu schaffen, welches jedoch nicht an dieser Stelle realisiert wurde.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Leopoldpark als Erweiterungsfläche für die Ludwig-Maximilians-Universität als Sonderfläche Hochschule im Stadtentwicklungsplan ausgewiesen. In der Mitte der Anlage wurde unter dem alten Baumbestand der Unikindergarten errichtet.
Nach Bürgerprotesten zum Erhalt des Parks bebaute die Universität nur den Ostteil mit Studentenwerk, Mensa und dem Gebäude für die pädagogische und psychologische Fakultät („Schweinchenbau“).[2] Zu weiteren Protesten kam es, als das Erzbischöfliche Ordinariat den Südteil des Parks mit einem Erweiterungsbau für das Priesterseminar der Erzdiözese bebauen wollte, obwohl die bestehenden Räume bei weitem nicht ausgelastet waren. Zunächst waren im Bauantrag fünf Baukörper vorgesehen, die den südlichen Park vollständig überbaut hätten. Nach weiteren Protesten, Demonstrationen und einer Pressekampagne der Aktion Maxvorstadt unter Beteiligung von Künstlern wie Ali Mitgutsch und dem Architekten Karl Klühspies reduzierte die Kirche ihren Anspruch auf ein Bürogebäude direkt an der Leopoldstraße und ließ den Baumbestand im Hintergrund bestehen. Dieser Teil wurde im Mai 1979 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, aus Spenden von Bürgern konnten Bänke beschafft werden.
Der fehlende Bedarf für die Räume zeigte sich jedoch darin, dass das Bürogebäude nie von der Kirche als solches genutzt, sondern sofort nach Fertigstellung kommerziell vermietet und nach einigen Jahren verkauft wurde.[3] Die Räumlichkeiten der kath. Hochschulgemeinde an der LMU befinden sich in dem Gebäude.[4]
Der Park
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die verbleibende Fläche beträgt 3,2 ha, sie wird im Norden und Osten von den Bauten der Universität und dem Bürogebäude begrenzt, die den Park vom Verkehr der Leopoldstraße abschirmen. Zur Friedrichstraße öffnen sich mehrere Öffnungen im historischen Zaun. Der Park ist durch Laubbäume geprägt, an der Mensa befindet sich auch eine größere Rasenfläche. Unter den Bäumen liegt neben dem Uni-Kindergarten ein Spielplatz. Die Wege sind schmal und geschwungen.
Im Park befindet sich ein Denkmal für den Maler Anton Ažbe in Form einer Büste.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leopoldpark auf muenchen.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://volkverlag.de/bayrische-gschichten/bayerische-geschichten-072012-der-bruder-des-koenigs/
- ↑ http://www.muenchen.de/sehenswuerdigkeiten/orte/120269.html
- ↑ Karl Klühspies: München Nicht wie geplant. Franz Schiermeier Verlag 2015, ISBN 978-3-943866-25-4, S. 166–173
- ↑ Erzdiözese München und Freising: Katholische Hochschulgemeinde an der LMU: Haus + Räume. Abgerufen am 3. November 2019.
Koordinaten: 48° 9′ 21,6″ N, 11° 34′ 51,5″ O