Leptomyrmex
Leptomyrmex | ||||||||||||
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Leptomyrmex darlingtoni | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leptomyrmex | ||||||||||||
Mayr, 1862 |
Leptomyrmex (altgr. λεπτός leptós „dünn“ und μύρμηξ múrmex, myrmex „Ameise“) ist eine Gattung der Ameisen (Formicidae) aus der Unterfamilie der Drüsenameisen (Dolichoderinae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vertreter dieser Gattung sind recht groß und haben lange Beine, weshalb sie auf Englisch auch „Spider Ants“ genannt werden. Der schmale Körper ist gewöhnlich deutlich schwarz oder rötlich-gelb gefärbt, aber auch zweifarbig schwarz und rötlich. Die Scapi der Antennen sind sehr lang. Weit über die Hälfte des Scapus ragt über die Kopfsilhouette hinaus. Auf der Unterseite des Kopfes ist zentral eine halbrunde Einkerbung unterhalb der Mandibeln zu finden. Die Mandibeln tragen 7 bis 15 Zähne und weitere 5 bis 12 kleine Zähnchen. In dieser Gattung sind ergatomorphe Königinnen die Regel. Diese sind ungeflügelt und unterscheiden sich von den Arbeiterinnen nur durch ihre größere Gesamtlänge und einer größeren Gaster. Nur bei zwei Arten wird die Fortpflanzung von gynomorphen Königinnen übernommen. Ähnlich wie Crematogaster (Myrmicinae) biegen die Tiere ihre Gaster über das Mesosoma, um Wehrsekrete nach vorne zu verspritzen.[1]
Ähnliche Gattungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen ihrer Größe und der spinnenartigen Beinen sind die Arten der Leptomyrmex kaum mit anderen Drüsenameisen zu verwechseln. Kleinere Arten weisen allerdings eine gewisse Ähnlichkeit mit Iridomyrmex auf.[1]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 17 bekannten Arten[2] und ihre Unterarten sind nur in Australien, Neuguinea und Neukaledonien sowie einigen kleineren Nachbarinseln heimisch. Sie besiedeln feuchte Savannenwälder und Regenwälder, wobei auch mindestens eine Art aus ariden Gebieten bekannt ist. Der Verbreitungsgebiet muss früher sehr viel größer gewesen sein, denn fossile Funde in Mittelamerika sind bekannt.[1]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nester befinden sich unterirdisch im offenen Feld oder unter Bäumen. Seltener wird auch Totholz besiedelt. Die Tiere bewegen sich bei der Nahrungssuche an der Erdoberfläche, entweder einzeln oder in kleinen Gruppen, meist zu zweit oder zu dritt. Sie sind sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv. Wenn sie größere Futterquellen entdeckten, dann werden weitere Koloniemitglieder aus dem Nest für den Transport rekrutiert. Einige Arten in trockenen Gebieten haben spezialisierte Arbeiterinnen, sogenannte Repleten, die flüssige Nahrung in ihrem Abdomen speichern (Honigtopfameisen).[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Arten bilden die Gattung Leptomyrmex:[3]
- Leptomyrmex contractus
- Leptomyrmex darlingtoni
- Leptomyrmex erythrocephalus
- Leptomyrmex flavitarsus
- Leptomyrmex fragilis
- Leptomyrmex froggatti
- Leptomyrmex lugubris
- Leptomyrmex mjobergi
- Leptomyrmex neotropicus
- Leptomyrmex niger
- Leptomyrmex nigriventris
- Leptomyrmex pallens
- Leptomyrmex puberulus
- Leptomyrmex unicolor
- Leptomyrmex varians
- Leptomyrmex wheeleri
- Leptomyrmex wiburdi
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Jungtiere der Australischen Gespenstschrecke ähneln mit ihrem schwarzen Körper und roten Kopf dieser Gattung. Dadurch spiegeln sie eine nicht vorhandene Wehrhaftigkeit vor (Batessche Mimikry).
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Genus Leptomyrmex. AntWiki, abgerufen am 20. Juli 2013.
- ↑ Leptomyrmex Taxon Count. Hymenoptera Name Server, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2015; abgerufen am 20. Juli 2013. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Leptomyrmex. Tree Of Life web project, abgerufen am 1. Juli 2008.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bert Hölldobler, Edward O. Wilson: Ameisen. Die Entdeckung einer faszinierenden Welt. Birkhäuser Verlag, Basel – Boston – Berlin 1995, ISBN 3-7643-5152-7
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Foto aus der Australian Myrmecology Gallery