Lerbach (Söse)
Lerbach | ||
Der Lerbach oberhalb des Hüttenteiches | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 4882816 | |
Lage | Europa, Deutschland, Niedersachsen | |
Flusssystem | Weser | |
Abfluss über | Söse → Rhume → Leine → Aller → Weser → Nordsee | |
Quelle | Natürliche Quelle im Wald südlich von Buntenbock 51° 46′ 5″ N, 10° 19′ 56″ O | |
Quellhöhe | 596 m ü. NN | |
Mündung | in die Söse in Osterode am Harz, nahe der JohannistorbrückeKoordinaten: 51° 43′ 46″ N, 10° 15′ 9″ O 51° 43′ 46″ N, 10° 15′ 9″ O | |
Mündungshöhe | 220 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 376 m | |
Sohlgefälle | 47 ‰ | |
Länge | 8 km[1] | |
Durchflossene Stauseen | Hüttenteich | |
Kleinstädte | Osterode am Harz, Ortsteile Lerbach und Freiheit | |
Biotop an der Aufstauung zum Hüttenteich |
Der Lerbach ist ein etwa 8 km langer rechter Quellfluss der Söse in Niedersachsen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fluss entspringt einer Grundwasserquelle südlich von Buntenbock im Oberharz, durchfließt die Ortsteile Lerbach, dem er seinen Namen gab, und Freiheit und mündet in der Kernstadt von Osterode am Harz in die Söse.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name des Flusses und des Ortes Lerbach entstammen einer Sage, nach der ein Ritter auf dem Weg nach Clausthal sein Pferd mit Wasser vom Fluss tränken wollte. Durch eine Dürre war dieser jedoch ausgetrocknet, woraufhin er beim Aufstieg zurück auf den Berg gesagt haben soll: „Ei du verdammter leerer Bach!“[2]
Die tatsächliche Deutung des Namens ist unsicher. Das Bestimmungswort könnte sich vom mittelniederdeutschen Wort lēr für 'Abhang, Wange, Backe', altsächsisch lāri 'leer' oder westgermanisch *hlāri für 'Hürde, abgegrenzter Bezirk' abgeleitet sein.[3]
Umwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entlang des Flusses gibt es zwei Fischteiche: den Hüttenteich, der als besonders geschütztes Biotop nach dem Niedersächsischen Naturschutzgesetz ausgewiesen ist[4], sowie an einem Nebenfluss oberhalb des Ortes Lerbach den Mühlenteich.
Trinkwassergewinnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der im oberen Verlauf des Flusses liegende Osteroder Ortsteil Lerbach bezieht sein Trinkwasser zum überwiegenden Teil aus den Flussquellen. Um Verunreinigungen der Gewinnungsanlagen durch Suspension zu vermeiden, wird das Wasser jedoch nicht direkt aus dem Fluss entnommen, sondern aus seinen unmittelbaren Sickerwasserquellen. Die Harz Energie fängt im Jahresmittel etwa 100.000 Kubikmeter Wasser auf und bereitet es zu Trinkwasser auf. Durch Trockenheit einerseits und starke Niederschläge und Schmelzwasser andererseits schwankt die Trinkwasserausbeute zwischen 2 und 40 Kubikmetern pro Stunde. Die Versorgungsquote durch den Fluss für den Ortsteil Lerbach liegt zwischen 75 und 100 Prozent, wodurch er nicht nur eine historische Bedeutung für den Ort hat, sondern auch einen großen Teil zu seiner Selbstversorgung beiträgt. Zu besonders schüttungsstarken Zeiten wird das überschüssige Trinkwasser dem Ortsteil Freiheit zugeführt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Niedersächsisches Ministerium für Umwelt und Klimaschutz - Interaktive Umweltkarten. Abgerufen am 13. August 2011.
- ↑ Heinrich Pröhle: Lerbacher Sagen. In: Harzsagen. Band 1-2. H. Mendelssohn, 1859, S. 148 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 311, „Lerbach“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Landkreis Osterode am Harz - Besonders geschützte Biotope. Archiviert vom am 10. April 2016; abgerufen am 21. März 2024.