Lernout & Hauspie
Lernout & Hauspie (L&H) war ein belgisches börsennotiertes Unternehmen, das sich von 1987 bis 2001 mit der Entwicklung der rechnerischen Spracherkennung beschäftigte.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]L&H wurde 1987 von Jo Lernout und Pol Hauspie gegründet. Nach schwerer Anfangsphase wuchs das Unternehmen schnell und wurde 1995 auf den Börsen NASDAQ und EASDAQ eingeführt.[1] Die Hauptsitze von L&H waren in Ypern, Belgien und in Burlington, USA. Auf seinem Höhepunkt hatte L&H eine Marktkapitalisierung von fast 10 Milliarden US-Dollar.[2] Flandern spielte eine wichtige Rolle bei der Investition in die Gesellschaft. L&H kaufte einige seiner kleineren Konkurrenten auf, einschließlich im Jahre 1996 Berkeley Speech Technologies. Im März und April 2000 erwarb L&H die Gesellschaft Dictaphone für fast 1 Milliarde US-Dollar.[3] Kurz danach wurde auch Dragon Systems von L&H aufgekauft.
Lange Zeit gab es hartnäckige Gerüchte über Finanzunschicklichkeiten bei L&H. Anfang des Jahres 1999 berichtete das Wall Street Journal über Behauptungen durch den Goldman-Sachs-Analysten Robert Smithson, dass L&H Bilanzfälschung betrieben habe. Die weiteren Untersuchungen durch den Wall-Street-Journal-Angestellten Jesse Eisinger führten zur Enthüllung eines Finanzskandals im August 2000, welcher Luftbuchungen an Korea und falsche Buchhaltung einschloss.[4] Im April 2001 wurden die Gründer von L&H, Jo Lernout und Pol Hauspie, und der ehemalige L&H-Vorstand Gaston Bastiaens festgenommen. L&H ging im Oktober 2001 bankrott.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ manager magazin: Lernout & Hauspie : Geschickt bilanziert und doch aufgefallen. Abgerufen am 3. Mai 2023.
- ↑ heise online: Manager von Lernout & Hauspie unter Betrugsverdacht. Abgerufen am 3. Mai 2023.
- ↑ ITworld staff: Lernout & Hauspie bankruptcy filing leaves future uncertain. 9. Januar 2001, abgerufen am 3. Mai 2023 (englisch).
- ↑ Focus: Belgisches Roulette, abgerufen am 21. November 2020