Les Gnoufs-Gnoufs
Les Gnoufs-Gnoufs, auch Dîner oder Ronde des Gnoufs-Gnoufs, war eine 1858 gegründete Pariser Künstlervereinigung der Autoren und Schauspieler des Théâtre du Palais-Royal. Weiterhin standen die Gnoufs-Gnoufs in der Tradition der Goguette.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name leitete sich von der Operette Le punch Grassot von Eugène Grangé und Alfred Delacour ab, in der Paul Grassot in seiner Rolle Grunzlaute (gnouf, gnouf) von sich gab.
Unter Führung von Paul Grassot wurden regelmäßig Arbeitsessen, im damals legendären Restaurant Le Brébant, veranstaltet. Je nach Anlass, ernsterer oder heiterer Natur, wurden die Treffen gnouf-gnouf de Coblenz oder gnouf-gnouf de Pologne genannt. Frauen waren dabei, wegen ihrer Koketterie und der möglichen Rivalitäten, was andere Künstlervereinigungen in die Auflösung getrieben hatte, ausgeschlossen.
Nach dem Dessert wurde regelmäßig, für das ganze Lokal, gesungen. Die Künstler verfassten dabei meist speziell für den Anlass passende Lieder, die dann zum Vortrag kamen. Das Restaurant bot deshalb den Gnoufs-Gnoufs die Menüs zu einem Vorzugspreis an, da die Gesangsdarbietungen der bekannten und populären Künstler, großen Zulauf brachten und so die Veranstaltung zum Stadtgespräch wurde. Da die Lieder nicht nur Volksunterhaltung waren, sondern auch oft offene Kritik an der Politik übten, standen die Gnoufs-Gnoufs, wie andere Künstlergruppen auch, unter Beobachtung.
Die Dîners wurden, mit gleichbleibendem Erfolg, bis 1869 fortgeführt.
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obwohl bei den Gnoufs-Gnoufs keine Frauen zugelassen waren, wurde Virginie Déjazet zu einem Treffen eingeladen. Sie erschien in einem vornehmen Herrenanzug einschließlich förmlicher Krawatte. Nach dem Dessert gab auch sie ein Ständchen zum Besten.[1]
Der später sehr bekannte Cocktail Punch de Grassot wurde anlässlich der Treffen erfunden.
Berühmte Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Eugène Grangé
-
Paul Grassot
-
Die Brüder Cogniard
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Delvau: Dictionnaire de la langue verte : argots parisiens comparés, 1866, Band 1, S. 229, Digitalisat
- La Chanson illustrée: Les Dîners chantants, Ausgabe vom 2. Mai 1869, S. 2, Digitalisat
- La Chanson illustrée: Les Dîners chantants, Ausgabe vom 9. Mai 1869, S. 3, Digitalisat
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ La France: Pradeau, Ausgabe vom 16. August 1877, S. 3,Digitalisat, abgerufen am 11. September 2019