Nabis (Künstler)
Die Künstlergruppe Nabis wurde in den Jahren 1888/1889 von einer rebellischen Gruppe junger Kunststudenten der Académie Julian in Paris gegründet und bestand bis 1905. Ihr Vorsteher, Paul Sérusier, gehörte dem Kreis um Paul Gauguin an und entstammte der Schule von Pont-Aven. Die Künstlergruppe wird dem Post-Impressionismus zugerechnet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Nabi leitet sich von dem hebräischen Wort für Prophet ab, den Begriff prägte Henri Cazalis.[1] Die Mitglieder der Gruppe wurden durch ihre neuartigen Bildkompositionen und die Vielfalt ihrer verwendeten Medien bekannt. Neben Malerei und Bildhauerei arbeiteten sie auch mit Drucktechniken, Posterdesign, Buchillustrationen, Textilien, Möbeln und Bühnenbildern. Ferner waren sie als Illustratoren auf dem Gebiet der grafischen Kunst einflussreich. Einige der Nabis wurden vom japanischen Farbholzschnitt angeregt.
Ähnlich wie im zeitgenössischen Art nouveau legten einige der Nabis die Betonung auf das Design. Beide Gruppierungen waren durch einige ihrer Vertreter auch mit dem Symbolismus verbunden. Ihre künstlerischen Ziele publizierte die Künstlergruppe vor allem in der Zeitschrift La Revue blanche.
Wichtige Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mogens Ballin (1871–1914), Maler
- Pierre Bonnard (1867–1947), Maler
- Maurice Denis (1870–1943), Maler
- Henri-Gabriel Ibels (1867–1936), Maler und Illustrator
- Georges Lacombe (1868–1916), Maler und Bildhauer
- Aristide Maillol (1861–1944), Bildhauer
- James Pitcairn-Knowles (1863–1954), Maler
- Paul Ranson (1864–1909), Maler
- József Rippl-Rónai (1861–1927), Maler
- Ker-Xavier Roussel (1867–1944), Maler
- Paul Sérusier (1864–1927), Maler
- Félix Vallotton (1865–1925), Maler
- Jan Verkade (1868–1946), Maler
- Édouard Vuillard (1868–1940), Maler
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2013: Paris Intense. Die Nabis - Von Bonnard bis Valloton. Neue Pinakothek, München; Katalog.
- 2019: Les nabis et le décor, Musee du Luxembourg, Paris[2]
- 2022: «Vivre notre temps!» Bonnard, Vallotton und die Nabis. Kunstmuseum Bern[3]
- 2024: Wiedereröffnung Villa Flora, Winterthur[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Fuchs (Hrsg.): Die Nabis und ihre Freunde / Les Nabis et leurs amis. Kunsthalle, Mannheim 1963, DNB 453526373. Katalog der gleichnamigen Ausstellung, Kunsthalle Mannheim, 23. Oktober 1963 bis 6. Januar 1964
- Maurice Raynal: Moderne Malerei. Skira Klett-Cotta, Stuttgart 1979, ISBN 3-88447-030-2, S. 31 ff. (Nachdruck der Ausgabe Genf 1966)
- Agnès Humbert: Die Nabis und ihre Epoche. 1888-1900. Verlag der Kunst, Dresden 1967 (Fundus-Reihe 19)
- Claire Frèches-Thory und Ursula Perucchi-Petri (Hrsg.): Die Nabis – Propheten der Moderne. Prestel, München 1993, ISBN 3-7913-1969-8. Katalog zur Ausstellung im Kunsthaus Zürich vom 28. Mai bis 15. August 1993.
- Arthur Ellridge: Gauguin und die Nabis. Komet, Frechen 2001, ISBN 3-89836-191-8.
- Katherine M. Kuenzli: The Nabis and intimate modernism. Painting and the decorative at the fin-de-siècle. Shgate Books, Surrey 2009, ISBN 978-0-7546-6777-3.
- Paris Intense. Die Nabis - Von Bonnard bis Valloton. Hatje Cantz, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7757-3643-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nabis in: Das grosse Kunstlexikon von P. W. Hartmann
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zitiert nach dem Kunstlexikon von P. W. Hartmann
- ↑ Les nabis et le décor | Musee du Luxembourg. Abgerufen am 30. Mai 2019.
- ↑ L«Vivre notre temps!» Bonnard, Vallotton und die Nabis. 13.05.2022 – 16.10.2022. Abgerufen am 30. Mai 2019.
- ↑ Villa Flora. Abgerufen am 15. September 2022 (Schweizer Hochdeutsch).