Leszek Bubel
Leszek Henryk Bubel (* 19. Januar 1957 in Węgrów) ist ein polnischer Politiker und war Führer der 2014 aufgelösten Polska Partia Narodowa (PPN). Er ist bekannt für seine antisemitischen Weltanschauungen. Bubel, der Goldschmied von Beruf ist, kandidierte 1995 und 2005 für das Amt des polnischen Präsidenten. Er gehörte von 1991 bis 1993 dem Sejm in dessen I. Wahlperiode an.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bubel absolvierte eine Goldschmiedelehre und erwarb 1979 als jüngster Vertreter der Goldschmiedekunst der polnischen Geschichte seinen Meisterbrief. Während des Kriegsrechts wurde er im September 1982 für zehn Tage interniert.
Seine politische Karriere begann Bubel 1991 in der Polska Partia Przyjaciół Piwa (PPPP). Er war seit der ersten vollständig freien Wahl 1991 Abgeordneter im polnischen Sejm und gehörte zunächst der Fraktion „Duże Piwo“ an. Gegen Ende der Wahlperiode war er fraktionslos und übernahm das Amt des Parteivorsitzenden. Sein Vorgänger in diesem Amt war der Mitbegründer der Partei und Kabarettist Janusz Rewiński. Nach der Parlamentswahl 1993, bei der die PPPP an der neu eingeführten Sperrklausel scheiterte, löste sich die Partei auf. Bei der Präsidentschaftswahl in Polen 1995 kandierte er als unabhängiger Kandidat und erhielt mit 6825 Stimmen die geringste Stimmenzahl aller 13 Kandidaten.
Von 2004 bis zu ihrer Auflösung im Jahr 2014 war er Vorsitzender der Polska Partia Narodowa (PPN) zudem auch der Stronnictwo Narodowe. Zudem leitete er auch die Polnische Gesellschaft Nein zur EU (Polskie Stowarzyszenie Nie dla Unii Europejskiej) und die Gesellschaft gegen Antipolonismus (Stowarzyszenie Przeciwko Antypolonizmowi). Dieser Gesellschaft gehören 16 Mitglieder an, die eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift mit dem Titel „Kwartalnik Narodowy“ herausgeben. Bei einer Nachwahl zum Senat der Republik Polen kandidierte er im Wahlkreis Katowice, erhielt aber lediglich 167 Stimmen.[1] Bei der Präsidentschaftswahl in Polen 1995 trat er für die PPN an und erreichte 18.828 Stimmen (0,1 %).[2] Bei der Parlamentswahl 2005 erreichte er mit der PPN 0,3 % der Stimmen und scheiterte damit an der Sperrklausel.[3] Bei der Wahl 2015 wurde seine Kandidatur für den Senat nicht zugelassen, da er Unterstützungsunterschriften gefälscht hatte.[4] Bei der Wahl zum Senat 2019 erreichte er im Wahlkreis Olsztyn 3,2 % der Stimmen.[5]
Bubel ist Autor vieler antisemitischer Schriften und Bücher.[6] Er selbst verfasste mehr als 50 Schriften und ist Herausgeber von unzähligen weiteren Publikationen.[7] Zusätzlich verkauft er die Neuausgabe der auf Fälschungen beruhenden antijüdischen Protokolle der Weisen von Zion.[8] Bubel ist in seinen Büchern der Auffassung, Polen sei in der heutigen Zeit von Juden unterwandert. Zudem sei es eine Fälschung, dass nur 8000 Juden in Polen lebten. Er gibt die Zahl mit bis zu 1,5 Millionen an.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karol Kostrzebski: Rechtsextreme in Polen, in: UTOPIE kreativ, H. 141/142 (Juli/August 2002), S. 689–698. Zu Leszek Bubel vor allem Seite 896 (PDF-Datei; 108 kB) (gesehen am 28. November 2009)
- Klage gegen polnischen Verleger auf redok.de (gesehen am 28. November 2009)
- Offizielle Internetseite von Leszek Bubel (polnisch)
- „Leszek Bubel – Unpopular Preacher of the Polish Fascism“
- Presseschau/Zusammenstellung von Aktuellem zu Bubel auf Polityka (polnisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ergebnis in Dziennik Ustaw 2004, Nr. 204, S. 14331.
- ↑ Ergebnis in Dziennik Ustaw 2005, Nr. 200, S. 12910.
- ↑ Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 19. November 2024.
- ↑ „Bubel skreślony z listy wyborczej“ auf wyborcza.pl, abgerufen am 19. November 2024.
- ↑ Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 19. November 2024.
- ↑ Uwe Backes: Gefährdungen der Freiheit: extremistische Ideologien im Vergleich, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 2006, S. 228. Auf bei GoogleBook einzusehen
- ↑ Doppelpass mit Pater Rydzyk, im Freitag vom 5. Oktober 2007
- ↑ Trond Berg Eriksen, Håkon Harket, Einhart Lorenz: Judenhass. Die Geschichte des Antisemitismus von der Antike bis zur Gegenwart. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 562
- ↑ Jasmin Waibl-Stockner": "Die Juden sind unser Unglück": Antisemitische Verschwörungstheorien, Lit Verlag Wien 2009, Seite 174. Auf bei GoogleBook einzusehen
Personendaten | |
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NAME | Bubel, Leszek |
ALTERNATIVNAMEN | Bubel, Leszek Henryk (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Politiker der PPN, Mitglied des Sejm |
GEBURTSDATUM | 19. Januar 1957 |
GEBURTSORT | Węgrów |