Letefoho
Letefoho | ||
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Koordinaten | 8° 50′ S, 125° 26′ O | |
Basisdaten | ||
Staat | Osttimor | |
Gemeinde | Ermera | |
Verwaltungsamt | Letefoho | |
ISO 3166-2 | TL-ER | |
Suco | Haupu | |
Höhe | 1533 m | |
Kirche von Letefoho
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Letefoho (Lete Foho, Lete-Foho, Letefuó) ist der Hauptort des osttimoresischen Verwaltungsamts Letefoho (Gemeinde Ermera). Portugiesische Kolonialbauten stehen hier zusammen mit traditionellen Hütten.[1]
1936 wurde Letefoho von den Portugiesen in Nova Óbidos umbenannt. Doch der Name setzte sich nicht durch und einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte man zum alten Namen zurück.[2][3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort Letefoho liegt in einer Höhe von 1533 m über dem Meer im Suco Haupu. Der Ortsname bedeutet Bergspitze, entsprechend liegt Letefoho auf der Kuppel eines Hügels. Zur Gemeindehauptstadt Gleno sind es von den Orten aus etwa 13 km in Luftlinie nach Norden, bis zur Landeshauptstadt Dili etwa 35 km nach Nordosten.
Letefoho musste nach der Gewalt um das Unabhängigkeitsreferendum von 1999 größtenteils wieder neu aufgebaut werden, meist mit einfallslosen modernen Bauten und kleineren traditionellen Elementen der Mambai-Kultur. Auch einige Bauten aus der portugiesischen Kolonialzeit sind noch zu finden. Die Kirche Igreja de Nossa Senhora do Carmo dominiert den Ort mit einem Turm, dessen Spitze an zwei zum Gebet gefaltete Hände erinnert.[4]
In Letefoho gibt es eine Vorschule, eine Grundschule, eine präsekundäre Schule (Escola Pre-Secondaria No. 705 Letefoho Villa/Haupu),[5] ein Hubschrauberlandeplatz und ein kommunales Gesundheitszentrum.[6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Krieg von Manufahi wurde Letefoho als Verbündeter des rebellischen Manufahi am 26. Oktober 1900 von den Portugiesen eingenommen.[7] 1903 scheiterte ein weiterer Aufstand Letefohos gegen die portugiesischen Kolonialherren.[8]
Am 3. Mai 1976 erreichten das indonesische Bataillon 512 Letefoho. Im Ort und den benachbarten Dörfern begannen sie Menschen zu töten, weswegen die Zivilisten in die Wälder flohen. In Catraileten, am Fuß des Tatamailaus, entstand eine Widerstandsbasis (base de apoio), in der Tausende Zivilisten Schutz unter der FALINTIL suchten. Hier konnten sie Ackerbau betreiben und so ihre Grundversorgung sichern. Die Basis wurde am 18. Mai 1978 von den Indonesiern eingekreist und zerstört. Die indonesischen Streitkräfte beschossen die Basis mit Mörsern, Panzerfäuste und Artillerie. Flugzeuge bombardierten die Stellungen. Viele Menschen starben durch Landminen. Wer nicht fliehen konnte, wurde in den Ort Letefoho gebracht.[9]
Diejenigen, die entkommen waren, flohen nach Lesemau, wo sie nur wenig Nahrung in den Wäldern fanden. Indonesische Flugzeuge versprühten Giftstoffe, die sich auf essbare Pflanzen legten und in das Trinkwasser gelangten. Etwa 400 Menschen starben, weil sie das vergiftete Wasser tranken oder Wildpflanzen aßen. Selbst Knollen, die 15 cm unter der Oberfläche wuchsen waren vergiftet. Von den Angehörigen der Aldeia Catrai Caraic starben alle bis auf eine Frau und ihre Enkelin.[9] Die Überlebenden flohen weiter nach Hatulete (Suco Catrai Caraic). Dort wurden sie schließlich vom indonesischen Bataillon 512 und Angehörigen der Zivilverteidigung (Hansip) gefangen genommen. Die Gefangenen kamen in das Internierungslager in Letefoho.[9]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Angélica da Costa (* 1967), osttimoresische Politikerin
- Domingos Maria Sarmento (* 1955), osttimoresischer Politiker
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tour de Timor: Explore Dili and Districts ( des vom 10. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 9. Juli 2015.
- ↑ Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, ( des vom 14. Februar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 28. September 2014.
- ↑ João Soares: Novo Atlas Escolar Português, 5. aktualisierte Auflage, Lisboa 1954
- ↑ Unofficial Guide to East Timor ( des vom 29. Juni 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
- ↑ UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 ( des vom 8. November 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 535 kB)
- ↑ Frédéric B. Durand: History of Timor-Leste, S. 70, ISBN 978-616-215-124-8.
- ↑ History of Timor – Technische Universität Lissabon ( des vom 24. März 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 824 kB)
- ↑ a b c CAVR Chega Files: Part 7.3: Forced Displacement and Famine ( des vom 28. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,3 MB)